Schaublätter | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Kastanienblättriges Schaublatt (Rodgersia aesculifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rodgersia | ||||||||||||
A.Gray |
Schaublätter (Rodgersia) ist eine Pflanzengattung in der Familie der Steinbrechgewächse (Saxifragaceae). Die etwa fünf Arten kommen im östlichen Asien vor und gedeihen hauptsächlich im Himalaja und angrenzenden hochgelegenen Gebieten.
Rodgersia-Arten wachsen als große, ausdauernde krautige Pflanzen. Sie bilden kriechende, quer sich verlängernde, mit Schuppen versehene Rhizome als Überdauerungsorgane, aber keine Stolonen. Die großen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Die Blattstiele sind relativ lang. Die fiedernervigen Blattspreiten sind aus meist drei bis neun, selten zehn Blattfiedern fußförmig zusammengesetzt. Die fast sitzenden Blattfiedern enden in einer Spitze und besitzen einen deutlich gesägten Rand.
In einem rispigen aus zymösen Teilblütenständen zusammengesetzten Gesamtblütenstand stehen ohne Trag- oder Deckblätter viele Blüten zusammen. Die relativ kleinen Blüten sind zwittrig und meist fünfzählig. Die meist fünf (vier bis sieben) ausgebreiteten Kelchblätter sind weiß oder rosafarben bis rot. Es sind meist keine Kronblätter vorhanden, selten werden ein, zwei oder fünf beobachtet. Es sind ein oder zwei Kreise mit je meist fünf, selten sieben Staubblättern vorhanden. Zwei oder drei Fruchtblätter sind zu einem fast oberständigen bis selten fast unterständigen, zwei- bis dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Es sind viele Samenanlagen vorhanden. Es sind zwei oder drei freie Griffel vorhanden.
Die zwei- oder dreifächerigen Kapselfrüchte enthalten viele Samen.
Die Chromosomengrundzahl beträgt x = 15. Nur Rodgersia podophylla ist diploid und bildet allein die Sektion Rodgersia, aber die anderen vier Arten sind tetraploid und bilden zusammen die Sektion Sambucifolia J.T.Pan.[1]
Rodgersia-Arten sind nur im östlichen Asien, hauptsächlich im Himalaja und angrenzenden hochgelegenen Gebieten beheimatet. Alle fünf Arten gibt es auch in China.
Der Gattung Rodgersia wurde 1858 von Asa Gray in Memoirs of the American Academy of Arts and Science, Volume 6, Part 1, S. 389[2] erstveröffentlicht. Typusart ist Rodgersia podophylla A.Gray.
Der Gattungsname Rodgersia ehrt US-Admiral John L. Rodgers (1812–1882), den Leiter der Expedition, bei der die Art Rodgersia podophylla in den 1850er Jahren gefunden wurde. Seit 1871 wurden Exemplare von Rodgersia podophylla in den USA gezeigt und 1878 blühte das erste Exemplar in St. Petersburg. Als letzte Art wurde Rodgersia nepalensis 1966 beschrieben. Den derzeitigen Stand der Wissenschaft gibt noch immer die Revision von Pan Jin-tang 1994[1] wieder.
Die Gattung Rodgersia ist in zwei Sektion gegliedert und enthält fünf Arten. Hier mit allen Varietäten aufgelistet nach der Revision von Pan Jin-tang 1994,[1][3]:
Es gibt eine gärtnerisch erzeugte Hybride: Rodgersia × purdomii hort. aus Rodgersia aesculifolia × Rodgersia pinnata.[3]
Alle Arten und einige Sorten werden als große Zierpflanzen in den Gemäßigten Gebieten für Parks und Gärten verwendet.
Einige Rodgersia-Sorten sind: ‘Atlasvlinder’, ‘Badenweiler’, ‘Blickfang’, ‘Bloody Mary’, ‘Borodin’, ‘Cally Strain’, ‘Dark Pokers’, ‘Die Anmutige’, ‘Die Schöne’, ‘Die Stolze’, ‘Eichkatzl’, ‘Elfenbeinturm’, ‘Fascination’, ‘Grizzly-Bär’, ‘Herkules’, ‘Ideal’, ‘Irish Bronze’, ‘Joop Ploeger’, ‘Koriata’, ‘Kupfermond’, ‘La Blanche’, ‘Maigrün’, ‘Parasol’, ‘Reinecke Fuchs’, ‘Rosenlicht’, ‘Rosenzipfel’, ‘Roter Turm’, ‘Roter Zwerg’, ‘Rotschopf’[3].
Über eine weitere Nutzung durch den Menschen ist wenig bekannt. Es gibt Berichte, dass junge Blätter von Rodgersia podophylla gegessen werden[5].