Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 16′ N, 8° 20′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Germersheim | |
Verbandsgemeinde: | Lingenfeld | |
Höhe: | 123 m ü. NHN | |
Fläche: | 12,27 km2 | |
Einwohner: | 3192 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 260 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67365 | |
Vorwahl: | 06344 | |
Kfz-Kennzeichen: | GER | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 34 028 | |
LOCODE: | DE SGM | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 60 67360 Lingenfeld | |
Website: | www.schwegenheim.de | |
Ortsbürgermeister: | Andreas Weber (FWG) | |
Lage der Ortsgemeinde Schwegenheim im Landkreis Germersheim | ||
Schwegenheim (Südpfälzisch: Schwechnem) ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört seit 1972 zusammen mit fünf weiteren umliegenden Gemeinden der Verbandsgemeinde Lingenfeld an.
Schwegenheim liegt am östlichen Rand des Gäu in der Rheinebene zwischen dem Pfälzerwald und der Stadt Speyer am Rhein. Durch Schwegenheim fließt der Hainbach.
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt:
Zu Schwegenheim gehören auch die Wohnplätze Bründelsberg, Vorderlohe und Hof Sonnenfeld.[2]
Das Klima in Schwegenheim ist, wie in der gesamten Vorderpfalz und der angrenzenden Kurpfalz, relativ mild (warme Sommer, fast schneelose Winter). Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9 °C.
Zur Zeit der Eroberung Galliens durch Gaius Julius Caesar lebten in der Region um Schwegenheim die Volksstämme der Triboker oder Wangionen. Nach der Eroberung bis spätestens im Jahr 90 n. Chr.[3] bildete zunächst der Rhein die Ostgrenze der Provinz Germania superior und damit auch des Römischen Reiches gegen Germanien. Spätere Gebietsgewinne östlich des Rheins bis zum Obergermanisch-Raetischen Limes mussten die Römer unter dem Druck angreifender fränkischer und alemannischer Stämme um 275/276 aufgegeben und den Limes an den Rhein zurückverlegen. Nachdem im Jahre 405 die Ostgoten in Italien eingefallen waren, wurden 406 die römischen Truppen aus der Pfalz abgezogen.
In einer Schenkungsurkunde aus dem Jahr 985 wurde die Gemeinde Suaebechenheim als Besitz des Klosters Weißenburg erstmals erwähnt.
Im 15./16. Jahrhundert wurde Schwegenheim gemeinherrlicher Bestandteil zwischen dem Hochstift Speyer und der Kurpfalz im gemeinsamen Unteramt Landeck kurpfälzischerseits dem Oberamt Germersheim unterstand. 1709 gab das Hochstift Speyer seinen Anteil an das Amt Landeck ab Schwegenheim war somit bis 1797 ungeteilt kurpfälzischer Besitz. 1794 kämpfte im Zuge der Koalitionskriege das französische 9e régiment de cuirassiers vor Ort. Infolge dieser Kriege kam Schwegenheim in Napoleonischer Zeit an das Département du Mont-Tonnerre.
Von 1798 bis 1814, als die Pfalz Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, war Schwegenheim in den Kanton Germersheim eingegliedert. 1815 wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später wechselte der Ort nach dem Wiener Kongress in das Königreich Bayern. Von 1818 bis 1862 gehörte der Ort dem Landkommissariat Germersheim an; aus diesem ging das Bezirksamt Germersheim hervor. Seit 1939 ist Freckenfeld Bestandteil des Landkreises Germersheim.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Schwegenheim innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wurde die Gemeinde 1972 in die neu gebildete Verbandsgemeinde Lingenfeld eingegliedert.
Im Jahr 1989 gewann Schwegenheim die Goldplakette im Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. Am 2. März 2024 fand vor Ort eine Demonstration gegen Rechtsextremismus statt; die Teilnehmerzahl betrug 200.
