Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 35′ N, 11° 49′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Saale-Orla-Kreis | |
Höhe: | 432 m ü. NHN | |
Fläche: | 108,21 km2 | |
Einwohner: | 8788 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 81 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 07907 | |
Vorwahlen: | 03663, 036645 (Langenbuch), 036647 (Gräfenwarth) | |
Kfz-Kennzeichen: | SOK, LBS, PN, SCZ | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 75 098 | |
LOCODE: | DE SCZ | |
Stadtgliederung: | 15 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Bahnhofstraße 1 07907 Schleiz | |
Website: | schleiz.de | |
Bürgermeister: | Marko Bias (CDU) | |
Lage der Kreisstadt Schleiz im Saale-Orla-Kreis | ||
Schleiz ist die Kreisstadt des Saale-Orla-Kreises und liegt im Südosten Thüringens an der Wisenta, einem Nebenfluss der Saale, auf den Hochebenen des Vogtlandes. In der Landesplanung wird die Stadt als Mittelzentrum eingestuft. Bekannt ist Schleiz vor allem als ehemalige Residenzstadt des Fürstentums Reuß-Schleiz und für das Schleizer Dreieck, eine der ältesten Motorsport-Rennstrecken Deutschlands.
Schleiz liegt im thüringischen Teil des Vogtlands unweit der Landesgrenzen zu Sachsen und Bayern. Die Stadt wird in Ost-West-Richtung von der Wisenta, einem Nebenfluss der Saale durchflossen. Schleiz liegt auf der Hochfläche des thüringischen Vogtlands, die im Westen steil zum Saaletal, wo sich auch die großen Saaletalsperren befinden, abfällt. Die Umgebung ist von einer Hügellandschaft geprägt, aus der keine größeren Spitzen herausragen und auf der Wald und Freiflächen einander abwechseln. Höchste Erhebung im Schleizer Raum ist die Hirschraufe südlich von Schleiz mit 596 m. Nördlich liegt ein Gebiet, welches als Seenplatte bezeichnet wird und mit den Plothener Teichen auch das größte natürliche Teichgebiet Thüringens umfasst. Vorherrschende Gesteinsarten sind Schiefer und tonige und sandige Gesteine aus dem Keuper.
Das Ostthüringische Schiefergebirge erstreckt sich über die Flächen um Bad Lobenstein, Schleiz und Zeulenroda. Die Böden sind vorwiegend aus quarzistisch gebändertem Tonschiefer und Quarzsandsteinen hervorgegangen.[2] Quellmulden sowie schmale Tallagen der Flüsse und Bäche sind typische Grünlandstandorte. Ackerbau wird auf plateauartigen Geländerücken, welligen Ebenen und Flachhängen begünstigt. Auf sonstigen Lagen überwiegt die forstliche Nutzung.
Angrenzende Gemeinden sind im Uhrzeigersinn von Norden Eßbach, Volkmannsdorf, Neundorf (bei Schleiz), Görkwitz, Oettersdorf, Löhma, Zeulenroda-Triebes (Stadt; Landkreis Greiz), Kirschkau, Pausa-Mühltroff (Stadt; Vogtlandkreis), Tanna (Stadt), Saalburg-Ebersdorf (Stadt), Remptendorf.
Eßbach (9 km) | Volkmannsdorf (6 km) | Neundorf (bei Schleiz) (4 km) | Görkwitz (2 km) | Oettersdorf (3 km) | Löhma (5 km) | Kirschkau (6 km) | Zeulenroda-Triebes (14 km) |
Remptendorf (12 km) | |||||||
Saalburg-Ebersdorf (12 km) | Tanna (10 km) | Pausa-Mühltroff (11 km) |
Die Entfernungsangaben beziehen sich auf die Entfernung bis zum Ortszentrum.
