Der Schmalblättrige Klebsame (Pittosporum tenuifolium) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Klebsamen (Pittosporum) in der Familie der Klebsamengewächse (Pittosporaceae). Sie kommt in Neuseeland vor und ist dort bekannt als Tawhiwhi, Tarata, Tipau oder Kōhūhū.[1]
Der Schmalblättrige Klebsame ist ein immergrünerStrauch oder Baum und erreicht Wuchshöhen von bis über 10 Metern. Der Stammdurchmesser erreicht über 35 Zentimeter. Die Borke ist glatt und mattgrau. Es wird eine eiförmige, reich verzweigte Krone ausgebildet. Die Rinde der Zweige ist dunkel purpurbraun. Die Pflanze führt ein aromatisches Gummiharz.
Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der kurze Blattstiel ist rinnig. Die einfache, glänzende, relativ dünne, fast kahle, leicht ledrige, stumpfe bis spitze Blattspreite ist bei einer Länge von etwa 3–8 Zentimetern sowie einer Breite von etwa 1,5–3,5 Zentimetern eiförmig bis elliptisch oder verkehrt-eiförmig. Der ganze Blattrand ist leicht gewellt. Die Blattoberseite ist mittelgrün mit leicht eingeprägter, weißlicher Mittelader.
Es werden end- oder meist achselständige, wenigblütige Büschel gebildet oder die Büten erscheinen meist einzeln. Es sind jeweils mehrere, abfallende, schuppenförmige, dachige Tragblätter vorhanden. Die mit einem Durchmesser von 6 bis 7 Millimetern relativ kleinen, purpurnen bis dunkel purpurfarbenen, glockenförmigen Blüten sind wegen ihrer sehr dunklen Färbung unauffällig und duften. Die kurz gestielten bis sitzenden, fünfzähligen Blüten sind zwittrig oder funktionell eingeschlechtlich mit doppelter Blütenhülle.[2] Die fast klappigen, spreizenden und eiförmigen Kelchblätter sind außen schwach behaart. Die klappigen, verkehrt-eilanzettlichen Petalen sind im unteren Teil aufrecht, gelb bis purpur oder rötlich und oben mit ausladenden, dunkel-purpurnen Spitzen, Lappen. Die Staubblätter mit dicken Staubfäden sind kurz und knapp eingeschlossen. Der behaarte, dreikammerige Fruchtknoten ist oberständig mit kurzem, dickem Griffel und gelappter bis ganzer Narbe. Es sind Nektarien vorhanden.
Die bei Reife kleine, grauschwarze, zwei- bis meist dreiklappige, rundliche bis eiförmige, holzige, mehr- bis vielsamige Kapselfrucht ist etwa 1,1–1,3 Zentimeter groß mit dicken Klappen. Die Samen sind von einer schwärzlichen, klebrigen und fleischigen Samenschale (Myxotesta, Sarkotesta, Arillus) umhüllt.
Die Erstveröffentlichung erfolgte 1788 durch den deutschen Botaniker Joseph Gärtner in De Fructibus et Seminibus Plantarum … 1, S. 286, Tafel 59, Figur 7.[4][5]
Die Heimat des Schmalblättrige Klebsamens liegt auf der Nord- und der Südinsel von Neuseeland. Er wächst dort in den Küstenregionen und den niedrigeren Gebirgszonen bis auf Höhenlagen von etwa 900 Metern.
Der Schmalblättrige Klebsame wird als Zierpflanze kultiviert. Hierfür sind viele Sorten ausgelesen worden. Viele Sorten haben panaschierte Blätter. Hier eine Auswahl:[6]
Formen mit panaschierten Blättern mit gelbem Blattzentrum
Robert C. Cooper: The Australian and New Zealand Species of Pittosporum. In: Annals of the Missouri Botanical Garden. Vol. 43, No. 2, 1956, S. 87–188, doi:10.2307/2394673.
Diana M. Miller: Pittosporum tenuifolium hybrids & cultivars. In: RHS Plant Assessments. Nr.1, Juli 2006 (Online [PDF; 2,2MB; abgerufen am 26. März 2024] Supplementary to RHS Plant Trials and Awards).
Alan Mitchell, übersetzt und bearbeitet von Gerd Krüssmann: Die Wald- und Parkbäume Europas: Ein Bestimmungsbuch für Dendrologen und Naturfreunde. Paul Parey, Hamburg und Berlin 1975, ISBN 3-490-05918-2.
↑James Hector: Transactions and Proceedings of the New Zealand Institute. Vol. IX, Lyon & Blair, 1876 (1877), S. 174.
↑Lindy W. Cayzer, Michael D. Crisp, Ian R. H. Telford: Revision of Pittosporum (Pittosporaceae) in Australia. In. Australian Systematic Botany. 13(6), 2000, S. 845–902, doi:10.1071/SB99021, online auf researchgate.net (siehe Tabelle 3).
↑Pittosporum im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑Pittosporum tenuifolium bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 24. Dezember 2020.