Schrobenhausen

Wappen Deutschlandkarte
Schrobenhausen
Deutschlandkarte, Position der Stadt Schrobenhausen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 34′ N, 11° 16′ OKoordinaten: 48° 34′ N, 11° 16′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Neuburg-Schrobenhausen
Höhe: 409 m ü. NHN
Fläche: 75,26 km2
Einwohner: 18.199 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 242 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86529
Vorwahl: 08252
Kfz-Kennzeichen: ND, SOB
Gemeindeschlüssel: 09 1 85 158
Stadtgliederung: 21 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Lenbachplatz 18
86529 Schrobenhausen
Website: www.schrobenhausen.de
Erster Bürgermeister: Harald Reisner (Freie Wähler)
Lage der Stadt Schrobenhausen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
KarteIngolstadtLandkreis Aichach-FriedbergLandkreis AugsburgLandkreis DachauLandkreis EichstättLandkreis Donau-RiesLandkreis Pfaffenhofen an der IlmAresingBerg im GauBergheim (Oberbayern)Brunnen (Bayern)BurgheimEhekirchenGachenbachKarlshuldKarlskronKönigsmoosLangenmosenNeuburg an der DonauOberhausen (bei Neuburg/Donau)RennertshofenRohrenfelsSchrobenhausenWaidhofen (Oberbayern)Weichering
Karte

Schrobenhausen ist eine Stadt im oberbayerischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Die Stadt ist ein Mittelzentrum in der Planungsregion Ingolstadt und ist der Sitz, nicht aber Mitgliedsgemeinde der Verwaltungsgemeinschaft Schrobenhausen (VG Schrobenhausen). Die VG umfasst fünf Nachbargemeinden der Stadt Schrobenhausen.

Das Neue Rathaus am Stadtplatz mit der Jakobskirche im Hintergrund
Blick vom Lenbachplatz zum Turm der Jakobskirche
Karpfenturm – Teil des Stadtwalls von Schrobenhausen
Bahnhof Schrobenhausen an der Paartalbahn
Regensburger Straße um 1900

Schrobenhausen liegt im nördlichen Oberbayern an der Mündung der Weilach in die Paar im tertiären Hügelland. Die nächsten Oberzentren befinden sich im rund 30 km entfernten Ingolstadt und 45 km entfernten Augsburg. Die Landeshauptstadt München liegt rund 60 km entfernt.

Es gibt 21 Gemeindeteile,[2][3] die sich auf sechs Gemarkungen verteilen. Die Gemarkungen entsprechen in ihrer räumlichen Ausdehnung früheren Gemeinden, die von 1971 bis 1978 eingemeindet wurden.

Gemarkung
Schrobenhausen Steingriff Sandizell Hörzhausen Mühlried Edelshausen
  • Schrobenhausen
  • Steingriff
  • Gut Weil *
  • Sommerau *
* 
keine amtlich benannten Gemeindeteile
Lenbachplatz im Stadtzentrum

Vorgeschichte, Frühgeschichte und Altertum

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Bodendenkmale und Bodenfunde aus Bronzezeit, Hallstattzeit und der keltischen Epoche lassen auf Nomadenstämme und Besiedelung durch Weidebauern schließen. Die gelegentlich behauptete Existenz eines römischen Kastells konnte bislang nicht nachgewiesen werden. Die nahegelegene Anhöhe „Maria Beinberg“, wo im 15./16. Jahrhundert eine Kapelle errichtet worden war, lässt aber vermuten, dass sich dort einst ein römisches Beobachtungskastell befunden haben muss. Die von dem „Berg“ aus einsehbare römische Straße Augsburg – Regensburg verlief ja durch die „Scharnitz“ zwischen Kühbach und Peutenhausen und weiter durch das heutige Stadtgebiet.

