Scharfer Gelblauch

Scharfer Gelblauch

Scharfer Gelblauch (Allium obliquum)

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Lauchgewächse (Allioideae)
Tribus: Allieae
Gattung: Lauch (Allium)
Art: Scharfer Gelblauch
Wissenschaftlicher Name
Allium obliquum
L.

Der Scharfe Gelblauch (Allium obliquum) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium) in der Unterfamilie der Lauchgewächse (Allioideae). Die Pflanze ist eine eurasische Lauchart, deren Verbreitungsgebiet sich von Rumänien über Zentralasien bis nach Sibirien erstreckt. Sie ist als Zierpflanze verbreitet, wird aber auch wie Knoblauch in der Küche und als Heilpflanze verwendet.

Zwiebeln des Scharfen Gelblauchs
Blätter des Scharfen Gelblauchs

Vegetative Merkmale

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Der Scharfe Gelblauch ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 60 bis 100 cm erreicht. Die eiförmigen Zwiebeln sind bis zu 3 cm lang und etwa 2 cm dick. Die 4–10 einfachen, parallelnervigen, graugrünen Laubblätter sind flach und schmal lanzettlich, etwa 35 cm lang und 0,5–2 cm breit. Sie umschließen die untere Hälfte des Stängels.

Generative Merkmale

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Blütezeit liegt im Juni und Juli. Die doldigen Blütenstände sind halbkugelig bis kugelförmig, etwa 4 cm breit mit vielen blassgelben bis grünlichgelben, dicht gedrängten, becherförmigen Blüten und einem kurzen Hüllblatt. Die Griffel ragen weit aus der Blüte heraus. Die drei Fruchtblätter sind zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen und bilden eine Kapselfrucht.[1]

Chromosomensatz

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Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16.[2]

Der Scharfe Gelblauch kommt von Rumänien über die Ukraine, Russland, Kasachstan, Kirgistan und Xinjiang im äußersten Nordwesten der Volksrepublik China bis in die Mongolei und Sibirien vor.[2] Er wächst dort auf Wiesen, bewaldeten Berghängen und in lichten Wäldern. Die Pflanze bevorzugt mäßig trockene, kalk- und basenreiche, durchlässige Böden in warmen Lagen.[1]

Der Scharfe Gelblauch eignet sich im Garten für Steppenpflanzungen an sonnigen, warmen Stellen mit durchlässigem Boden. Da die Pflanze gegenüber verschiedenen Bodentypen und der Bodenfeuchtigkeit ziemlich tolerant ist, eine dezente Blütenfarbe aufweist und zudem noch essbar ist, lässt sie sich auch in Steingärten, naturnahen Staudenpflanzungen und Bauerngärten, als Begleitstaude in Rosenbeeten oder auch als Nutzpflanze in Gemüse- und Kräuterbeeten verwenden. Die Pflanze gilt als winterhart bis −18 °C (Zone 7).[3][4]

Die Pflanze wird in Teilen Sibiriens in der Küche wie Knoblauch verwendet und gilt ebenso als Heilpflanze.[5][6]

Die Erstveröffentlichung von Allium obliquum erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum. S. 296.[7][8] Der artspezifische Namensteil obliquum bedeutet "schräg, schief, gewunden" und bezieht sich hier auf die in sich verdrehten Laubblätter, worauf auch der englische Trivialname Twisted-leaf garlic hinweist. Die Art wird zur Untergattung Polyprason Radić und darin zur Sektion Oreiprason F.Herm. gezählt.[9][10] Darin gehören nach neueren DNA-Analysen die zwei gelbblühenden Arten, Allium obliquum und Allium petraeum eindeutig in die Artgruppe von Allium saxatile.[2]

  • Leo Jelitto, Wilhelm Schacht, Hans Simon: Die Freiland-Schmuckstauden, Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Band 1: A bis H. 5., völlig neu bearbeitete Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart Hohenheim 2002, ISBN 3-8001-3265-6.
Commons: Scharfer Gelblauch (Allium obliquum) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Allium obliquum - L. bei Plants For A Future: (pfaf.org)
  • Allium obliquum - L. bei Global Biodiversity Information Facility (GBIF): (gbif.org)
  • Allium obliquum L. bei Tropicos: (tropicos.org)
  • Ail à Feuilles Obliques bei Encyclopedia of Life: (eol.org)
  • Allium obliquum L. - Twisted leaf garlic bei Agricultural Ecological Atlas of Russia and Neighboring Countries: (agroatlas.ru)

Einzelnachweise

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  1. a b Flora of China v 24 p 187 高葶韭 gao ting jiu Allium obliquum
  2. a b c A. P. Seregin, B. Anačkov, Nikolai Friesen: Molecular and morphological Revision of the Allium saxatile Group (Amaryllidaceae): geographical Isolation as the driving force of underestimated speciation. In: Botan. Jour. Linn. Soc. Volume 178, 2015, S. 67–101 (PDF-Datei)
  3. Piet Oudolf, Henk Gerritsen: Dream Plants for the Natural Garden. Frances Lincoln, London 2011, ISBN 978-0-7112-3462-8, S. 69.
  4. The Royal Horticultural Society: Stauden, Die große Enzyklopädie. Dorling Kindersley Verlag, München 2015, ISBN 978-3-8310-2752-1, S. 49.
  5. Leo Jelitto, Wilhelm Schacht, Hans Simon: Die Freiland-Schmuckstauden, Handbuch und Lexikon der Gartenstauden. Band 1: A bis H. 5., völlig neu bearbeitete Auflage, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart Hohenheim 2002, ISBN 3-8001-3265-6, S. 47.
  6. Allium obliquum - L. bei Plants For A Future: (pfaf.org)
  7. Linnaeus, Carl von. 1753. Species Plantarum 1: 296.
  8. Kew World Checklist of Selected Plant Families
  9. Nikolai Friesen, Reinhard M. Fritsch, Frank R. Blattner: Phylogeny and new intrageneric classification of Allium (Alliaceae) based on nuclear rDNA ITS sequences. In: J. T. Columbus, E. A. Friar, C. W. Hamilton, J. M. Porter, L. M. Prince, M. G. Simpson (Hrsg.): Monocots: Comparative Biology and Evolution I. In: Aliso. Band 22, 2006, S. 372–395, (PDF-Datei)
  10. Qin-Qin Li, Song-Dong Zhou, Xing-Jin He, Yan Yu, Yu-Cheng Zhang, Xian-Qin Wei: Phylogeny and biogeography of Allium (Amaryllidaceae: Allieae) based on nuclear ribosomal internal transcribed spacer and chloroplast rps16 sequences, focusing on the inclusion of species endemic to China. In: Annals of Botany, Volume 106, Issue 5, 2010, S. 709–733. doi:10.1093/aob/mcq177, PMC 2958792 (freier Volltext).