Schluein | |
---|---|
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Graubünden (GR) |
Region: | Surselva |
BFS-Nr.: | 3582 |
Postleitzahl: | 7151 |
Koordinaten: | 736767 / 183653 |
Höhe: | 762 m ü. M. |
Höhenbereich: | 670–1371 m ü. M.[1] |
Fläche: | 4,79 km²[2] |
Einwohner: | 612 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 128 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
17,0 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.schluein.ch |
Schluein
| |
Lage der Gemeinde | |
Schluein (politische Gemeinde in der Region Surselva des Kantons Graubünden in der Schweiz.
, deutsch und bis 1983 offiziell Schleuis) ist eineBlasonierung: Gespalten von Blau und Gold; in Blau ein goldener Schlüssel und in Gold ein gestürztes blaues Schwert
Schlüssel und Schwert sind die Attribute der Heiligen Petrus und Paulus. Das Wappen der Herren von Löwenberg, denen die Freiherrschaft Schleuis gehörte, lieferte die Wappenfarben.
Das rätoromanischsprachige (Sursilvan) Dorf liegt 4 km östlich von Ilanz im Vorderrheintal, wenige Kilometer vom bekannten Ferienzentrum Flims–Laax-Falera sowie vom Eingang zur Rheinschlucht (Ruinaulta).
Seit Dezember 2016 verbindet eine Brücke für den Langsamverkehr Schluein mit Castrisch auf der südlichen Seite des Vorderrheins.[5]
Erstmals wurde das Dorf im Jahr 1298 als Sluwen erwähnt. Vom Mittelalter bis 1803 war Schluein unter der Herrschaft derer von Löwenberg. Die Dorfkirche St. Peter und Paul wird erstmals 1321 erwähnt. Westlich des Dorfes stand auf einem Hügel die Burg Löwenberg, von der jedoch nur noch wenige Reste vorhanden sind.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||
---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 1850 | 1900 | 1930 | 1950 | 2000[6] | 2020 |
Einwohner | 366 | 424 | 593 | 554 | 602 | 611 |
Oberhalb des Dorfes lag die Mulin Sura (obere Mühle). Die kleine Mühle, die zum Stampfen von Gerste und Hirse diente, steht noch; die grosse Kornmühle hingegen ist verschwunden. Von den Kanalleitungen haben sich schwache Spuren erhalten. Die Mulin sut (untere Mühle) lag unterhalb der Landstrasse. Mit einem zusätzlichen Wasserrad wurde seit dem 19. Jahrhundert eine Säge angetrieben, die um 1950 abgebaut wurde. Noch während des Zweiten Weltkriegs waren die Mühlen von Schluein im Rahmen des «Plans Wahlen» in regem Gebrauch. Nach 1945 mussten die traditionellen Mühlen der modernen Neumühle von Ilanz weichen.
Die Uniun Sportiva Schluein Ilanz, kurz USSI, ist ein schweizerischer Fussballverein.
Der Neubau der 1889 abgebrannten Burg Löwenberg beherbergte bis 1972 eine Waisenanstalt, später war es ein Durchgangszentrum für Asylbewerber. Dieses war Schauplatz im Film «Canzun Alpina - Stimmen des Herzens», der im September 2008 in die Kinos kam.[8][9]
Das Gebäude wurde von der von Ralf Schlaepfer initiierten gemeinnützigen Stiftung Surselva Impact Lab vor dem Zerfall gerettet. Im Surselva Impact Lab können Jungunternehmen gratis ihr Unternehmen aufbauen. Künstler tragen zu einer kreativen Umgebung bei.[10]
Im Gebäude ist auch die MINT Akademie der Surselva für Primarschüler untergebracht.[11]