Mittelalter und der Ortsname

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Während der Amtszeit des Freisinger Bischofs Atto (783–811) taucht der Ortsname „Scropinhusen“ um das Jahr 790 erstmals in Schenkungsbüchern der Freisinger Marienkirche auf. Ältere Belege oder Hinweise sind zwar nicht bekannt, aber die Lage des Ortes an einer wichtigen Römerstraße in dieser Moränenlandschaft legt nahe, dass sein Name sich von lateinisch „scrupus“ (gebrochener Stein, Schotter) ableitet. Das Toponym „Scropinhusen“ bedeutet also so viel wie „Schotterhausen“ (Aichacher Heimatblatt, 49. Jg., Nr. 9, Sept. 2000, pp.33–35). Späteren Schenkungsurkunden ist zu entnehmen, dass Schrobenhausen 888 über eine Pfarrkirche, ein Herrenhaus und einen Getreidespeicher verfügt. Im 10. Jahrhundert wird die kleine Ansiedlung während der Ungarneinfälle verwüstet und dann mehr als 100 Jahre in keiner Urkunde mehr erwähnt.

Um das Jahr 1310 wird die zunächst kleine Ansiedlung zum Markt erhoben, siegelt Schrobenhausen erstmals mit eigenem Wappen, dem nach rechts blickenden gekrönten Bären über dem bayerischen Rautenfeld. 1333 erkennt Herzog Ludwig der Bayer, oft persönlich zu Gast in Schrobenhausen, ausdrücklich den Rat der Bürger und die Gemeindeordnung, die Markt- und Schrannenrechte sowie die Maße und Gewichte an. Er lässt um den Markt eine erste ringförmige, hölzerne Wehr mit Gräben, Wehrgängen und Wachttürmen errichten, den Stadtwall Schrobenhausen.

Im Städtekrieg 1387–1389 wird Schrobenhausen 1388 von Augsburger Truppen samt Kirche, Rathaus und Wehranlagen vollständig zerstört. Herzog Ludwig im Bart unterstützt Schrobenhausen beim Wiederaufbau (Steuerfreiheit, Bauholz aus herzoglichen Forsten etc.). Eine Stadterweiterung Richtung Nordosten und Nordwesten schafft den bis heute erhaltenen Stadtgrundriss. Die neue Wehranlage (abgesehen von den Toren teilweise noch vorhanden) wird nun aus gebrannten Ziegeln errichtet. Im wieder aufgebauten Rathaus befinden sich die Schranne sowie Verkaufsräume für Brot und Fleisch.

Im 15. Jahrhundert blüht Schrobenhausen auf. Es entstehen drei Kirchen (Stadtpfarrkirche St. Jakob, Kirche „Zu unserer lieben Frau“ und die Vorstadtkirche St. Salvator), das Heilig-Geist-Spital, die Lateinische Schule sowie die „Zeil“ westlich des Rathauses mit stattlichen Treppengiebel-Bürgerhäusern. Im Jahre 1447 verleiht Herzog Heinrich von Landshut Schrobenhausen das Stadtrecht. Schrobenhausen, vorher zum Landgericht Aichach gehörig, bekommt sein eigenes Landgericht.

Weitere Entwicklung

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Schrobenhausen im 17. Jahrhundert (Stich von Matthäus Merian)

Schrobenhausen wurde auf Grund seiner Lage an der wichtigen Straße zwischen den Reichsstädten Augsburg und Regensburg häufig durch Kriegsheere in Mitleidenschaft gezogen, beispielsweise im Schmalkaldischen Krieg 1546, als mehrere zehntausend Landsknechte durch die Gegend zogen.[4] Im Dreißigjährigen Krieg lag das Gebiet 1632 und 1633 mehrere Monate lang im Frontgebiet zwischen dem schwedischen Heer und dem kaiserlichen Heer des Generals Wallenstein.[5] Zuletzt zogen 1799 im Zweiten Koalitionskrieg die Reste einer russischen Armee unter Alexander Suworow durch Schrobenhausen.