Schleiz umfasst neben der Kernstadt fünfzehn weitere Ortsteile, die überwiegend eingemeindete Dörfer sind (in Klammern das Jahr resp. Datum der urkundlichen Ersterwähnung):[3]
Referenz für Burgk, Burgkhammer und Isabellengrün:[4]
Aus dem Dorf slawischer Sorben „Slowicz“ („Leute des Slava“)[5] entwickelte sich eine Burgsiedlung. Die mittelalterliche Burg, das Schloss Schleiz, wurde von den Herren von Lobdeburg errichtet.[6] So entstand die Stadt Schleiz aus dem Dorf Slowicz. Schleiz wurde 1232 erstmals urkundlich erwähnt. Schon 1297 wurde der Ort Oppidum (lat. Stadt) genannt. Einer der Hauptgründe dieser Entwicklung war die günstige Lage an der Verbindungsstraße von Nürnberg nach Naumburg und Leipzig.
Eine seit etwa 1200 bestehende Siedlung („Altstadt“) und eine unmittelbar neben dieser Siedlung gegründete „Neustadt“ sind weitere Wurzeln von Schleiz. Die Neustadt beherbergte eine Burg und war von einer Stadtmauer umgeben. Altstadt und Neustadt von Schleiz waren lange Zeit völlig selbständige Orte, deren Bürger mit unterschiedlichen Rechten und Pflichten versehen waren. Erst am 2. Dezember 1482 schlossen sich beide Kommunen zu einer Stadt zusammen. 1575 starben in Schleiz 720 Personen an der Pest.[7]:3
Nachdem im Jahre 1475 das Schloss vollständig einem Großbrand zum Opfer gefallen war, erbauten die Herren von Gera eine neue Anlage auf den ehemaligen Grundmauern der Burg.[8] Von 1647 bis 1848 residierten im Schloss die Grafen und späteren Fürsten Reuß-Schleiz.[7]:8 Diese Anlage brannte 1689 ebenfalls vollständig ab.[8] Der alte Bergfried – Hausturm genannt – wurde ebenfalls mit den anderen Befestigungsanlagen 1689 abgetragen. Das Schloss erweiterte man im 18. Jahrhundert bis 1753 der Barockbau vollendet wurde. Im August 1721 gab Johann Sebastian Bach gemeinsam mit der hiesigen Hofkapelle Konzerte auf dem Schleizer Schloss. Nach einem neuerlichen Großbrand im Jahre 1837 entstand auf den Gewölben des Erdgeschosses jenes Schloss, welches 1945 im Bombenhagel unterging. Die heute noch als Ruine stehenden Rundtürme stammen aus dieser Zeit.[8]
In den Jahren 1608–1628 kam es in Schleiz zu Hexenverfolgungen, denen zwei Frauen und ein Mann zum Opfer fielen.[9]
Die Grafen Reuß zu Schleiz bauten in mehreren Etappen ab 1704 auf dem „Grauen Berg“ in Heinrichsruh südlich von Schleiz ein Lustschlösschen. Am 6. Juni 1750 fand dort das erste Vogelschießen statt. Ab 1777 erfolgte die Anlage eines Parks. Jene Jahre werden als Glanzzeit von Heinrichsruh bezeichnet.[10]
Im Feldzug gegen Preußen zogen am 9. Oktober 1806 französische Truppen unter Napoleon Bonaparte durch die Stadt. Um den Kaiser zu beeindrucken, griff sein Kavallerieführer Joachim Murat in der Nähe lagernde preußische und sächsische Truppen an, wurde aber zurückgeworfen. Erst das Eingreifen von Infanterie unter Marschall Bernadotte entschied den Kampf zu Gunsten der Franzosen. Diese verloren rund 200 Soldaten, während auf preußischer Seite die Verluste durch Tod, Verwundung und Gefangennahme 500 Mann betrugen. Das Gefecht bei Schleiz war das erste große Aufeinandertreffen preußischer und französischer Truppen in diesem Krieg.
