Marktgemeinde Sankt Michael in Obersteiermark
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leoben | |
Kfz-Kennzeichen: | LN | |
Fläche: | 56,09 km² | |
Koordinaten: | 47° 20′ N, 15° 1′ O | |
Höhe: | 596 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.091 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 55 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8713, 8770 | |
Vorwahl: | 03843 | |
Gemeindekennziffer: | 6 11 13 | |
NUTS-Region | AT223 | |
UN/LOCODE | AT SMI | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 64 8770 St. Michael in Obersteiermark | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Manuel Gößler (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Sankt Michael in Obersteiermark im Bezirk Leoben | ||
Sankt Michael in Obersteiermark von Süden | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Michael in Obersteiermark ist eine Marktgemeinde im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Leoben in der Obersteiermark in Österreich mit 3091 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Das Gemeindegebiet hat eine Fläche von 56,02 km² und liegt auf einer Höhe von 596 m. Höchster Punkt ist der Eiblkogel (1831 m), der tiefste Punkt liegt an der Mur bei Auwald (552 m).
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Brunn, Hinterlainsach, Jassing, Liesingthal, St. Michael in Obersteiermark und Vorderlainsach.
Traboch | ||
Sankt Stefan ob Leoben | Übelbach (Bez. Graz-Umgebung) |
Die ersten Bewohner von St. Michael waren höchstwahrscheinlich Kelten. Später besiedelten auch die Römer das Gebiet, was eine in der Vorderlainsach gefundene Fibel aus dem 2. oder 3. Jahrhundert beweist. Zur Zeit der Völkerwanderung zogen die Awaren durch den Ort, gefolgt von slawischen Stämmen (Kroaten und Slowenen), die die ersten Rodungen vornahmen. In der Mitte des 8. Jahrhunderts setzte die Christianisierung durch die Bayern ein, die besonders den Erzengel Michael verehrten. Es kann angenommen werden, dass sie der ersten Kirche und somit dem Ort den Namen gaben. Etwa 1170 wurde die Walpurgiskirche erbaut, die heute mit ihren bewundernswerten Glasfenstern zu den drei frühesten Werken der Gotik in der Steiermark zählt. 1187 kam die Pfarre mit ihren 17 Filialkirchen zum Stift Admont.
Riesige Heuschreckenschwärme vernichteten 1478 die gesamte Ernte und 1480 zogen die Türken brandschatzend durch das Dorf; 1532, als christliche Hilfstruppen aus Spanien und Italien von Wien her durchmarschierten, brannte der Ort wieder. Auch von der Pest wurde St. Michael immer wieder heimgesucht. Nach einer Überschwemmung im Jahr 1740, die 32 Todesopfer forderte, und nach einem schweren Erdbeben 1794 zogen die Franzosen viermal durch den Ort: 1797, 1801, 1805 und 1809. Am 25. Mai 1809 kam es zu einem Gefecht in der Nähe der Walpurgiskirche, wo heute noch ein Denkmal von dieser Schlacht zeugt, eine Niederlage der Österreicher, die den Franzosen den Weg zum Semmering freimachte (Gefecht von St. Michael).[2]
1850, als der Ort bereits 1700 Einwohner hatte, wurde St. Michael auch politische Gemeinde. 1861 bekam der Ort ein Postamt.
1868 wurde der Bahnhof an der neu errichteten Rudolfsbahn errichtet und 1879 ein Gemeindeamt erbaut, wo auch ein Gendarmerieposten eingerichtet wurde. 1885 erfolgte die Eröffnung der neu errichteten Volksschule.
Ab 1874 wurde ein Eisenwerk betrieben, das bis zu 1000 Arbeiter beschäftigte. Dieser Betrieb wurde 1889 zu einem Emailwerk umfunktioniert und im Jahre 1902 aufgelassen.
Im Dezember 1914 waren in den leerstehenden Hallen bis zu 2200 Flüchtlinge, meist Ruthenen aus Galizien, untergebracht, von denen viele einer Typhus-Epidemie zum Opfer fielen und auf dem nach ihnen benannten Friedhof begraben wurden. 1915 errichtete man das k. u. k. Reservespital, das die Volksschule und 24 Baracken umfasste. Im selben Jahr wurde auch der Heldenfriedhof eingeweiht.
1916 wurde auf dem Annaberg von genesenen Soldaten ein Kriegerdenkmal errichtet, das auch im Gemeindewappen in stilisierter Form dargestellt wird. Ende des Ersten Weltkrieges plünderten zurückkehrende Truppen den Ort. 1945 besetzte unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg die russische Rote Armee den Ort, wobei es auch hier zu zahlreichen Plünderungen kam.