Schrobenhausen kam bei der Neueinteilung des Königreichs Bayern nach Verwaltungsbezirken im Jahr 1808 zum Lechkreis, 1810 zum Isarkreis, 1817 zum Oberdonaukreis und 1837 schließlich zu Oberbayern. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden in Schrobenhausen Unternehmen der Papier- und Metallverarbeitung. Am 1. März 1868 wurde der Kreditverein Schrobenhausen gegründet.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde in Schrobenhausen das Sprengstoff-Vorprodukt Pentaerythrit von der Paraxol GmbH hergestellt.[6] Das Werk wurde von 1938 bis 1942 erbaut und trug den Tarnnamen „Hiag“ (kurz für Holzverkohlungs-Industrie AG). Für die Errichtung waren 800 Bauarbeiter im Einsatz,[7] im Werk waren 210 Mitarbeiter beschäftigt. Am 1. Oktober 1942 begann die Produktion.[8] Etwa Dreiviertel der Beschäftigten in der Produktion waren Zwangsarbeiter aus Frankreich, Italien und der Ukraine.[9][10] Zwangsarbeiter wurden auch bei einer Flachsröste in Schrobenhausen eingesetzt.[11][12]

Einen Wachstumsschub brachte nach 1945 die Zuwanderung von Heimatvertriebenen aus den deutschen Ostgebieten. Am 1. Juli 1972 entstand der neue Landkreis Neuburg an der Donau, der am 1. Mai 1973 den Namen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen erhielt, aus den Großteilen der bisherigen Landkreise Neuburg an der Donau und Schrobenhausen. Erster Landrat dieses Kreises war von 1972 bis 1984 Walter Asam aus Schrobenhausen.

Die Stadt Schrobenhausen entwickelte sich zum Mittelzentrum in der bayerischen Planungsregion 10. Die Nähe zum Flughafen München (60 km), die Anbindung durch die Bundesstraße 300 an die Autobahnen München – Stuttgart (Anschluss Dasing, 26 km) bzw. München – Nürnberg (Anschluss Langenbruck, 27 km) und die sehr gute Infrastruktur der Stadt ermöglichten in den zurückliegenden Jahren eine positive Entwicklung, so dass die Stadt zu einem interessanten Standort für Unternehmen geworden ist. Nachdem der Stammsitz der BAUER AG mit den zahlreichen Tochterfirmen ständig ausgebaut wird, aber auch neue Firmen – beispielsweise die Franz Sauermann GmbH und insbesondere die MBDA Deutschland GmbH mit ca. 1300 Mitarbeitern – Arbeitsplätze in der Paarstadt schaffen, fällt die örtliche Arbeitslosenquote sehr gering aus.

Eingemeindungen

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Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1971 die Gemeinde Steingriff eingegliedert. Am 1. Januar 1972 kam Sandizell hinzu. Hörzhausen folgte am 1. Juli 1972.[13] Mit Mühlried, in das mit Wirkung vom 1. Januar 1972 Edelshausen eingegliedert worden war, wurde die Reihe der Eingemeindungen im Jahr 1978 abgeschlossen.[14]

Ausgliederungen

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Am 1. Januar 1974 wurde ein Teilgebiet mit etwas mehr als 200 Einwohnern an Klingsmoos abgetreten.[15]

Einwohnerstatistik

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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Stadt von 14.669 auf 17.106 um 2.437 Einwohner bzw. um 16,6 %.

Konfessionsstatistik

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Laut der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 9,0 % der Einwohner evangelisch, 68,9 % mehrheitlich römisch-katholisch und 22,1 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[16] Die Zahl der Katholiken und der Protestanten ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand 31. Dezember 2019) sind 59,6 % (10.446) der Einwohner römisch-katholisch, 7,8 % (1.373) evangelisch und 32,6 % (5.718) gehören entweder einer anderen Religion an oder sind konfessionslos.[17][18]

Bürgermeister 1807–1945

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(Seit Einführung der Bayerischen Gemeindeordnung im Jahre 1808)

Name Amtszeit
Josef Geßl 1807–1817
Sebastian Böhm 1818–1820
Willibald Frisch 1820–1843
August Böhm 1857–1869
Alexander Höcht 1873–1875
Ernst von Molo 1888–1890
Georg Leinfelder 1891–1893
Alois Widmann 1894–1919
Ernst Herb 1919–1932
Anton Prücklmair 1932–1933
Ignaz Geßner 1933–1941
August Vogl 1941–1945