Zu Pfingsten des Jahres 1844 trafen sich Vertreter mehrerer christlicher Studentenverbindungen in Schleiz. Zum sogenannten Schleizer-Konzil trafen sich Mitglieder der Uttenruthia Erlangen (bzw. Erlanger Wingolf), des Berliner Wingolf und des Hallenser Wingolf und gründeten den Wingolfsbund, den ersten Dachverband studentischer Verbindungen.[11]
Bis zum Umzug der Landesregierung und des Fürstenhauses Reuß 1848 nach Gera war Schleiz Residenzstadt.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs mit dem Sturz der Monarchie und der Ausrufung der Republik in der Novemberrevolution erklärte Fürst Heinrich XXVII. seinen Thronverzicht und die beiden reußischen Fürstentümer – nämlich Reuß ältere Linie und Reuß jüngere Linie – wurden am 11. November 1918 zu Freistaaten, die sich am 4. April 1919 wiederum zum Volksstaat Reuß mit der Hauptstadt Gera zusammenschlossen. Am 1. Mai 1920 ging der Volksstaat Reuß schließlich im neugegründeten Land Thüringen auf. 1922 wurde der Landkreis Schleiz gebildet, der 1952 in den Kreis Schleiz im Osten und den Kreis Lobenstein im Westen geteilt wurde. Beide Kreise gehörten dem Bezirk Gera an. Nach der Deutschen Wiedervereinigung von 1990 wurden die Kreise Schleiz und Lobenstein mit dem Kreis Pößneck zum Saale-Orla-Kreis zusammengeschlossen. Schleiz blieb Kreisstadt, obwohl Pößneck größer ist. Ausschlaggebend dafür war der Status als Mittelzentrum, den die Stadt aufgrund ihrer guten Infrastruktur besitzt.
Im Zweiten Weltkrieg wurden hunderte Frauen und Männer aus mehreren Nationen, vorwiegend aus der Sowjetunion, zur Zwangsarbeit nach Schleiz verschleppt, von denen mindestens 60 den Tod fanden.
Am 8. April 1945 wurde im Rahmen eines US-Bombenangriffs mit schweren Zerstörungen im Stadtzentrum (50 zerstörte und über 100 beschädigte Gebäude) und über 200 Toten[12] auch das Schleizer Schloss zerstört. Dabei wurden die Bestände des Fürstlichen Reußischen Hausarchivs, die Bibliothek, das Heimatmuseum und die Schlosskirche vernichtet. 1950 wurden die Ruinen des Schlosses abgetragen. Aufgrund des Engagements einiger Schleizer Bürger ließ man die beiden ausgebrannten Turmruinen stehen, die 1993 gesichert und mit Spitzhauben versehen wurden.[8]
Die Stadtkirche St. Georg wurde ebenfalls schwer getroffen: Schiffs- und Emporengewölbe, Kanzel und Altarwerk. Der Wiederaufbau erfolgte in den 1950er Jahren. Die Alte Münze erlitt an der Rückseite erhebliche Zerstörungen, die Wiederherstellung erfolgte bereits 1946.[13]
Schleiz wurde am 15. April 1945 von US-amerikanischen Truppen besetzt, die Anfang Juli durch die Rote Armee abgelöst wurden.
Im Herbst 1945 wurden in Schleiz unter „Wehrwolf“-Vorwurf 12 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren und ein 22-Jähriger vom sowjetischen Geheimdienst NKWD verhaftet und im April 1946 durch ein Militärtribunal verurteilt. Zwei von ihnen wurden erschossen, sieben verstarben in Arbeitslagern. Vier Jugendliche wurden 1950/1951 aus den Zuchthäusern Bautzen und Torgau entlassen. Die gesamte Gruppe wurde 1995 durch ein russisches Gericht rehabilitiert.[14]
Der am 8. April 1945 durchgeführte US-Bombenangriff zerstörte auch das Hotel „Goldene Sonne“ im Zentrum der Stadt. In diesem Hotel waren zu dieser Zeit das Kinderlandverschickungs-Lager der Stadt Düsseldorf untergebracht mit Schülern des Lessing- und Prinz-Georg-Gymnasiums. 21 Schüler starben im Keller des Hauses an den Folgen des Angriffs. Ein neu gestaltetes Grabmal wurde im Herbst 1994 zum Gedenken an die im Krieg gefallenen Soldaten, die Opfer des Bombenangriffs in der Zivilbevölkerung und die 21 getöteten Jungen aus Düsseldorf errichtet. Zum 50. Jahrestag 1995 wurde in einer Gedenkfeier unter Anteilnahme vieler noch lebender Mitschüler der Toten gedacht. Es wurde eine Gedenktafel an dieses tragische Ereignis „Zur Erinnerung und Mahnung“ am Standort des ehemaligen Hotels „Goldene Sonne“ im Beisein des Bürgermeisters Frieder Ott durch Mitschüler enthüllt.
