Die Gattung ist nach dem niederländischen Arzt, Botaniker und Mykologen Cornelis Antoon Jan Abraham Oudemans (1825–1906) benannt, in Dörfelts „Wörterbuch der Mycologie“ wird die französische Namensform Corneille Antoine Jean Abraham Oudemans erwähnt.[3][4]
Die Schleimrüblinge bilden mittelgroße, meist büschelig wachsende Fruchtkörper mit Lamellen an den Hutunterseiten und weißem Sporenpulver. Die rundlichen Sporen sind groß – sie messen bei Oudemansiella canarii beispielsweise 19–25 × 18–23 µm.[5]
Die Arten der Gattung sind Holzbewohner und verursachen im Substrat eine Weißfäule. Sie fruktifizieren sogar teilweise im Geäst toter, aber noch stehender Bäume.
Weltweit kommen im engeren Sinn etwa 15 Arten vor[6], von denen in Europa nur der Schwarzhaarige Wurzelrübling (Oudemansiella melanotricha) heimisch ist.[7]
Während der Schwarzhaarige Wurzelrübling lange Zeit zu den Wurzelrüblingen (Xerula) gestellt wurde, galt der Buchen-Schleimrübling als einzige europäische Art dieser Gattung. Aufgrund molekularbiologischer Untersuchungen wurde sie neu definiert als eine hauptsächlich tropische Gattung mit Arten ohne ausdauerndem Ring. Der Buchen-Schleimrübling wurde demzufolge in die Gattung Mucidula zurückgeführt, die bereits 1887 von Narcisse Théophile Patouillard aufgestellt und dann zwischenzeitlich nicht mehr verwendet wurde.[8]
Achim Bollmann, Andreas Gminder, Peter Reil: Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze. In: Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. 4. Auflage. Volume 2. Schwarzwälder Pilzlehrschau, 2007, ISSN0932-920X (301 S., Verzeichnis der Farbabbildungen fast aller europäischen Großpilze (> 5 mm) inkl. CD mit über 600 Gattungsbeschreibungen).
Josef Breitenbach, Fred Kränzlin (Hrsg.): Pilze der Schweiz. Beitrag zur Kenntnis der Pilzflora der Schweiz. Band 3: Röhrlinge und Blätterpilze. Teil 1: Strobilomycetaceae und Boletaceae, Paxillaceae, Gomphidiacea, Hygrophoracea, Tricholomataceae, Polyporaceae (lamellige). Mykologia, Luzern 1991, ISBN 3-85604-030-7.
Helmut Genaust: Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen. 3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Nikol, Hamburg 2005, ISBN 3-937872-16-7 (Nachdruck von 1996).
Frieder Gröger: Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa. Teil I. In: Regensburger Mykologische Schriften. Band13. Regensburgische Botanische Gesellschaft, 2006, ISSN0944-2820 (Hauptschlüssel; Gattungsschlüssel; Artenschlüssel für Röhrlinge und Verwandte, Wachsblättler, hellblättrige Seitlinge, Hellblättler und Rötlinge).
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Andrew W. Wilson, Dennis E. Desjardin: Phylogenetic relationships in the gymnopoid and marasmioid fungi (Basidiomycetes, euagarics clade). In: Mycologia. Band97, Nr.3. The Mycological Society of America, 2005, S.667–679, doi:10.3852/mycologia.97.3.667 (mycologia.org [PDF; 206kB]).
↑Carlos Luis Spegazzini: Fungi argentini additis nonnullis brasiliensibus montevideensibusque. Pugillus quartus. In: Anales de la Sociedad científica argentina. Band12, Nr.1, 1881, S.13–30.
↑Heinrich Dörfelt, Gottfried Jetschke (Hrsg.): Wörterbuch der Mycologie. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg/Berlin 2001, ISBN 3-8274-0920-9.
↑
Lotte Burkhardt 2022: Eine Enzyklopädie zu eponymischen Pflanzennamen: Von Menschen & ihren Pflanzen – Berlin: Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin. – doi:10.3372/epolist2022, Berlin 2022.
↑Alan E. Bessette, Arleen F. Bessette, David P. Lewis: Mushrooms of the Gulf Coast States: A Field Guide to Texas, Louisiana, Mississippi, Alabama, and Florida. University of Texas Press, 2019, ISBN 978-1-4773-1815-7 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
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Paul M. Kirk, Paul F. Cannon, David W. Minter, J.A. Stalpers: Dictionary of the Fungi. 10. Auflage. CABI Europe, Wallingford, Oxfordshire (UK) 2008, ISBN 978-0-85199-826-8 (784 S.).
↑Karin Montag: Rüblinge Folge 4: Wurzelrüblinge und Verwandte. In: Karin Montag (Hrsg.): Der Tintling, die Pilzzeitung. Nr. 109, Oktober 2017, S. 7 ff.