Bürgermeister 1945 bis heute

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Name Partei Amtszeit
Fritz Stocker SPD 1. Mai 1945–31. Mai 1967
Albert Schnell SPD 1. Juni 1967–30. April 1978
Michael Flammensböck CSU 1. Mai 1978–30. April 1984
Josef Höllbauer PWG 1. Mai 1984–30. April 1996
Josef Plöckl DU, dann CSU 1. Mai 1996–4. Juli 2005[19]
Inge Eberle CSU 4. Juli 2005–31. August 2006
Karlheinz Stephan CSU 1. September 2006–30. April 2020
Harald Reisner FW ab 1. Mai 2020

Die Kommunalwahl am 15. März 2020 führte zu folgender Sitzverteilung:[20]

Partei / Liste Sitze G/V
CSU 6 − 3
SPD 2 − 2
Freie Wähler 6 + 1
ProSOB 2 − 1
Bürgervereinigung Sandizell (BVS) 1 − 1
Die Unabhängigen (DU) 2 + 1
Bündnis 90/Die Grünen 3 + 3
Junge Union (JU) 2 + 2

G/V: Gewinn oder Verlust gegenüber der Wahl 2014

Zusätzlich hat der getrennt gewählte Erste Bürgermeister Sitz und Stimme im Rat. Aus den Reihen des Stadtrats amtieren als 2. Bürgermeister Georg Berger (proSob) und als 3. Bürgermeister Andy Vogl (CSU). Fünf Angehörige des Stadtrats sind weiblich (je eine in der CSU, JU und SPD, zwei bei den Grünen/Bündnis 90).

Durch den im Juni 2020 angekündigten Wechsel des Stadtratsmitglieds Dieter Kreisle (DU) verfügt die CSU nunmehr über 7 Stadtratssitze, die DU über einen.[21]

Städtepartnerschaften

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Seit 1986 sind Schrobenhausen und Thiers in der Region Auvergne-Rhône-Alpes (Frankreich) Partnerstädte. Als weitere Städte kamen 1989 Perg in Oberösterreich und 1992 die englische Stadt Bridgnorth in der Grafschaft Shropshire hinzu.[22] Mit der Stadt Schwetzingen in Baden-Württemberg besteht seit April 2016 ein Patenschaftsverhältnis. Dieses wurde im Hinblick auf die gemeinsame Verbundenheit zum Spargel in den Jahren 2018 und 2019 durch entsprechende Urkundenunterzeichnungen zu einem Partnerschaftsverhältnis ausgebaut.[23]

Blasonierung:Geteilt; oben in Gold ein rot gekrönter, rot gezungter schwarzer Bärenkopf, unten die bayerischen Rauten.“[24]
Wappenbegründung: Die Landesherrschaft der bayerischen Herzöge wird durch die silber-blauen Rauten symbolisiert, wobei die Bedeutung des Bärenkopfs ungeklärt bleibt. Im Dreiecksschild schon im ältesten, 1328 erstmals belegten Siegel zu finden, ist es vermutlich aber schon im ausgehenden 13. Jahrhundert entstanden. Die Bärenschnauze erinnert auf den Siegeln aus dem 14. und 15. Jahrhundert an einen Vogelschnabel, und die Tingierung kennt Varianten (oben silbernes Feld, goldene Bärenkrone).
Kartoffelstärkefabrik der Südstärke in Schrobenhausen

Die größten Arbeitgeber der Stadt sind die Unternehmen AGFA, Bauer AG, LEIPA Group mit dem Tochterunternehmen LEIPA Georg Leinfelder GmbH, MBDA Deutschland GmbH, Südstärke und Xella.

Eine alte traditionsreiche Firma ist die Prägeanstalt Carl Poellath, für die u. a. der bekannte sächsische Medailleur Friedrich Wilhelm Hörnlein (Signatur meist F. H.) von 1905 bis zu seiner Berufung 1911 als Münzgraveur an der Kgl. Sächsischen Staatsmünze Muldenhütten bei Freiberg Prägestempel für die heute sehr gefragten Medaillen und Plaketten schnitt.

Der Lenkwaffenspezialist MBDA Deutschland baut seit 2024 in Schrobenhausen neue Produktionslinien auf und wird dort für mehrere Streitkräfte (Bundeswehr und einige NATO-Partner) 1.000 Raketen für das Luftabwehrsystem Patriot bauen. Bis dato wurden diese aus den USA importiert.[25]

Insgesamt gab es laut Statistik am 30. Juni 2017 in der Stadt 8913 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Von der Schrobenhausener Wohnbevölkerung standen 7163 Personen in einem versicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis. Damit war die Zahl der Einpendler um 1750 Personen größer als die der Auspendler. 210 Einwohner waren arbeitslos.