Das 1864 erbaute Krankenhaus erfuhr 2007 als Kreiskrankenhaus Schleiz eine grundlegende Modernisierung. Es wurde zum 31. August 2024 geschlossen.
Am 8. März 1994 wurden Langenbuch, Lössau und Oberböhmsdorf eingemeindet.[15] Am 29. Dezember 1995 folgte Möschlitz.[16] Am 4. Juni 1996 kam Gräfenwarth hinzu.[17] Am 1. Januar 2019 wurde Crispendorf aus der Verwaltungsgemeinschaft Ranis-Ziegenrück nach Schleiz eingemeindet.[18] Am 31. Dezember 2019 kamen Burgk und dessen Ortsteile Burgkhammer und Isabellengrün hinzu.[19]
Die Einwohnerzahl lag 1834 bei 4.619 und stieg im Laufe des 19. Jahrhunderts nur langsam; 1890 lag sie erst bei 4.928 und 1925 bei 6.072. Die höchste Einwohnerzahl wurde nach der Eingemeindungswelle in den 1990er Jahren erreicht. Seitdem ist sie stetig fallend, mit Ausnahme eines deutlichen Bevölkerungszuwachses durch Eingemeindungen im Jahr 2019.
Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 zum 31. Dezember): Datenquelle ab 1994: Thüringer Landesamt für Statistik
1933 bis 1997
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1998 bis 2004
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2005 bis 2011
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2012 bis 2018
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ab 2019
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Der Stadtrat der Stadt Schleiz hat 20 Mitglieder. Nach den Kommunalwahlen 2014, 2019 und 2024 verteilen sie sich auf die einzelnen Parteien und Listen wie folgt:
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2024 |
Sitze 2024 |
Prozent 2019 |
Sitze 2019 |
Prozent 2014 |
Sitze 2014 | |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 31,3 | 6 | 26,4 | 5 | 29,8 | 6 |
AfD | Alternative für Deutschland | 21,4 | 4 | – | – | – | – |
BfS | Bündnis für Schleiz | 18,2 | 4 | 22,3 | 5 | – | – |
FW Schleiz | Freie Wähler Schleiz | 11,6 | 2 | 20,9 | 4 | 12,0 | 2 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 9,2 | 2 | 17,3 | 3 | 33,6 | 7 |
LINKE | Die Linke | 5,2 | 1 | 10,3 | 2 | 16,7 | 3 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 3,2 | 1 | 2,9 | 1 | – | – |
FDP/BI „Pro Schleiz“ | Freie Demokratische Partei/Bürgerinitiative „Pro Schleiz“ | – | – | – | – | 7,9 | 2 |
Wahlbeteiligung | 61,6 % | 58,5 % | 51,3 % |
a) der Schleizer Neustadt
1297 Friedrich
1342 Kunz von Langenbach
1374 Sydel Krause
1397 Georg Langenbach
1402 Nikel Pommer
1418 Heinrich Reiße
1427 Hans Weinhapp
1429 Nikel Krause
1430 Dietrich Reiher
1431 Dietrich Schirmer
1433 Nickel Militzer
1435 Nickel Helbig
1445 Barthel Plaumer und Hans Gundoldt
1445 Kunz Albrecht
1460 Hans Keil
1462 Jorg von Leuben und Michel Hauffe
1467 Heinrich Tanzwohl
1468 Hans Tappian
1469 Michel Schwender
1470 Hans Keil
