Schlepzig

Wappen Deutschlandkarte
Schlepzig
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Schlepzig hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 52° 2′ N, 13° 54′ OKoordinaten: 52° 2′ N, 13° 54′ O
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Dahme-Spreewald
Amt: Unterspreewald
Höhe: 47 m ü. NHN
Fläche: 30,65 km2
Einwohner: 597 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 19 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15910
Vorwahl: 035472
Kfz-Kennzeichen: LDS, KW, LC, LN
Gemeindeschlüssel: 12 0 61 428
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfstraße 26
15910 Schlepzig
Website: www.schlepzig.de
Bürgermeister: Werner Hämmerling
Lage der Gemeinde Schlepzig im Landkreis Dahme-Spreewald
KarteAlt Zauche-WußwerkBerstelandBestenseeByhleguhre-ByhlenDrahnsdorfEichwaldeGolßenGroß KörisHalbeHeideblickHeideseeJamlitzKasel-GolzigKönigs WusterhausenKrausnick-Groß WasserburgLieberoseLübbenLuckauMärkisch BuchholzMärkische HeideMittenwaldeMünchehofeNeu ZaucheRietzneuendorf-StaakowSchlepzigSchönefeldSchönwaldSchulzendorfSchwerinSchwielochseeSpreewaldheideSteinreichStraupitz (Spreewald)TeupitzUnterspreewaldWildauZeuthenBrandenburg
Karte
Spree in Schlepzig
Historisches Gebäude
Dorfkirche Schlepzig

Schlepzig, niedersorbisch Slopišća, älter auch Slopice, ist eine Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg). Sie gehört zum Amt Unterspreewald und zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden.

Der Ort im Unterspreewald liegt nördlich der Stadt Lübben (Spreewald) direkt an der Spree. Die Gemeinde grenzt im Norden an die Gemeinde Unterspreewald, im Osten an die Gemeinde Märkische Heide, im Süden an die Kreisstadt Lübben (Spreewald) und im Westen an die Gemeinde Krausnick-Groß Wasserburg. Im Nordosten befindet sich ein Waldgebiet, das forstwirtschaftlich genutzt wird. Die nördlich und südöstlich gelegenen Flächen werden landwirtschaftlich genutzt, während die westlichen Flächen im Inneren Unterspreewald und damit teilweise in einem Naturschutzgebiet liegt. Im Süden befinden sich zahlreiche künstlich angelegte Gewässer, die zur Fischzucht genutzt werden: Der Inselteich, der südlich gelegene Sommerteich sowie südlich hiervon der Spreeteich. Östlich dieses Gewässers grenzen der Moorteich, der Gänseteich und der Schnepfenteich an. Westlich des Sommerteichs befindet sich das Naturschutzgebiet Börnichen, südlich des Gänseteichs das Naturschutzgebiet Biebersdorfer Wiesen. Durch die westlich des Gemeindezentrums liegende Kernzone des Naturschutzgebietes Innerer Unterspreewald fließen neben der Spree noch der Puhlstrom sowie das Zerniasfließ als Hauptwasserrouten.

Gemeindegliederung

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Zur Gemeinde gehören die Wohnplätze Buschmühle (Błotny Młyn), Forsthaus Buchenhain (Gólnikaŕnja Grabowina), Forsthaus Schlepzig (Slopišćańska Gólnikaŕnja) und Petkamsberg (Pětkamojc Góra).[2]

