Schatten-Schachblume | ||||||||||||
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Schatten-Schachblume (Fritillaria camschatcensis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Fritillaria camschatcensis | ||||||||||||
Ker Gawl. |
Die Schatten-Schachblume (Fritillaria camschatcensis) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Fritillaria in der Familie der Liliengewächse (Liliaceae).
Schatten-Schachblumen sind ausdauernde krautige Pflanzen, die zwischen 20 und 60 Zentimeter hoch werden. Die Zwiebeln dieser Geophyten bestehen aus 6 bis 15 großen und 30 und 190 stärkehaltigen Zwiebelschuppen.
Die Laubblätter stehen proximal in 1 bis 3 Wirteln aus 5 bis 9 Einzelblättern. Hinzu kommen noch wechselständig angeordnete distale Blätter. Alle Laubblätter sind schmal- bis breit-lanzettlich und zwischen 4 und 10 Zentimeter lang. Sie sind aber in der Regel kürzer als der Blütenstand. Distale und proximale Blätter sind in etwas gleich groß.
Die zwittrigen Blüten stehen nickend und duften unangenehm. Sie blühen von Mai bis Juli. Die sechs unverwachsenen, länglichen bis eiförmigen Blütenhüllblätter sind dunkel grün-braun oder braun-purpurn und nicht selten gelblich gesprenkelt oder streifig. Sie sind lang-elliptisch oder umgekehrt eiförmig-elliptisch und zwischen 2 und 3 Zentimeter lang. Die Tepale sind an der Spitze nicht umgebogen. Die Nektarien sind für Schachblumen sehr ungewöhnlich. Sie sind linealisch, ebenso lang wie die Tepale und von gleicher Farbe. Der Fruchtknoten ist oberständig, der Griffel ist auf einen 2/3 seiner Länge deutlich gespalten.
Die dreifächrigen Kapselfrüchte sind zylindrisch-eiförmig und längsöffnend.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24, 36.
Schatten-Schachblumen gedeihen in sehr feuchten Umgebungen von Wattlandschaften bis Sümpfen im Gebirge in Höhenlagen zwischen 0 und 1000 Meter NN.
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich im westlichen Nordamerika von Alaska im Norden bis in das nördliche Oregon. In Asien ist die Art in einem vergleichsweise großen Areal verbreitet, das sich über Kamtschatka, die Kurilen und Sachalin erstreckt. Eine Nord-Süd-Ausrichtung des Verbreitungsgebiets ist auch hier klar erkennbar. Auf Inseln ist die Art häufiger als auf dem Festland.
Man kann zwei Unterarten unterscheiden[1]:
Heinrich von Kittlitz berichtete nach seinen Reisen nach Kamtschatka, dass die Zwiebel-Schuppen der Art ein wohlschmeckendes und dem Anschein nach sehr nahrhaftes Gemüse geben. Er schreibt, dass die Zwiebeln fester und mehlreicher sind als die der in der Region ebenfalls verbreiteten Lilium debile. Eine Grütze aus den Lilien- oder Fritillaria-Zwiebeln ist unter dem Namen Овсянка Owsjanka (bei Kittlitz fälschlicherweise Ofsjanka) bekannt.[2]
Auch nahezu alle Indianerstämme des nordamerikanischen Verbreitungsgebiets (vor allem an der pazifischen Küste British Columbias und im südöstlichen Alaska) verwendeten die Zwiebeln als Nahrung. Zumeist wurden die Zwiebeln ausgegraben, getrocknet und den Speisen dann zugegeben. Beliebt waren Pürees aus den Zwiebeln. Sie wurden aber auch in der heißen Asche gebacken.[3][4]
Die Art wurde auch schon früh in Kultur genommen. Makino Tomitarō erwähnte im Jahr 1932 eine duftende Züchtung mit einem angenehmen Geruch, der der üble Duft der Wildpflanzen ganz fehlte. Auch eine gelbe Variante befindet sich in Kultur.