1471 Hans Tappian und Hans Heiser
1472 Hans Trautmann
1475 Nikolaus Dietsch mit Hans König u. Hans Zehe
b) der Schleizer Altstadt
1437 Heinz Lippert
1441 Hans Kretzsch
1442 Hans Hofmann
1442 Kunz Teimelschmied
1443 Hans Kretzsch
1444 NickelSchmidt
1446 Erhard Hetzer
1447 Leonhard Freitag
1482 Nickel Ludewig
c) der vereinigten Stadt Schleiz
1482 Georg Hartung (1489, 1492, 1496)
1485 Hans Reichner (1491)
1488 Erhard Mann (1490,1493)
1493 Lorenz Brochmann
1494 Konrad Zechendorfer (1497, 1500, 1503)
1495 Kunz Schneider (1497)
1499 Hans Ferber
1501 Hans Schön (1504, 1507, 1510, 1513)
1505 Andreas Eckart (1508, 1511, 1514, 1517, 1520, 1526, 1529)
1506 Hans Grünler
1509 Lorenz Kuhn
1512 Nickel Sirner (1515, 1518, 1521, 1533, 1536)
1516 Hans Mann (1519, 1522)
1523 Christoph Schön (1531, 1534)
1527 Nickel Freund
1534 Hans Höfer (1547, 1550)
1546 Christoph Klemen (1549}
1548 Siegmund Sirner
nach dreijährigem Turnus:
1550 Haris Höfer (1559)
1551 Siegmund Sirner (1560)
1552 Christoph Klement (1559)
1561 Kaspar Richter (1570)
1562 Wolf Klement (oder Weißker) (1571)
1563 Wolfgang Schön (1578)
1573 Hans Friedrich (1600)
1574 Giemens Lenzner (1577)
1578 Hans Bleitner (1608)
1580 Adam Reißig (1603)
1603 Wilhelm Klauber (1625)
1604 Joh. Rudolf Pensoldt (1610)
1610 Adam Lauterbach (1634)
1611 Georg Albert (1632)
nach zweijährigem Turnus:
1633 Johann Weißker (1652)
1635 Friedrich Hahn (1640)
1641 Joh. Schmidt (1649)
1648 M. Joh. Lichtenberger
1650 Georg Wackernagel (1656)
1653 Joh. Knoch (1659)
1658 Joh. Friedrich (1666)
1659 Joh. Engelschall (1691)
1666 Joh. Adam Leyrer (1692)
1693 Dr. David Gottwald (1718)
1694 Günther Weyse (1703)
1704 Oswaldt Leupold (1707)
1709 Wolfgang Adam Alberti (1712)
1713 Cristian Schmidt (1719)
1720 Georg Friedrich Kayser (1725)
1721 Georg Neithardt (1731)
1726 Heinr. Günther Weyse (1746)
1733 Joh. Georg Sequenides (1741)
1743 Georg Friedrich Weidhas
1747 Georg Fr. Beck (1773)
1748 Johann Heinrich Steinberger (1778)
1773 Johann Heinrich Eißmann (1780)
1778 Johann Christian Strauch (1784)
1781 Gottlieb Knoch (1820)
1786 Chr. Heinrich Weißker (1794)
1800 Chr. Heinrich Schlotter (1806)
1807 Paul Chr. Ritter von Vogel (1829)
1820 Ferdinand Heinrich Neithardt (1837)
ab 1830 nur ein Bürgermeister:
1838 Karl Fr. Gustav Knoch
1864 Dr. Julius Heinr. Alberti
1884 Heinr. Thankmar Weißker
1887 Dr. Heinrich Sturm
1893 Ernst Münch
1895 Karl Kloch
1901 Alfred Schwarzer
1906 Felix Hesse
1912 Dr. Felix Seyfferth
1945 Fritz Tens
1949 Karl Mathes
1965 Hans Günther
1979 Heinrich Rimpel
1990 Friedhold Ott
2000 Heidemarie Walter
2012 Juergen K. Klimpke
2018 Marko Bias