Das Schrobenhausener Land bildet das Zentrum des Spargelanbaus in Bayern und ist eines der bekanntesten Spargelanbaugebiete in ganz Deutschland. „Schrobenhausener Spargel“ ist eine geschützte europäische Marke. Die Stadt Schrobenhausen beherbergt das Europäische Spargelmuseum. Damit spielt der Tourismus, insbesondere in der Spargelsaison, eine sehr große Rolle. Jedes Jahr besuchen zur Spargelzeit Tausende von Spargelfreunden aus aller Welt das Schrobenhausener Land. Die Saison geht von Mitte April bis zum 24. Juni, dem „Johannitag“, an dem traditionsgemäß letztmals Spargel gestochen wird. Im Umland der Kleinstadt gibt es rund 600 Spargelbauern. 1913 pflanzte Christian Schadt aus Groß-Gerau erstmals das Edelgemüse in den sandigen Paar-Auen. Das heutige Anbaugebiet umfasst rund 600 ha.

Schrobenhausen liegt an der Bahnstrecke Ingolstadt Augsburg-Hochzoll sowie der Bundesstraße 300.

  • Gymnasium Schrobenhausen mit musischem, neusprachlichem und naturwissenschaftlich-technologischem Zweig
  • Franz-von-Lenbach-Realschule
  • Michael-Sommer-Mittelschule (Mittelschule Schrobenhausen)
  • Maria-Ward-Realschule, Mädchenrealschule des Schulwerks der Diözese Augsburg
  • Franziska-Umfahrer-Grundschule Schrobenhausen
  • Grundschule Mühlried-Schrobenhausen
  • Außenstelle der Dr.-Walter-Asam-Schule, Sonderpädagogisches Förderzentrum Neuburg an der Donau;[26] die Bezeichnung „Erwin-Lesch-Schule“ ist seit 1. August 2005 gegenstandslos durch Eingliederung in das Neuburger Zentrum.[27]
  • Regens-Wagner-Berufsschule Schrobenhausen (Berufsschule zur sonderpädagogischen Förderung)
  • Volkshochschule Schrobenhausen
  • Städtische Sing- und Musikschule Schrobenhausen

Kindergärten und Krippen, Nachschulbetreuung

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Die 13 anerkannten Kindertageseinrichtungen verfügten am 1. März 2018 über insgesamt 678 genehmigte Plätze, von denen 619 belegt waren.

  • BRK-Kindertagesstätte „Takatuka-Land“ (Kindergarten mit Krippe)
  • BRK-Integrationstagesstätte „Lummerland“ (Kindergarten mit Krippe)
  • Kindertagesstätte MARIA WARD Schrobenhausen
  • AWO-Kinderhaus „Drei Linden“ mit Krippe
  • Comenius Kindertagesstätte mit Krippe
  • Kindergarten St. Maximilian Sandizell
  • Kindergarten St. Martin Hörzhausen
  • Kindergarten St. Mauritius Edelshausen
  • Kindertagesstätte Heilig Geist Mühlried
  • Nachschulbetreuung Kinderheim St. Josef
  • Biliniguale Nachschulbetreuung und Kinderhort (sechs bis zehn Jahre) Leuchtturm
  • Waldkindergarten Wurzelzwerge e. V.
  • Naturkinderhaus Schrobenhausen
Geburtshaus von Franz von Lenbach
Die phallische Spargel-Stele des Künstlers Karl-Heinz Torge in der Innenstadt
  • Franz von Lenbach – Geburtshaus (von 1823) mit Lenbachmuseum
  • Museum im Pflegschloss (Stadtmuseum mit Wechselausstellungen; bedeutende Medaillen-Sammlung)
  • Handwerkermuseum im Zeiselmairhaus (eindrückliches Baudenkmal aus dem 14./15. Jahrhundert)
  • Feuerschützenmuseum im Stadtturm beim Lenbachmuseum (Sammlung der kgl.priv.Feuerschützengesellschaft)
  • Landsknechtsmuseum im Bürgerturm der Stadtmauer
  • Sattler-Sammlung im Pflegschloss (Graphiken und Bilder des Künstlers Joseph Sattler)
  • Hofner-Sammlung im Lenbachmuseum (Bilder von Johann Baptist und Adolf Hofner, berühmt:Pilztafeln)
Türme: Stadtpfarrkirche St. Jakob und Frauenkirche
Stadtpfarrkirche St. Jakob

