Schmidt Spiele

Schmidt Spiele GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1907
Sitz Berlin, Deutschland Deutschland
Leitung Axel Kaldenhoven,
Martina Priemer
Umsatz 52,8 Mio. Euro (2014; 48,2 Mio. Euro Vorjahr)[1]
Branche Gesellschaftsspiele, Puzzles, Spielwaren, Plüsch, Plüschtiere
Website www.schmidtspiele.de

Schmidt Spiele ist ein Spieleverlag in Berlin, der sich vor allem auf familientaugliche Gesellschaftsspiele konzentriert. Das 1907 gegründete Unternehmen wurde 1997 von der in Berlin ansässigen Blatz-Gruppe übernommen, die den Namen Schmidt Spiele übernahm. 2008 wurde der Kinderspielverlag Drei Magier übernommen und 2017 erfolgte die Übernahme des Spielzeugherstellers Selecta Spielzeug, die beide als eigenständige Marken weitergeführt werden.

Der aus Amberg[2] stammende Verlagsgründer Josef Friedrich Schmidt entwickelte 1907 das auf antiken Vorbildern, vor allem dem indischen Pachisi, beruhende Brettspiel Mensch ärgere Dich nicht. Fünf Jahre später nahm der von ihm gegründete Spieleverlag die Serienproduktion auf. Sein Sohn Franz Schmidt machte sich später selbständig und gründete ein eigenes Unternehmen, ebenfalls unter dem Namen Schmidt Spiele. Vor dem Zweiten Weltkrieg war dessen Sitz in Nürnberg, dann in München, und beide Unternehmen unterhielten eine Vertriebspartnerschaft.[3] Unter dem Einfluss der Nationalsozialisten veröffentlichten die Verlage, wie andere deutsche Verlage auch, Propagandaspiele wie unter anderem das Spiel Mit ‚Prien‘ gegen England, das in Anlehnung an die Erfolge des Marineoffiziers und U-Boot Kommandanten Günther Prien erschien.[4]

1970 fusionierten die Unternehmen von Vater und Sohn zu Schmidt Spiele. In den 1970er Jahren vernichtete ein Brand das Archiv der Verlage.[3] Das Angebot des Verlages umfasst seit dem Beginn Kinder-, Familien- und Erwachsenenspiele sowie Puzzles – unter anderem wurden über die Jahre Spiele wie Kniffel, Spitz pass auf, Acquire, Dampfross und die deutsche Umsetzung des Games-Workshop-Spiels Talisman veröffentlicht. In den 1980er Jahren wurde gemeinsam mit dem auf Fantasyliteratur spezialisierten Verlag Fantasy Productions und dem Verlag Droemer Knaur das Fantasy-Rollenspiel Das Schwarze Auge als deutsche Konkurrenz zu Dungeons & Dragons entwickelt und produziert.[5]

1997 geriet Schmidt Spiele in wirtschaftliche Schwierigkeiten und wurde von der Berliner Blatz-Gruppe übernommen. Blatz bietet seitdem seine Produkte unter dem Markennamen Schmidt Spiele an und übernahm später den Namen als Unternehmensnamen. Seit Ende der 1990er Jahre hat das Unternehmen neben Spielen und Puzzles auch Plüschtiere im Programm. Der ursprünglich eigenständige Kinderspielverlag Drei Magier Spiele, für den Schmidt Spiele seit 2001 den Vertrieb übernahm, wurde 2008 Teil von Blatz / Schmidt Spiele.

Im Januar 2017 gab Schmidt Spiele eine strategische Partnerschaft mit dem Spielzeughersteller Schleich bekannt, um gemeinsam Puzzle mit beigelegten Tierfiguren herzustellen und zu vertreiben.[6] Im Dezember 2017 übernahm Schmidt Spiele den insolventen Spielwarenhersteller Selecta Spielzeug und führt seitdem dessen Produkte als Marke Selecta weiter.[7]

Der Verlag vertrieb zudem über mehrere Jahre auch die Brettspiele des Hans im Glück Verlags mit Spielen wie Thurn und Taxis, Dominion und Carcassonne. Im Juli 2018 gaben beide Verlage bekannt, diese Zusammenarbeit nicht mehr weiterzuführen.[8]

Im Jahr 1984 wurde das Brettspiel Dampfross als Spiel des Jahres ausgezeichnet.

2011 erhielt das Spiel Qwirkle die Auszeichnung Spiel des Jahres und Die verbotene Insel wurde für diesen Preis nominiert, im Folgejahr war Eselsbrücke auf der Nominierungsliste. 2018 wurden die beiden Spiele Die Quacksalber von Quedlinburg und Ganz schön clever, beide von Wolfgang Warsch, für das Kennerspiel des Jahres nominiert. Darüber hinaus wurden mehrere Spiele des Unternehmens ausgezeichnet oder für verschiedene Spielepreise nominiert. Die folgende Liste enthält ausgezeichnete Spiele, die von Schmidt Spiele, Blatz Spiele sowie den ursprünglich eigenständigen Verlagen und heute als Marken von Schmidt geführten Drei Magier Spiele und Selecta veröffentlicht wurden:

Einzelnachweise

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  1. Schmidt spielt deutlich über dem Markt, Pressemitteilung vom 27. Januar 2015 (Memento vom 25. September 2015 im Internet Archive)
  2. @1@2Vorlage:Toter Link/www.br.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  3. a b Geschichte von Monopoly in Deutschland bei fbas.tv
  4. Abbildung und Beschreibung: Webseite zu deutschen Propagandaspielen, Webseite mit Herstellerangabe, Auktionsangebot aufgerufen am 10. Mai 2012
  5. Stephan Gedenk: Fantasy Productions. Ein Fuchs in der Spielszene. Spielzeit 2/94, Mai 1994; S. 31–37.
  6. Zusammengepuzzelt: Schmidt Spiele und Schleich planen Kooperation (Memento des Originals vom 2. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schmidtspiele.de, Pressemitteilung vom 5. Januar 2017; abgerufen am 2. Juli 2018.
  7. Schmidt Spiele® vergrößert sich mit bayerischer Holzspielzeugmarke Selecta (Memento des Originals vom 2. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schmidtspiele.de, Pressemitteilung vom 24. Oktober 2017; abgerufen am 2. Juli 2018.
  8. Neuorientierung bei Schmidt Spiele® und Hans im Glück für 2019. (Memento des Originals vom 2. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schmidtspiele.de Pressemitteilung vom 2. Juli 2018; abgerufen am 2. Juli 2018.