Blasonierung: „In Gold auf grünem Rasen ein natürlicher Wisent; im Vollwappen befindet sich über dem Schild ein blauer Spangenhelm mit rotem Futter, goldenen Spangen und goldenem Kleinod und schwarz-goldenen Helmdecken, die Helmzier besteht aus einem halben, nach rechts aufsteigenden, naturfarbenen Wisent, der einer schwarz-goldenen Helmwulst entspringt.“
Ein Stadtsiegel mit dem Wappen ist seit 1297 nachweisbar. Das Wappen der Stadt Schleiz weist auf ihre Lage im ehemaligen Wisentagau und am Flüsschen Wisenta hin.[20]
Die Schleizer Städtepartnerschaften | ||||
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Verbandsgemeinde Waldfischbach-Burgalben | Deutschland |
Sehenswert sind die Bergkirche aus dem 15. Jahrhundert mit barocker Innenausstattung, das Rutheneum als Wirkungsstätte Konrad Dudens (heute Museum), die Alte Münze (heute Galerie und Stadtinformation), die Schlossruine mit den beiden Türmen, die Stadtkirche sowie das Rathaus mit Altmarkt.
Im Südwesten des Stadtgebietes erhebt sich im Ortsteil Burgk das gleichnamige Schloss exponiert auf einem Felsplateau oberhalb der Saale.
Im Jahre 1936/1937 wurde das Wisentahaus als Landwirtschaftsschule errichtet. Kurz vor der Fertigstellung beschloss die NSDAP, in einem Flügel des Gebäudes ihre Kreisleitung unterzubringen, was erhebliche Veränderungen bezüglich des ursprünglichen Projektes nach sich zog. Die Glockengießerei Apolda Franz Schilling Söhne goss fünf Glocken für ein Glockenspiel im Turm über dem Portal.[21] Am 8. April 1945 wurde das Wisentahaus beim Bombenangriff auf Schleiz schwer beschädigt. Seit 1952 ist das Gebäude Sitz der Kreisverwaltung. 2005 wurde es umgebaut und erweitert.
In Schleiz befindet sich die älteste Naturrennstrecke Deutschlands, das Schleizer Dreieck. Seit 1923 finden hier alljährlich Motorrad- und Automobilrennen statt (wie z. B. die Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaften). Mit dem Umbau im Jahr 2004 wurde die ursprünglich 7,631 km lange Strecke auf eine Länge von 3,805 km verkürzt.
Außerhalb der Stadt liegt der Heinrichsruher Park. 2018 erwarb die Stadt Schleiz den Park.
Schleiz ist bekannt für den Schleizer Bamser, ein süßes Kartoffelgericht.
Schleiz liegt an der Bundesautobahn 9 (Berlin–München; Anschlussstelle 28: Schleiz) und an den Bundesstraßen B2 in Richtung Hof, B94 in Richtung Greiz und B282 in Richtung Plauen. Darüber hinaus existieren Landesstraßen nach Ziegenrück (L1103), Bad Lobenstein (L1095) und Mittelpöllnitz (L3002).
Zwischen 1887 und 2006 bestand mit der Bahnstrecke Schönberg–Schleiz eine Bahnverbindung nach Plauen. Zusätzlich existierte zwischen 1930 und 1996 die Bahnstrecke Schleiz–Saalburg, die einst als Zulieferbahn zum Bau der Bleilochtalsperre errichtet wurde und später auch dem Personenverkehr von Schleiz nach Saalburg diente. Sie war elektrifiziert und hatte den Charakter einer Überlandstraßenbahn.