Die Stadtpfarrkirche St. Jakob ist eine spätgotische Hallenkirche. Ihr Bau wurde 1404 begonnen. 1420 wurde die Kirche eingeweiht; 1491 fand der Bau mit der Einwölbung einen vorläufigen Abschluss. Im 19. Jahrhundert bekam die Kirche eine neugotische Inneneinrichtung. Bei einer Restaurierung 1978–1983 wurden die neugotischen Hinzufügungen entfernt und der spätgotische Charakter der Kirche wiederhergestellt. An den Wänden links vom Altar befinden sich mittelalterliche Fresken.

Frauenkirche

Auch die Frauenkirche ist ein spätgotischer Bau, der 1404 begonnen wurde. Die Kirche besitzt innen eine barocke Ausgestaltung. Im 19. Jahrhundert erhielt die Kirche eine neoromanische Innengestaltung und Malerei. Beides wurde 1964 zu Gunsten der barocken Ausgestaltung wieder entfernt.

An weiteren Kirchen sind zu erwähnen:

  • Kath. Filialkirche St. Salvator, erbaut 1437, um 1760 barockisiert, davor das Adolph-Kolping-Denkmal (2018)
  • Neugotische Friedhofskapelle, um 1860/70
  • Evang.-luth. Christuskirche am Stadtwall, erbaut 1934
  • Kath. Pfarrkirche St. Mauritius im Gemeindeteil Edelshausen, 2. Hälfte 15. Jahrhundert, Umgestaltung im 18. Jahrhundert, 1931 erweitert
  • Kath. Schutzengelkirche in Halsbach, erbaut 1826
  • Kath. Pfarrkirche St. Martin im Gemeindeteil Hörzhausen, Chor 15. Jahrhundert, Langhaus 1875
  • Kath. Filialkirche St. Ursula im Gemeindeteil Mühlried, geschlämmter Backsteinbau aus dem 13./14. Jahrhundert, Umgestaltung und Turm 18. Jahrhundert
  • Kath. Hofmarks-Pfarrkirche St. Petrus im Gemeindeteil Sandizell, 1735–1737 von Johann Baptist Gunetzrhainer erbaut, Turm 1756–1759
  • Kath. Filialkirche Hl. Dreifaltigkeit (1566, um 1740 erweitert) mit Friedhof am Kirchberg im Gemeindeteil Steingriff
  • Maria Beinberg bei Gachenbach (außerhalb Stadtgebiet)

Weitere Bauwerke

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Gritschen Brauerei
Busbahnhof Schrobenhausen
  • Denkmal zur Erinnerung an Flucht und Vertreibung von Rolf-Dieter Wührl (2006)
  • Stahlskulptur „Kreuzweg“ von Silvio Mattioli (Schweiz) im Pflegschloßpark (1999–2002)
  • Bronzeplastik „Zeitenwende“ zum Millennium der Künstler Torge, Gruber, Vietzke und Wührl vor dem Amtsturm
  • Stahlplastik „Borromäische Ringe“ des Künstlers Karlheinz Torge vor dem Gymnasium Schrobenhausen (2005)
  • Kalvarienberg beim Kreiskrankenhaus mit Marienkapelle (19. Jahrhundert) und Kreuzweg (1929)
  • Brunnen in der Lachen (Altstadt) von Richard Gruber und Annemarie Miessl-Gruber (2015)
  • Kunsthof Lenbachstr. 42 mit Werken zahlreicher Künstler, u. a. Silvio Mattioli, Karlheinz Torge, Richard Gruber (Brunnen) und Lothar Vietzke
  • Stadtrunde mit Skulpturenweg
  • Antonius-Refugium an der Paar von Anton Bayerstorfer

