Mit den Begriffen Salonbolschewist (auch Salonkommunist oder Salonbolschewik), Champagnersozialist[1] (auch Champagnerlinker) und Kaviarlinker werden Menschen bezeichnet, die sich für den Sozialismus und Kommunismus begeistern, die selbst jedoch der oberen Klasse angehören und die Wirklichkeiten der einfachen Menschen und Arbeiter nicht kennen.[2] Die Begriffe beziehen sich auf ein tatsächliches oder vermeintliches Leben im Luxus, da Kaviar und Champagner typische Luxusgüter sind und ein Salon üblicherweise nur von den oberen Schichten frequentiert wird. Im Salon bei Champagner und Kaviar ließe es sich von einer besseren Welt schwärmen, ohne mit den tatsächlichen Verhältnissen in Berührung kommen zu müssen.
Der Begriff wurde bereits 1919 im heutigen Sinne von Kurt Tucholsky verwendet[3].
Die Slawistin Ulrike Goldschweer sieht den Ursprung des Phänomens jedoch in den 1930er Jahren, als in Westeuropa und den USA Intellektuelle wie George Bernard Shaw, Theodore Dreiser, André Gide und Thomas Mann aufgrund idealistischer Annahmen mit dem „sozialen Experiment“ der Sowjetunion sympathisiert hätten, ohne dabei die realen Verhältnisse im Stalinismus zur Kenntnis zu nehmen. Die Wurzeln dieser Haltung sieht sie im sozialutopischen Denken des 19. Jahrhunderts. Der Begriff und seine Varianten hätten einerseits in eindeutig diffamierender Absicht im konservativen Milieu kursiert und andererseits unter russischen Emigranten als Ausdruck der Enttäuschung über das Unverständnis, das ihnen aus westlichen Intellektuellenkreisen entgegenschlug.
Der Begriff ist gelegentlich auch noch in der aktuellen politischen Diskussion präsent.[4]
Vor allem in der westlichen Welt sind ähnliche Begriffe weit verbreitet, sodass darauf geschlossen werden kann, dass es sich um ein allgemeines Phänomen in der Oberschicht handelt. Beispiele dafür sindː