Schleiz gehört neben Bad Lobenstein, Pößneck und Neustadt an der Orla zu den zentralen Knotenpunkten des von der KomBus GmbH betriebenen öffentlichen Personennahverkehrs im Saale-Orla-Kreis. Vom örtlichen Busbahnhof am Komtursteig, unweit des Bahnhaltepunkts Schleiz West, verkehren Buslinien in nahezu alle Teile des Landkreises. Auch überregionale Buslinien beginnen bzw. enden in Schleiz. Die folgende Tabelle soll eine Übersicht über diese Linien geben.
Linie | Linienverlauf | Anmerkungen |
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132 | Schleiz – Zeulenroda | überregionale Linie |
143 | Schleiz – Mühltroff – Plauen | überregionale Linie |
155 | Schleiz – Gefell – Töpen – Hof | überregionale Linie |
610 | Schleiz – Saalburg-Ebersdorf – Bad Lobenstein (– Lehesten) | überregionale Linie; von Schleiz aus nur bis Bad Lobenstein |
611 | Schleiz – Burgk | |
710 | Schleiz – Tanna – Gefell – Hirschberg | |
720 | Schleiz – Frössen – Blankenstein – Bad Lobenstein | |
721 | Schleiz – Frössen – Hirschberg | |
730 | Schleiz – Tanna (– Stelzen) | |
810 | Schleiz – Auma – Mittelpöllnitz – Gera | überregionale Linie |
820 | Schleiz – Neustadt an der Orla – Stadtroda – Jena | überregionale Linie |
821 | Schleiz – Plothen – Knau | |
946 | Schleiz – Schöndorf – Külmla | |
966 | Schleiz – Ziegenrück – Ranis – Pößneck |
Darüber hinaus betreibt die KomBus GmbH in Schleiz einen Stadtverkehr auf den Linien A und B. Zentrale Haltestelle für diese Linien ist der Neumarkt. Dort beginnen bzw. enden die Stadtbusfahrten auch.
Linie | Linienverlauf |
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A | Neumarkt – Oschitz – Möschlitz – Neumarkt – Krankenhaus – Rathaus – Neumarkt – Freibad – Neumarkt |
B | Neumarkt – Oberböhmsdorf – Heinrichsruh – Neumarkt – Oettersdorf – Bergkirche – Neumarkt |
Die Linie B bindet den Busbahnhof an das Stadtbusnetz an.
Schleiz wird als Mittelzentrum eingestuft. Es gehört zu den kleinsten Mittelzentren des Landes und ist eine klassische „Verwaltungsstadt“ ohne große industrielle Vergangenheit. Dennoch haben sich seit der deutschen Wiedervereinigung zahlreiche Unternehmen (beispielsweise aus der Logistikbranche) in den Gewerbegebieten am Stadtrand niedergelassen. Sie profitieren hierbei von der guten Infrastruktur (A 9).
Ein am östlichen Rand der Stadt noch vorhandener Gebäudekomplex gehörte zum ehemaligen Kammergut des Fürsten von Reuß. Dieser Hof stand ursprünglich 2,5 km südöstlich der Stadt Schleiz in der „Dürren Schäferei“. 1835 brannte er nieder und wurde am genannten Standort unmittelbar neben dem Schloss des Fürsten wieder aufgebaut. Nach der Fürstenabfindung ging das Gut in Staatseigentum über. 1939 besaß der Betrieb 179,07 ha Land, die der Pächter Otto Schulz bewirtschaftete. Mit der Bodenreform wurde die Wirtschaftsfläche auf 99,75 ha verringert. Die restlichen Flächen wurden Kleinbauern aus Schleiz und Oberböhmsdorf zugeteilt. Die landwirtschaftliche Produktion war auf Grund der günstigen Bodenstruktur (hoher Feinerde- und Humusgehalt) und der hier im Schleizer Oberland vorherrschenden Witterungsbedingungen erfolgreich.[23] Mit der Gründung der Kooperationen und später der Großgenossenschaft wurden die Flächen mit übernommen und die Gebäude dienten der Rinderzucht (Bullenverwahrstation).