Marktgemeinde Sankt Ruprecht an der Raab
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Weiz | |
Kfz-Kennzeichen: | WZ | |
Fläche: | 41,11 km² | |
Koordinaten: | 47° 9′ N, 15° 40′ O | |
Höhe: | 388 m ü. A. | |
Einwohner: | 5.668 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 138 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8181 | |
Vorwahl: | 03178 | |
Gemeindekennziffer: | 6 17 65 | |
NUTS-Region | AT224 | |
UN/LOCODE | AT RRA | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Untere Hauptstraße 27 8181 Sankt Ruprecht an der Raab | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Nöhrer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (25 Mitglieder) |
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Lage von Sankt Ruprecht an der Raab im Bezirk Weiz | ||
Sankt Ruprecht von SSW gesehen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sankt Ruprecht an der Raab ist eine Marktgemeinde mit 5668 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) in der Steiermark. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark wurden am 1. Jänner 2015 die Gemeinden Etzersdorf-Rollsdorf und Unterfladnitz eingemeindet.[1]
Das Gemeindegebiet wird von der Raab durchflossen, das zweitgrößte Gewässer ist der Weizbach. Der tiefste Punkt der Gemeinde liegt im Süden bei 370 Meter über dem Meer, die höchste Erhebung ist Steinbauernhöhe mit 512 Meter im Osten.
Das Gemeindegebiet umfasst eine Fläche von 41,11 Quadratkilometer. Davon sind 55 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 32 Prozent Wald.[2]
Das Gemeindegebiet umfasst 13 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]), von denen neun im Zuge der Gemeindefusionierung hinzukamen:
Die Gemeinde besteht aus zwölf Katastralgemeinden
Eine der acht Nachbargemeinden liegt im Bezirk Graz-Umgebung (GU).
Weiz | Thannhausen | Puch bei Weiz |
Mitterdorf an der Raab | Ilztal | |
Eggersdorf bei Graz (GU) | Ludersdorf-Wilfersdorf | Albersdorf-Prebuch |
Sankt Ruprecht an der Raab ist einer der ältesten steirischen Orte. Bei der erstmaligen Nennung im Jahre 860 wurde er noch ad Rapam genannt. Kaiser Friedrich III. erhob den Ort am 1. September 1462 zum Markt.
Während des nationalsozialistischen Juliputsches war St. Ruprecht am 25. Juli 1934 Sammelort der lokalen NS-Formationen, die beim Herannahen der Exekutive das Feuer auf diese eröffneten. Dabei wurde ein Schutzkorpsmann getötet. Drei Teilnehmer des Juliputsches wurden nach seiner Niederschlagung zu einer lebenslangen, 15- und 10-jährigen Kerkerstrafe verurteilt.[4]
Im Jahr darauf, am 4. Juli 1935, gab es erneut Todesopfer in St. Ruprecht. An diesem Tag wurden gegen Abend zwei Radfahrer im Markt von einem Gendarmen angehalten und auf den Posten mitgenommen, da sich einer der beiden nicht ausweisen konnte. Bei der folgenden Durchsuchung wurde kommunistisches Schriftgut sichergestellt, woraufhin einer der beiden Männer den Gendarmeriebeamten, der allein am Posten anwesend war, mit einer versteckt gehaltenen Pistole erschoss. Die flüchtigen Täter beendeten schließlich ihr Leben durch Suizid, nachdem sie von Gendarmerie- und Heimwehreinheiten im Hof des Hauses, in dem sie sich versteckt gehalten hatten, umstellt worden waren und ein Entkommen unmöglich war.[5]
Der Anschluss 1938 war in St. Ruprecht bereits einen Tag vor dem Einmarsch deutscher Truppen in Österreich gefeiert worden. Am 11. März 1938 hatte die Bevölkerung im mit Hakenkreuzfahnen geschmückten Markt einen großen Fackelzug veranstaltet und der Bürgermeister eine Rede gehalten. Bei der Volksabstimmung am 10. April, welche die Wiedereingliederung Österreichs ins Deutsche Reich nachträglich sanktionieren sollte, stimmten in St. Ruprecht alle 555 Stimmberechtigten mit „Ja“. Dafür wurde den Marktbürgern eine „Ehrenurkunde des Führers“ verliehen. Aufmärsche, Ansprachen und Feierlichkeiten bestimmten auch die nachfolgenden Monate in St. Ruprecht und sollten den Bewohnern die von den Nationalsozialisten propagierte „Volksgemeinschaft“ vor Augen führen.[6]
Mit 1. Jänner 2015 wurden die Gemeinden Unterfladnitz und Etzersdorf-Rollsdorf im Zuge der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform in die Marktgemeinde eingegliedert. Dadurch stieg die Gemeindefläche von 11,79 km² auf 41,08 km², womit sich die Fläche mehr als verdreifachte. Ebenso verdoppelte sich die Bevölkerungszahl von 2.244 auf 4.927 (Stand: 1. Jänner 2014).
