Die Scheinbutte oder Großzahnflundern (Paralichthyidae) leben im Atlantik und im Indopazifik, einige wenige Arten auch im Brack- und Süßwasser. Wie bei den Butten (Bothidae), Hundszungen (Cynoglossidae) und Steinbutten (Scophthalmidae) wird die linke Körperseite, auf die das Auge von der späteren Blindseite wandert, zur „Oberseite“ des Plattfisches.
Scheinbutte sind eher kleine Plattfische, die meisten der über 65 Arten werden nur um die 30 Zentimeter lang. Die kleinste Art Tarphops oligolepis erreicht gerade mal 6,5 Zentimeter, während die größte Art, die Kalifornische Flunder (Paralichthys californicus), 1,5 Meter lang wird. Die Bauchflossen sind annähernd symmetrisch, ihre Basis ist schmal, die genaue Position variiert von Art zu Art. Die Flossenstrahlen der Brustflossen sind verzweigt.
Die Paralichthyidae wurden 1910 durch den britischenIchthyologenCharles Tate Regan als Unterfamilie (Paralichthinae) der Schollen (Pleuronectidae) beschrieben und später in den Familienrang erhoben. Bis Anfang September 2019 gehörten noch 45 weitere Arten mit den Gattungen Citharichthys, Cyclopsetta, Etropus und Syacium zu den Scheinbutten. In dieser Zusammensetzung waren die Scheinbutte aber eine polyphyletische Gruppe. Während eine Gattungsgruppe um die TypusgattungParalichthys die Schwestergruppe der Schollen (Pleuronectidae) ist, ist eine andere, aus den Gattungen Citharichthys, Cyclopsetta, Etropus und Syacium bestehend, die Schwestergruppe der Butte (Bothidae).[1] Um wieder zu monophyletischen Familien zu kommen, wie in einer modernen Systematik gefordert, wurde Anfang September 2019 für die Gattungen Citharichthys, Cyclopsetta, Etropus und Syacium die Familie Cyclopsettidae eingeführt.[2]
↑Peter B. Berendzen & Walter W. Dimmicck: Phylogenetic Relationships of Pleuronectiformes Based on Molecular Evidence.Copeia, 2002(3), pp. 642–652
↑Matthew A. Campbell, Bruno Chanet, Jhen‐Nien Chen, Mao‐Ying Lee, Wei‐Jen Chen (2019): Origins and relationships of the Pleuronectoidei: Molecular and morphological analysis of living and fossil taxa. Zoologica Scripta, 48: 640–656. doi: 10.1111/zsc.12372. Seite 652.