Satish Kumar (geboren am 9. August 1936 in Sri Dungargarh, Rajasthan in Britisch-Indien) ist ein indisch-britischer Aktivist und Speaker. Im Alter von 9 bis 18 Jahren lebte er als Jain-Mönch. Er tritt als Pazifist und Befürworter nuklearer Abrüstung auf. Der heute in England lebende Kumar ist Gründer und Programmdirektor des Schumacher College[1] und emeritierter Herausgeber der Zeitschrift Resurgence & Ecologist.
Seine bemerkenswerteste Leistung ist, dass er im Juni 1962 zusammen mit einem Begleiter, E. P. Menon, einen zweieinhalbjährigen Friedensmarsch von über 12 000 Kilometern von Neu-Delhi nach Moskau, Paris, London und Washington, D.C. – den Hauptstädten der ersten atomar bewaffneten Länder der Welt – unternahm. Er besteht darauf, dass die Ehrfurcht vor der Natur im Mittelpunkt jeder politischen und sozialen Debatte stehen sollte.[2]
Kumar wurde am 9. August 1936 in Sri Dungargarh geboren. Im Alter von 9 Jahren verließ er seine Familie und wurde Jain-Mönch. Mit 18 Jahren verließ er den Bettelorden, nachdem er ein Buch von Mahatma Gandhi gelesen hatte, und wurde Schüler von Vinoba Bhave[3], einem bedeutenden Schüler Gandhis und dessen Ideen der Gewaltlosigkeit und Landreform.
Inspiriert von Bertrand Russells zivilem Ungehorsam gegen die Atombombe, beschlossen Kumar und sein Freund E. P. Menon im Juni 1962, einen Friedensmarsch von Indien zu den vier Hauptstädten der atomaren Welt zu unternehmen: Moskau, Paris, London und Washington D.C., und entschieden, auf ihrer Reise kein Geld mitzunehmen. Sie nannten diese Reise, die zweieinhalb Jahre dauerte, eine „Pilgerreise für den Frieden[4]“.
Die Reise ist in Kumars Buch „No Destination: Autobiography of a Pilgrim“ festgehalten.
Zwischen 1973 und 2016 war Kumar Redakteur von Resurgence & Ecologist (einer Kombination aus dem früheren Magazin Resurgence, das als künstlerisches und spirituelles Aushängeschild der grünen Bewegung bezeichnet wurde, und The Ecologist)[5]. Für die Society for Curious Thought schrieb er einen Essay mit dem Titel „Focus on Food“ und wirkte an der BBC-Sendung „Thought for the Day“ (Gedanken für den Tag) in der Today Show mit und trat auch bei Desert Island Discs auf. Kumar wurde von Richard Dawkins in seiner Episode „Slaves to Superstition“ (Sklaven des Aberglaubens) des Dokumentarfilms The Enemies of Reason (Die Feinde der Vernunft) interviewt, in dem er die Verbreitung unwissenschaftlicher Überzeugungen in der modernen Gesellschaft untersuchte. Er drehte auch einen Film mit dem Titel „Earth Pilgrim“ für die BBC2 Natural History Series. Er hat zahlreiche Bücher geschrieben und wurde mit dem Jamnalal Bajaj International Award[6] ausgezeichnet.
Satish Kumar ließ sich 1973 in England nieder. Er lebt ein einfaches Leben in Hartland (Devon) mit seiner Partnerin June Mitchell, ihrem Sohn und ihrer Tochter.
Auf die Kritik, seine Ziele seien unrealistisch, antwortete er:
„Schauen Sie sich an, was die Realisten erreicht haben, sie haben uns zu Krieg und Klimawandel, zu Armut in unvorstellbarem Ausmaß und zu ökologischer Zerstörung im großen Stil geführt. Die Hälfte der Menschheit geht wegen all der realistischen Führer in der Welt hungrig zu Bett. Ich sage Leuten, die mich 'unrealistisch' nennen, sie sollen mir zeigen, was ihr Realismus bewirkt hat. Realismus ist ein veraltetes, übertriebenes und völlig überzogenes Konzept.“
Personendaten | |
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NAME | Kumar, Satish |
KURZBESCHREIBUNG | indischer britischer Aktivist und Sprecher |
GEBURTSDATUM | 9. August 1936 |