Die Ortschaft Scharten liegt auf 397 m Höhe. Der höchste Punkt ist der auf 448 m Seehöhe gelegene „Roithner Kogl“. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7 km, von West nach Ost 5,1 km. Die Gesamtfläche beträgt 23,9 km², 10,9 % der Fläche sind bewaldet, 75,3 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes erfolgte zwischen 1225 und 1240.[2]
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört Scharten zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte die Gemeinde zum „Gau Oberdonau“. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Katholische Pfarrkirche Scharten Mariä Geburt: Der Kirchenbau wurde 1506 von den Schaunbergern begonnen und nach einer Bauunterbrechung während der Reformationszeit im Jahr 1632 fertiggestellt. Ziel der Wallfahrt ist eine gekrönte Marienstatue („Unsere Liebe Frau von der Scharten“), die das gekrönte Jesuskind trägt. Die Wallfahrtskirche befindet sich in Oberscharten.
Evangelische Toleranzkirche: Aufgrund des Toleranzpatents von 1781 wurde im Jahr 1782 ein hölzernes Bethaus erbaut. Dieses war das erste und älteste Toleranzbethaus in Oberösterreich. Diesem ersten Holzbau folgte 1819 ein gemauertes Bethaus. Der Turm wurde 1900 errichtet. 1911 war der Umbau zur Toleranzkirche abgeschlossen. Die Kirche befindet sich in Unterscharten.
Naturpark Obst-Hügel-Land: Die Gemeinde Scharten und St. Marienkirchen an der Polsenz bilden gemeinsam den 'Naturpark Obst-Hügel-Land'. Es bezeichnet eine sanfte Hügellandschaft im oberösterreichischen Voralpengebiet, deren Reiz in der hohen Dichte der vielen Obstbaumbestände liegt. Vor allem für Kirsch-, Marillen- und Apfelbäume ist Scharten bekannt. Zur Zeit der Kirschblüte und Apfelbaumblüte ist der Naturpark ein beliebtes Ausflugsgebiet.
Schartner Bombe: Vor Beginn des Ersten Weltkriegs stieß man in der erstmals im Jahre 1374 als „Leupolczstorf“ urkundlich erwähnten Ortschaft Leppersdorf auf eine Quelle, deren Wasser mit etwa 21 Grad Celsius in einem Brunnen gefasst und für ein Badehaus verwendet wurde. In den 1950er Jahren produzierte die aus Wels stammende Unternehmerfamilie Bartenstein mit dem Wasser ein Getränk, das sie Schartner Bombe nannten.
Die offizielle Beschreibung des Gemeindewappens lautet:
„In Gold über einem roten Dreiberg eine grüne Balkenwaage mit Aufhängehaken und gleichstehenden Schalen.“
Die Gemeindefarben sind Gold-Grün-Rot.
Die alte Balkenwaage kennzeichnet „die Scharten“ als ein durch Lage und Klima besonders begünstigtes Schwerpunktgebiet des Obstbaues; in zweiter Deutung soll sie als Hinweis auf das ausgewogene, gute Zusammenleben der römisch-katholischen und der evangelischen Glaubensgemeinschaft in der Gemeinde verstanden werden. Der Dreiberg in der roten „Kirschenfarbe“ betont die Lage des Ortes und dessen hügelige Umgebung.[6]
Ernst Bornemann (1915–1995), Anthropologe, Psychoanalytiker, Autor und Sexualforscher, lebte (seit 1970) in Scharten und ist hier verstorben
Jürgen Höckner (* 1966), ehemaliger Abgeordneter zum oberösterreichischen Landtag (2009–2021) und Bürgermeister von Scharten (2015–2021, Rücktritt im Oktober 2021 aufgrund nicht rechtskräftiger Verurteilung wegen Vergewaltigung,[9] rechtskräftige Verurteilung am 21. November 2022);[10] lebt in Scharten
↑Peter Wiesinger, Karl Hohensinner, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Christina Schrödl, Stephan Gaisbauer, Aurelia Schneckenreither: Die Ortsnamen der Politischen Bezirke Grieskirchen und Eferding (nördliches Hausruckviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 5). Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, Linz 2017, ISBN 978-3-9027-4014-4, S. 230, Nr. 5.4.2.19 („Scharten“ in der Traditionsurkunde Nr. 1051 des Bistums Passau im Zeitraum 1225 bis 1240).