Natura-2000-Gebiete

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Es gibt die drei folgenden FFH-Gebiete im weiteren Umland von Schrobenhausen[29]:

  • Gebietsnummer: 7233-371, Gebiet: Amphibienhabitate um Neuburg
  • Gebietsnummer: 7233-373, Gebiet: Donaumoosbäche, Zucheringer Wörth und Brucker Forst
  • Gebietsnummer: 7433-371, Gebiet: Paar und Ecknach

Vogelschutzgebiete sind keine ausgewiesen.[29]

Naturdenkmäler

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  • 1000-jährige Eiche im Stadtteil Gollingkreut mit einem BHU von 9,25 m (2013).[30]

Landesgartenschau 2031

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Im August 2022 erhielt Schrobenhausen den Zuschlag für die Ausrichtung der bayerischen Landesgartenschau 2031.

Seit 2013 findet das Bundesfilmfestival Fiction des BDFA jährlich in Schrobenhausen statt. Dabei werden fiktionale Kurzfilme gezeigt und von einer Jury bewertet. Vom BFF werden durch ein Auswahlgremium (das aus Teilen der Festivaljury besteht) Filme direkt zu den Deutschen Filmfestspielen (DAFF) 2020 des BDFA weitergemeldet.

Literarische Sommerakademie Schrobenhausen

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Seit 2008 findet jedes Jahr Ende Juli, Anfang August die Literarische Sommerakademie Schrobenhausen (LISA) statt. Hier unterrichten Autoren Schreibbegeisterte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Ursula Krechel, Friederike Kretzen, Ulla Lenze, Norbert Niemann und viele andere waren oder sind als Dozenten tätig. Neben intensiver Textarbeit für Anfänger und Fortgeschrittene bietet die LISA ein Rahmenprogramm mit Lesungen, Diskussionen und Musik. Die literarische Sommerakademie ist eine Veranstaltung der Stadt Schrobenhausen in Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller Bayern und mit Unterstützung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Leiter der LISA ist Arwed Vogel.[31]

Barockwochen Schrobenhausen

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Seit 2008 finden alljährlich unter der Intendanz des Gambisten Jakob David Rattinger die „Barockwochen Schrobenhausen“ mit den Hauptaufführungen Anfang September in Form von Einzelkonzerten, Workshops, Wandelkonzerten, Opern und Barocktheatern statt. Gefördert werden die, der Barockmusik gewidmeten und auf entsprechenden Instrumenten dargebotenen, Konzerte und Aufführungen durch das Land Bayern und zahlreiche Sponsoren. Das Barockfestival zieht alljährlich Besucher aus dem In- und Ausland an. Auftritte der Künstler finden auch im Schloss Schleißheim bei München und in Wasserburg am Inn statt. Träger der Barockwochen ist die Stadt Schrobenhausen, für den der gemeinnützige Verein „Freunde der Barockmusik e. V.“ unter Führung von Hans Tomani und Franz Schmid die Organisation übernommen hat.

Fußballvereine

  • FC Schrobenhausen
  • FC Türkenelf Schrobenhausen
  • SV Steingriff
  • SC Mühlried
  • SV Hörzhausen
  • DJK Sandizell
  • SG Edelshausen

Schützenvereine

  • Kgl. priv. Feuerschützengesellschaft Schrobenhausen
  • „Einigkeit“ Steingriff
  • Hubertus Sandizell
  • Fortuna Halsbach-Hörzhausen
  • 1961 Edelshausen
  • Spargellandschützen Schrobenhausen
  • BSC Schrobenhausen

Dartverein

  • SV Steingriff Darts

Basketball

  • SSV „Green Devils“ Schrobenhausen

Handball

  • SSV Schrobenhausen

Volleyball

  • SSV Schrobenhausen

Schwimmen

  • SSV Schrobenhausen

Gewichtheben

  • ACO Schrobenhausen

Tischtennis/Badminton/Boxen/Turnen

  • MTV Schrobenhausen

Skiverein

  • Skiclub Sandizell
  • Städtisches Freibad
  • Kreishallenbad mit Sauna
  • Dreifachturnhalle, Georg-Leinfelder-Straße
  • Zweifachturnhalle, Gymnasium
  • Mittelschulturnhalle
  • Turnhalle Franz-von-Lenbach-Realschule
  • Turnhalle Maria-Ward Realschule, Rotkreuzstrasse
  • TC Schrobenhausen (acht Freiplätze/ein Hallenplatz)
  • TC Hörzhausen
  • TC Edelshausen
  • TC Mühlried
  • DJK Sandizell