Der Ort wurde 1004 in einer Schenkungsurkunde von Heinrich II. an das Kloster Nienburg erstmals urkundlich als Zloupisti erwähnt. Im 12./13. Jahrhundert kam das Dorf zur Burggrafschaft Lübben. Von 1374 bis 1492 gab es im Schlepzig ein Hammerwerk. In dieser Zeit änderte sich die Schreibweise zu Slepck im Jahr 1408. Weitere Schreibweisen waren Slepsk (1447), Schlepczig (1502) und Schlepzk (1534). Das Dorf bestand im Jahr 1431 aus einem Richter, einem Lehnsmann sowie 15 weiteren Personen und entwickelte sich zu einem breiten Gassendorf. Dort lebte 1521 ein „Honigkhelder“. Eine Statistik aus dem Jahr 1670 führte einen Richter, einen Lehnmann, acht Bauern, drei Halbhufner sowie 15 Kossäten und 18 Büdner auf. Im Jahr 1708 waren es zehn Bauern, drei Halbbauern, 16 Kossäten und 29 Büdner. In Summe lebten im Dorf 130 Personen im Alter zwischen 12 und 60 Jahren. Eine weitere Statistik aus dem Jahr 1716 führte den Richter, den Lehnmann, acht Bauern, drei Hallbauern, 15 Kossäten und 23 Büdner auf; 1723 waren es zwei Lehnbauern, acht Ganzbauern, drei Halbbauern, 15 Kossäten und 34 Büdner. 1769 kam es zu einem Großbrand, nachdem einer Bäuerin auf dem Weg vom Backhaus zum Wohnhaus etwas Glut heruntergefallen war und dort gelagerten Flachs entzündete. Weite Teile des Dorfes und die Kirche wurden ein Raub der Flammen. Im Jahr 1791 lebten im Dorf zwei Lehnbauern, acht Bauern, drei Halbbauern, 15 Kossäten, 36 Büdner und sechs Häusler oder neue Anbauern. Für das Jahr 1810 waren 13 Ganzbauern, 14 Ganzkossäten, sieben Halbkossäten sowie 53 Häusler oder Büdner verzeichnet. Die Gemarkung war im Jahr 1869 insgesamt 5418 Morgen groß; 1900 waren es 1611 Hektar. Schlepzig gehörte seit 1816 zum Kreis Lübben (Spreewald) in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Lübben im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr Einwohner
1875 921
1890 968
1910 993
1925 874
1933 831
1939 814
Jahr Einwohner
1946 1 239
1950 1 191
1964 0 828
1971 0 759
1981 0 670
1985 0 631
Jahr Einwohner
1990 639
1995 633
2000 665
2005 654
2010 618
2015 619
Jahr Einwohner
2020 589
2021 601
2022 607
2023 597

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[3][4][5], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Gemeindevertretung

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Die Gemeindevertretung von Schlepzig besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 72,7 % zu folgendem Ergebnis:[6]

Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Freiwillige Feuerwehr 55,4 % 4
SG Grün-Weiß Schlepzig 37,6 % 3
Bündnis 90/Die Grünen 07,0 %

Die Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr hatte nur drei Kandidaten zur Wahl aufgestellt, daher bleiben zwei Plätze in der Gemeindevertretung unbesetzt.

  • 2003–2008: Heike Noah[7]
  • seit 2008: Werner Hämmerling (Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr)

Hämmerling wurde bei der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 mit 61,9 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[8] gewählt.[9]

Das Wappen wurde am 12. August 1999 vom Ministerium des Innern des Landes Brandenburg genehmigt.

Blasonierung: „Unter goldenem Schuppenschildhaupt, belegt vorne mit einem schrägrechtsgeneigten grünen Eichenblatt und hinten mit einem schräglinksgeneigten grünen Buchenblatt, deren Stiele sich in der Mitte überkreuzen, in Blau über einem eingebogenen silbernen Schildfuß, überzogen von einem rautenförmig geknüpften schwarzen Netz, ein silberner Zander mit geöffnetem Maul.“[10]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Frank Diemar gestaltet.

Die Flagge ist dreistreifig im Verhältnis 1:2:1 und den Farben Grün–Weiß–Grün mit dem Gemeindewappen im Mittelstreifen.

Sehenswürdigkeiten und Kultur

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In der Liste der Baudenkmale in Schlepzig sind alle Baudenkmale der Gemeinde Schlepzig verzeichnet.

Regelmäßige Veranstaltungen

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Maskenball, Fastnacht, Kahnkorso, Maitreiben, Schoberfest, Klassik und Schlemmen, Fischerfest („Abfischen“) am Inselteich.

Schlepzig liegt an der Landesstraße L 42 zwischen Neu Lübbenau und Lübben. Auch die L 421 nach Krausnick-Groß Wasserburg führt durch das Gemeindegebiet.

Der Haltepunkt Börnichen-Schlepzig lag an der Bahnstrecke Falkenberg/Elster–Beeskow. Der Personenverkehr wurde 2008 eingestellt.

Persönlichkeiten

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Commons: Schlepzig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Gemeinde Schlepzig
  3. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Dahme-Spreewald, S. 26–30
  4. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  5. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  6. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  7. Kommunalwahlen 26.10.2003. Bürgermeisterwahlen. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Potsdam 2004, S. 23. Abgerufen am 1. Juli 2024.
  8. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  9. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
  10. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  11. Gustav Moritz. In: www.literaturport.de. Abgerufen am 9. Dezember 2021.
  12. Heinz Handschick. In: d-nb.info. Abgerufen am 9. Dezember 2021.