Sarcoglottis | ||||||||||||
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Sarcoglottis heringeri | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sarcoglottis | ||||||||||||
Poit. ex Rich. |
Sarcoglottis ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Orchideen (Orchidaceae). Sie enthält 50 Arten (2024: 55), die in der Neotropis verbreitet sind.[1] Sie farf nicht mit der Gattung Sacoglottis aus der Familie der Humiriaceae verwechselt werden.
Die Sarcoglottis-Arten sind kleine, krautige Pflanzen, die terrestrisch wachsen. Die Wurzeln stehen büschelweise zusammen (gelegentlich auch entlang eines Rhizoms), sie sind fleischig und zylindrisch bis knollig verdickt.[2][3]
Die Laubblätter stehen in einer grundständigen Rosette. Der Blattstiel ist kurz oder undeutlich. Die Blattspreite ist breit bis schmal oval. Die Blätter sind meist grün, bei einigen Arten aber auch mit hellem Muster versehen oder rötlich braun mit grünem Muster.[2][3]
Der traubige Blütenstand enthält wenige bis viele Blüten. Besonders im oberen Bereich ist die aufrechte Blütenstandsachse behaart. Die röhrenförmigen Hochblätter umhüllen den Blütenstandsstiel teilweise.[2][3]
Die zwittrigen Blüten sind fleischig, auffällig, zygomorph und dreizählig. Die Blüten einiger Arten duften. Die Blütenhüllblätter sind grünlich, gelb, weiß, rosafarben oder rötlich-braun. Der Fruchtknoten ist zylindrisch bis spindelförmig, sitzend oder ganz kurz gestielt, kaum verdreht, meist behaart. Die Sepalen stehen im unteren Teil etwa parallel zueinander, weiter vorne sind sie zurückgeschlagen, außen sind sie meist etwas behaart. Das dorsale Sepal ist konkav geformt, zusammen mit den Petalen bildet es eine Haube über der Blüte. Die seitlichen Sepalen laufen an der Basis weit am Fruchtknoten herab und sind asymmetrisch. Die Lippe ist fleischig, an der Basis abrupt verschmälert (genagelt) und dort pfeilförmig. Die Seiten der Lippe sind nach oben geschlagen und haften der Säule an, an der Spitze ist die Lippe zurückgeschlagen. Die Säule ist eher kurz, an der Basis über die Ansatzstelle am Fruchtknoten hinausreichend („Säulenfuß“). Der Säulenfuß läuft am Fruchtknoten herab und bildet zusammen mit diesem und den seitlichen Sepalen ein internes Nektarium (Cuniculus). Die Narbe besteht aus zwei getrennten oder einer zusammenliegenden Fläche. Das Trenngewebe zwischen Narbe und Staubblatt (Rostellum) ist linealisch bis zungenförmig, es endet abgeschnitten. Das Staubblatt ist länglich-oval, es endet stumpf. Es enthält die länglichen, hellgelben Pollinien, die an einer grauen bis blauen Klebscheibe (Viscidium) hängen. Die Kapselfrucht ist oval bis spindelförmig, sie enthält zahlreiche schmal spindelförmige Samen.[2][3]
Bei einigen Arten wurden Prachtbienen der Gattung Euglossa als Bestäuber beobachtet. Die Klebscheibe weist nach oben, die Pollinien werden so unterhalb der Mundwerkzeuge des Insekts angeheftet.[4]
Sarcoglottis kommt im tropischen und subtropischen Amerika vor. Von Mexiko im Norden zieht sich das Verbreitungsgebiet über die Karibik und die Nordhälfte Südamerikas bis nach Argentinien, Paraguay und Uruguay im Süden.[1] Sie besiedeln Höhenlagen bis 2700 Meter. Die einzelnen Arten kommen in unterschiedlichen Vegetationsformen vor, in feuchten oder trockeneren Wäldern, in Sümpfen oder in verschiedenen Gebüschen und Grasländern.[3]
Die Gattung Sarcoglottis wurde 1827 von Karl Bořiwog Presl in Reliquiae Haenkeanae Band 1, Seite 95 aufgestellt.[1] Der Gattungsname Sarcoglottis ist abgeleitet von den altgriechischen Worten σάρξ sarkos für „Fleisch“ und γλῶσσα (att. γλῶττα) glotta für „Zunge“ und bezieht sich auf die Textur des Labellums. Presls Typusart war Sarcoglottis speciosa, ein Synonym für die schon 1806 als Neottia acaulis beschrieben Sarcoglottis acaulis.
Die Gattung Sarcoglottis gehört zur Subtribus Spiranthinae aus der Tribus Cranichideae innerhalb der Familie Orchidaceae.
Burns Balogh gruppierte die Gattungen Cyclopogon, Pelexia und Sarcoglottis zur „Sarcoglottis alliance“, später von Szlachetko in einer eigenen Subtribus Cyclopogoninae zusammengefasst.[3] Nach Untersuchungen der DNA ist Sarcoglottis nah mit Sauroglossum, Odontorrhynchus, Cyclopogon und Pelexia verwandt.[5][6]
Folgende Arten sind in der Gattung Sarcoglottis enthalten:[1]