Die Gemeinde ist geprägt durch landwirtschaftliche Flächen. Im Raab- und im Weizbachtal gibt es auch Gewerbe- und Industriebetriebe.[7]
Obwohl die Anzahl der landwirtschaftlichen Betrieben von 317 im Jahr 1999 auf 254 im Jahr 2010 abnahm, stieg die Anzahl der darin Beschäftigten. Im Produktionssektor arbeiteten 922 Erwerbstätige im Bereich Herstellung von Waren, 156 in der Bauwirtschaft und 1 in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Handel (334), freiberufliche Dienstleistungen (157), soziale und öffentliche Dienste (144) und Beherbergung und Gastronomie (116 Mitarbeiter).[8][9][10]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[11] | 2011 | 2001 | 2021[11] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 168 | 254 | 317 | 360 | 240 | 220 |
Produktion | 65 | 56 | 38 | 1234 | 1079 | 942 |
Dienstleistung | 288 | 230 | 120 | 1579 | 946 | 712 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021
Im Jahr 2011 lebten 2.423 Erwerbstätige in Sankt Ruprecht an der Raab. Davon arbeiteten 780 in der Gemeinde, zwei Drittel pendelten aus. Dafür kamen 1485 Menschen aus der Umgebung zur Arbeit nach Sankt Ruprecht an der Raab.[12]
Im Jahr 2019 lebten 2.868 Erwerbstätige in Sankt Ruprecht an der Raab. Davon arbeiteten 834 in der Gemeinde, 2034 pendelten aus. Von diesen pendeln 555 in die Stadtgemeinde Weiz, 241 in die Stadtgemeinde Gleisdorf und 432 nach Graz. Gleichzeitig pendelten 1.844 Erwerbstätige ein[13].
In der Gemeinde befinden sich zwei Volksschulen, eine in Rollsdorf und eine in Sankt Ruprecht, sowie eine Hauptschule und eine Musikschule.[14]
Bürgermeister ist Herbert Pregartner, der 1. Vizebürgermeister ist Werner Reisenhofer und 2. Vizebürgermeister ist Thomas Matzer. Der Gemeinderat setzt sich nach der Gemeinderatswahl 2020 wie folgt zusammen:
Mit der Fusion der drei Gemeinden verloren die Wappen der fusionierten Gemeinden ihre offizielle Gültigkeit. Die Verleihung des ersten Gemeindewappens für Sankt Ruprecht an der Raab erfolgte mit Wirkung vom 1. März 1994. Die Blasonierung (Wappenbeschreibung) lautete:
Ein neues Gemeindewappen für die Fusionsgemeinde wurde von der Steiermärkischen Landesregierung mit Wirkung vom 30. September 2019 verliehen.[16]
Die geänderte Blasonierung lautet:
Damit hat das neue Wappen Elemente aus allen Vorgängergemeinden vereint.