Glyceria-Arten sind ausdauerndekrautige Pflanzen. Sie bilden meist unterirdische Ausläufer. Die nichtblühenden Erneuerungstriebe wachsen außerhalb der Blattscheiden (extravaginal). Die Halme stehen aufrecht oder gekniet-aufrecht, haben mehrere Knoten und sind kahl. Die Blattscheiden sind bis zur Spitze verwachsen, kahl und meist leicht rau. Das Blatthäutchen ist ein meist zerfranster häutiger Saum. Die Blattspreiten sind flach, allmählich zugespitzt bis breit abgerundet, auch plötzlich kapuzenartig zusammengezogen. In der Knospenlage sind die Blätter gefaltet.
Glyceria-Arten bilden relativ große, ausgebreitete bis zusammengezogene rispigeBlütenstände. Die Ährchen sind drei- bis vielblütig, annähernd drehrund bis seitlich abgeflacht. Alle Blüten sind zwittrig. Die Ährchenachse ist über der oberen Hüllspelze und zwischen den Blütchen gegliedert und zerfällt zur Fruchtreife. Die Hüllspelzen sind einnervig und kürzer als die unterste Deckspelze, häutig, kahl und glatt bis rau. Die Deckspelzen sind meist sieben- bis neunnervig (fünf- bis elfnervig), haben eine eiförmige bis länglich-lanzettliche Form, häutig und kahl, glatt bis rau, ohne Granne und am Rücken gerundet. Der Rand ist breit trockenhäutig und durchsichtig. Die Vorspelzen sind zweinervig und annähernd so lang wie die Deckspelzen. Die Kiele sind kurz behaart und oft an der Oberseite geflügelt. Es gibt drei, selten zwei Staubblätter. Der Fruchtknoten ist kahl und trägt zwei lange Griffel mit fedrigen Narben.
Die Karyopsen sind länglich-eiförmig bis verkehrt-eiförmig und kahl. Der Embryo ist elliptisch und ungefähr ein Fünftel so lang wie die Frucht. Der Nabel ist strichförmig und zieht sich über die ganze Länge der Frucht.
Die Gattung Glyceria wurde 1810 durch Robert Brown aufgestellt. Typusart ist Glyceria fluitans(L.) R.Br. Synonyme für Glyceria(L.) R.Br. sind: HydrochloaHartm. nom. illeg., Hydropoa(Dumort.) Dumort. nom. superfl., NevrolomaRaf., ExydraEndl., HemibromusSteud., PorroterantheSteud.[1]
Die Gattung Glyceria gehört zur Tribus Meliceae in der Unterfamilie Pooideae innerhalb der Familie Poaceae.
Glyceria acutifloraTorr.: Sie kommt von den gemäßigten Zonen Ostasiens bis China und in den östlichen und zentralen Vereinigten Staaten vor. Mit 2 Unterarten.[1]
Glyceria alnasteretumKom.: Sie kommt vom fernöstlichen asiatischen Russland bis zum nördlichen Korea und bis Japan vor.[1]
Glyceria × amurensisProb. = Glyceria arundinacea × Glyceria leptorhiza. Sie kommt im fernöstlichen asiatischen Russland vor.[1]
Glyceria arkansanaFernald: Sie kommt in den zentralen und in den östlichen Vereinigten Staaten vor.[1]
Glyceria arundinaceaKunth: Sie kommt von Ungarn bis zur Türkei und bis zum fernöstlichen asiatischen Russland vor.[1]
Glyceria australisC.E.Hubb.: Sie kommt im südwestlichen und im südöstlichen Australien vor.[1]
Glyceria borealis(Nash) Batch.: Sie kommt vom subarktischen Amerika bis ins nordöstliche Mexiko vor.[1]
Glyceria canadensis(Michx.) Trin. (Syn.: Glyceria laxa(Scribn.) Scribn.): Sie kommt von Kanada bis in die nördlichen und östlichen Vereinigten Staaten vor.[1]
Glyceria elata(Nash) M.E.Jones: Sie kommt vom westlichen Kanada bis in die westlichen und zentralen Vereinigten Staaten vor.[1]
Flutender Schwaden (Glyceria fluitans(L.) R.Br.): Er ist in Europa bis Turkmenistan weitverbreitet, kommt auch in Marokko vor und ist in Nordamerika, Chile, Australien sowie Neuseeland ein Neophyt.[1]
Glyceria ×gatineauensisBowden = Glyceria melicaria × Glyceria striata: Sie kommt im östlichen Kanada und in den nordöstlichen Vereinigten Staaten vor.[1]
Glyceria grandisS.Watson: Sie kommt vom subarktischen Nordamerika bis in die Vereinigten Staaten vor.[1]
Glyceria leptolepisOhwi (Syn.: Glyceria formosensisOhwi): Sie kommt von den gemäßigten Zonen Ostasiens bis China und dem fernöstlichen Russland vor.[1]
Glyceria spiculosa(J.A.Schmidt) Roshev. ex B.Fedtsch.: Sie kommt von Sibirien bis ins nördliche Korea vor.[1]
Gestreifter Schwaden (Glyceria striata(Lam.) Hitchc.): Er kommt vom subarktischen Nordamerika bis Guatemala vor und ist in Europa und Neuseeland ein Neophyt.[1]
Glyceria ×tokitanaMasamura = Glyceria ischyroneura × Glyceria leptolepis: Sie kommt in Japan vor.[1]
Glyceria tonglensisC.B.Clarke (Syn.: Glyceria ovatifloraKeng ex Keng f.): Sie kommt vom Himalaja bis ins südliche China vor.[1]
Glyceria voroschiloviiTzvelev: Die 2006 erstbeschriebene Art kommt auf den südlichen Kurilen vor.[1]
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Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1, Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
↑Manfred A. Fischer, Karl Oswald, Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3., verbesserte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9.
↑Glyceria, In: W. D. Clayton, K. T Harman, H. Williamson: GrassBase – The Online World Grass Flora. 2006ff., abgerufen am 21. Juli 2008.