Der Schießsport hat in Schrobenhausen eine besonders alte Tradition, welche eng an die Historie der Stadt geknüpft ist. Eine besondere Rolle dabei spielt die königlich privilegierte Feuerschützengesellschaft Schrobenhausen, gegr. 1335.[32] Im Sportschützengau[33] Schrobenhausen sind zudem weitere 35 Vereine organisiert. Alleine sieben dieser Vereine sind in der Stadt Schrobenhausen beheimatet.

Persönlichkeiten

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Persönlichkeiten

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In Schrobenhausen geboren

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Franz von Lenbach, Porträtfoto um 1900

Mit Schrobenhausen verbunden

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  • Johann Baptist Hofner (1832–1913), Tiermaler und Jugendfreund Lenbachs, aus Aresing
  • Walter Asam (1926–2002), Landrat im Landkreis Schrobenhausen (1961–1972) bzw. Landkreis Neuburg-Schrobenhausen (1972–1984)
  • Norbert Richter-Scrobinhusen (1929–1975), Maler und Grafiker, Kunsterzieher am Gymnasium Schrobenhausen
  • Josef Schnell (1934–2010), Deutscher Meister im Gewichtheben, Begründer der Firma Schnell-Trainingsgeräte
  • Hubert Fichte (1935–1986), Schriftsteller, als Kind 1941 in Steingriff, dann von 1942 bis 1943 in Schrobenhausen
  • Walter Mixa (* 1941), Stadtpfarrer von Schrobenhausen (1975–1996), Bischof von Eichstätt (1996–2005) bzw. von Augsburg (2005–2010)
  • Rudolf Peterke (* 1945), Abgeordneter des Bayerischen Landtags von 1999 bis 2008
  • Denise Marko (* 1994), Schauspielerin, spielte im Film Contergan
Commons: Schrobenhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Schrobenhausen – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Schrobenhausen in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 12. September 2019.
  3. Gemeinde Schrobenhausen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 13. Dezember 2021.
  4. Berndt Herrmann: Von Petinmoos zu Pöttmes. In: Donaukurier. 17. April 2008 (donaukurier.de).
  5. Chronik der Gemeinde Langenmosen, besucht am 28. April 2009.
  6. Christel Bukowski, Andrea Hartmann, Uwe Petersen, Dieter Vaupel, Christiane Wiechmann: Hirschhagen, Sprengstoffproduktion im "Dritten Reich". Hrsg.: Hessisches Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung HIBS. Wiesbaden 1991, S. 68 (uni-kassel.de [PDF]).
  7. Lampertshofen: Vortrag bei den Heimatforschern. Abgerufen am 7. September 2021.
  8. Lampertshofen: Das Staatsgeheimnis im Hagenauer Forst. Abgerufen am 7. September 2021.
  9. Schrobenhausen: Knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert. Abgerufen am 7. September 2021.
  10. Peter Hayes: From Cooperation to Complicity: Degussa in the Third Reich. Cambridge University Press, 2004, ISBN 0-521-03991-6, S. 244.
  11. Bayerischer Rundfunk: Zwangsarbeit im NS-Regime: Lohhof stellt sich der Vergangenheit. 21. November 2013 (br.de [abgerufen am 7. September 2021]).
  12. Süddeutsche Zeitung: Geknechtet und ermordet. Abgerufen am 7. September 2021.
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  22. Website Schrobenhausen – Partnerstädte (Memento des Originals vom 4. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schrobenhausen.de
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  32. Gerd Daniel (Hrsg.): Mit Armbrust und Büchse. Eigenverlag Klaus Hupfauf, Schrobenhausen-Edelshausen 1985, S. 96.
  33. Sportschützengau Schrobenhausen