1964 fand der erste Unterricht in der neu errichteten Hauptschule statt.
1978 konnte im Zuge des Ausbaues der Pyhrn Autobahn A 9 der Gleinalmtunnel für den Verkehr freigegeben werden. Die Kaserne St. Michael wurde 1980 ihrer Bestimmung übergeben.
Ein neues Zentrum des Gemeindelebens, das Volkshaus, konnte 1982 eröffnet werden. Nach mehr als 1000 Jahren mit dem Status eines Dorfes wurde St. Michael 1983 zum Markt erhoben. 1989 wurde die Kläranlage Unteres Liesingtal eröffnet.
1994 wurde das neue Ortsstellengebäude des Roten Kreuzes eröffnet. 1995 erfolgte die Eröffnung des neuen Altstoffsammelzentrums und die Übergabe eines Zubaus der Volksschule.
Im Oktober 2009 wurde ein neues Gemeindehaus eröffnet.
Im Mai 2020 wurde der Notarzthubschrauber Christophorus 17 dort stationiert und in Dienst gestellt.[3]
In der Katastralgemeinde Brunn befindet sich die Landwehrkaserne des österreichischen Bundesheeres, in der das Jägerbataillon 18 stationiert ist. Es ist der einzige Infanterieverband in der Obersteiermark.
Das Jägerbataillon 18 gliedert sich in:
Im Ort befindet sich eine Polizeiinspektion der Bundespolizei, welche dem Stadt- und Bezirkspolizeikommando Leoben untersteht.
Im Murfeld befindet sich die Verbandskläranlage des Abwasserverbandes unteres Liesingtal sowie ein Forschungszentrum der Firma Andritz AG und Labor der Montanuniversität Leoben. Ebenfalls im Murfeld beheimatet ist das Zentrum für Ressourcenmanagement und Abfallaufbereitung der Mayer Recycling GmbH.
Der Bahnhof St. Michael ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Obersteiermark. Neben den zweistündlichen IC-Zügen Graz-Innsbruck/Salzburg halten in diesem Bahnhof auch die der S-Bahn und der der Regiobahn Steiermark.
Der Gemeinderat setzt sich aus insgesamt 21 Mitgliedern zusammen, wovon 4 Personen dem Gemeindevorstand angehören.
Von den Gemeinderäten gehören 2024 15 der SPÖ, 3 der ÖVP, 2 der FPÖ und 1 der KPÖ an.
Gemeindevorstand:
Die Gemeinde St. Michael führte bis in das erste Drittel des 20. Jahrhunderts kein Wappensiegel. Doch im Jahr 1935 kam im Gemeinderat unter Bürgermeister L. Schaffer der Wunsch zur Führung eines wappengeschmückten Gemeindesiegels auf. Angelehnt an die kirchliche St. Michael-Legende und dem Ortsnamen entsprechend, hatte man im Jahr 1915 an dem auf dem Annaberg geschaffenen Kriegerdenkmal eine mit einem Schwert bewaffnete Faust und eine mit einem Kreuzsymbol versehene Verzierung angebracht. Dieses Denkmal wurde zum Vorbild für das Gemeindesiegel.
Im Jahre 1954 veranlassten die Heraldiker in der Landesregierung eine Neugestaltung des alten Wappens. Mit Beschluss vom 28. Dezember 1955 wurde der Gemeinde Sankt Michael mit Wirkung vom 1. Februar 1956 das Recht zur Führung des Gemeindewappens verliehen. Die feierliche Verleihung dieses Rechtes und die Überreichung der Wappenurkunde erfolgte in einer Festsitzung am 27. September 1956 durch den Bezirkshauptmann Oberregierungsrat Pfaller.
Die Gemeindeflagge hat drei Streifen in den Farben Blau-Weiß-Gelb mit dem Wappen.[4]
Sankt Michael gehört zur LEADER-Region Steirische Eisenstraße und zu der 18. Nov. 2009 Regionext-Kleinregion Murtal (um Leoben), aber auch zum Tourismusverband HerzBergLand, dem sonst die Gemeinden der Kleinregion Reitingblick (Traboch, Sankt Peter-Freienstein, Trofaiach) angehören. Bei der Gemeindestrukturreform der Steiermark 2010–2015 bleibt die Gemeinde eigenständig.[5]