Jasione-Arten sind ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen.[2] Die Laubblätter sind wechselständig angeordnet. Die Blattspreiten sind einfach.
Die kugeligen Blütenstände enthalten meist viele Blüten. An der Basis der Blütenstände sind ein oder mehrere Hüllblätter, aber keine Trag- oder Deckblätter vorhanden. Es sind höchstens kurze Blütenstiele vorhanden.[2]
Es lässt sich nur bei Betrachtung der endständigen Blüten eine „glockige Blütenform“ erkennen. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind verwachsen. Zwischen den fünf Kelchzipfeln gibt es keine Anhängsel. Die fünf Blütenkronblätter sind an ihrer Basis verwachsen. Die fünf Kronlappen sind linealisch-lanzettlich. Es sind fünf Staubblätter vorhanden. Die freien Staubfäden sind pfriemförmig. Die Staubbeutel sind meist an ihrer Basis miteinander verbunden. Der in der oberen Hälfte behaarte Griffel endet in zwei Narben.[2]
Die Kapselfrüchte öffnen sich mit zwei Fruchtklappen im oberen Bereich.[2]
Es gibt sowohl rein diploide wie auch polyploide Jasione-Arten. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12, es gibt neben den diploiden auch tetra- und hexaploide Arten.[3] Im Fall von Jasione montana var. litoralis kann es durch das Vorkommen von β-Chromosomen zu Abweichungen kommen (n = 6 + 1β).[4]
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Die Jasione-Arten gedeihen meist an kalkarmen, sonnigen und trockenen Standorten.
Die Gattung Jasione ist von West- über Mittel-, Nord-, Ost- bis Südosteuropa und im Mittelmeerraum weitverbreitet. Wenige Arten sind in einigen Gebieten Neophyten.[1] In Europa kommen etwa neun Arten vor.[2]
Die Gattung Jasione umfasst etwa 15 Arten, hier mit ihrer Verbreitung:[1]
Jasione crispa(Pourr.) Samp.:[1] Die etwa zehn Unterarten sind im westlichen Mittelmeerraum verbreitet:[1]
Jasione crispa subsp. amethystina(Lag. & Rodr.) Tutin: Sie kommt nur im südlichen Spanien vor.[1] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 18.[6]
Jasione crispa subsp. arvernensisTutin: Sie kommt nur im südlich-zentralen Frankreich vor.[1] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.[6]
Jasione crispa subsp. cedretorum(Pau & Font Quer) Dobignard: Sie kommt in Marokko vor.[1] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.[6]
Jasione crispa(Pourr.) Samp. subsp. crispa: Sie kommt in Spanien und Frankreich vor.[1] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 36.[6]
Jasione crispa subsp. lanuginella(Litard. & Maire) Lambinon & Lewalle: Sie kommt in Marokko vor.[1]
Jasione crispa subsp. mariana(Willk.) Rivas Mart.: Sie kommt nur im zentralen Spanien vor.[1] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 12.[6]
Jasione crispa subsp. mesatlantica(Emb. & Maire) Dobignard: Sie kommt in Marokko und Algerien vor.[1]
Jasione crispa subsp. tomentosa(A.DC.) Rivas Mart.: Sie kommt nur im südlichen und im westlich-zentralen Spanien vor.[1] Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 48.[6]
Jasione crispa subsp. varduliensisUribe-Ech.: Sie kommt nur im nördlichen Spanien vor.[1]
Jasione foliosaCav. subsp. foliosa: Sie kommt nur im südlichen Spanien vor.[1]
Jasione foliosa subsp. mansanetiana(Roselló & Peris) Rivas Mart. (Jasione mansanetianaRoselló & Peris): Sie hat seit 2002 den Rang einer Unterart und kommt nur im zentralen Spanien vor.[1]
Jasione sessilifloraBoiss. & Reut. (Syn.: Jasione crispa subsp. sessiliflora (Boiss. & Reut.) Rivas Mart.), Jasione crispa subsp. serpentinicaP.Silva: Sie kommt in Tunesien, Algerien, Marokko, Gibraltar, Spanien sowie Portugal vor.
↑ abcde A. Fedorov, M. Kovanda: Campanulaceae. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). Band4. Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1, S.100–102 (Jasione L. auf S. 100–102 in der Google-Buchsuche).
↑Mariana Castro, João Loureiro, Miguel Serrano, Daniela Tavares, Brian C Husband, Catarina Siopa, Silvia Castro: Mosaic distribution of cytotypes in a mixed-ploidy plant species, Jasione montana: nested environmental niches but low geographical overlap. In: Botanical Journal of the Linnean Society. Band190, Nr.1, 26. April 2019, ISSN0024-4074, S.51–66, doi:10.1093/botlinnean/boz007 (oup.com [abgerufen am 4. Oktober 2023]).
↑J. A. N. Parnell: Jasione Montana L. In: The Journal of Ecology. Band73, Nr.1, März 1985, S.341, doi:10.2307/2259787, JSTOR:2259787.
↑
Lotte Burkhardt 2022: Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen – Berlin: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin. – doi:10.3372/epolist2022, Berlin 2022.
Hans Simon, Leo Jelitto, Wilhelm Schacht: Die Freiland-Schmuckstauden: Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. 5. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2002, ISBN 3-8001-3265-6.
A. Fedorov, M. Kovanda: Campanulaceae. In: T. G. Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea. Plantaginaceae to Compositae (and Rubiaceae). Band4. Cambridge University Press, Cambridge 1976, ISBN 0-521-08717-1, S.100–102 (Jasione L. auf S. 100–102 in der Google-Buchsuche).