Wenn nicht gesondert aufgeführt, ist die Quelle der Daten das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz.[4]
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Im Jahr 1871 waren von insgesamt 1.449 Einwohnern 1.216 evangelisch (84 %), 189 katholisch (13 %) und 44 jüdisch (3 %).[6] 2012 waren 46,0 % der Einwohner evangelisch und 24,1 % katholisch. Die übrige 29,9 % gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder war konfessionslos.[7] Die Zahl der Protestanten und der Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand 31. März 2023 waren von den Einwohnern 34,2 % evangelisch, 21,2 % katholisch und 44,6 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[8]
Der Gemeinderat in Schwegenheim besteht aus 20 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | FWG | Gesamt |
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2024 | 6 | 3 | 11 | 20 Sitze[9] |
2019 | 8 | 3 | 9 | 20 Sitze[10] |
2014 | 9 | 3 | 8 | 20 Sitze |
2009 | 9 | – | 11 | 20 Sitze |
2004 | 10 | 3 | 7 | 20 Sitze |
Andreas Weber wurde am 27. August 2024 Ortsbürgermeister von Schwegenheim.[11] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 62,0 % gegen einen SPD-Mitbewerber durchgesetzt.[12]
Webers Vorgänger Bodo Lutzke trat sein Amt am 16. August 2019 an.[13] Bei der Stichwahl am 16. Juni 2019 hatte er sich mit einem Stimmenanteil von 60,62 % durchgesetzt,[14] nachdem bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 keiner der ursprünglich drei Bewerber eine ausreichende Mehrheit erreicht hatte.[15]
Jahr | Ortsbürgermeister | Partei |
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1974–1999 | Kurt Kaufmann | SPD |
1999–2019 | Peter Goldschmidt | SPD |
2019–2024 | Bodo Lutzke | FWG |
seit 2024 | Andreas Weber | FWG |
Blasonierung: „In Silber ein blaues Hufeisen mit abwärtsgekehrten Stollen.“[16] | |
Es wurde 1964 vom Mainzer Innenministerium genehmigt und geht zurück auf ein Siegel aus dem Jahr 1698. |
Schwegenheim hat Partnerschaften geschlossen 1974 mit der Ortschaft Pichl der Gemeinde Gsies in Südtirol, 1986 mit der Gemeinde Lobsann im Elsass und 1991 mit Herzfelde in Brandenburg.
Vor Ort befinden sich insgesamt 22 Objekte, die unter Denkmalschutz stehen.
Innerhalb des Gemeindegebiets existieren zwei Naturdenkmale.
Vor Ort existiert der Schachverein SG Speyer-Schwegenheim.
Die landwirtschaftlichen Produkte, gedeihen in der Rheinebene – so auch in Schwegenheim – schon recht früh, wie Radieschen, Salate, Kartoffeln, Erdbeeren, Spargel, sogar Mandeln und Honigmelonen. Aber auch im Herbst bieten die einheimischen Landwirte bzw. Direktvermarkter ein reichhaltiges Angebot an Äpfeln, Birnen und Kürbissen.
Schwegenheim ist über die Bundesstraßen 9 (Kranenburg–Lauterbourg) und 272 (nach Landau in der Pfalz) an das überregionale Straßennetz angebunden. Zudem verlaufen die Landesstraßen 507, 537 und 538 durch das Gemeindegebiet.
Bis 1956 hatte Schwegenheim einen Bahnhof und war an die schmalspurige Lokalbahn Speyer–Neustadt (Pfefferminzbähnel) angebunden. Während des Baus der Strecke kam es zum Eisenbahnunfall bei Schwegenheim. Der Bahnhof ist heute ein Wohnhaus. Danach übernahm die bestehende Buslinie 507 den Verkehr, deren Route mit der der Bahnstrecke identisch ist. Eine weitere Buslinie verbindet Schwegenheim mit Speyer und Landau. Dadurch gibt es zwischen Schwegenheim und Speyer einen Halbstundentakt.
Seit 2006 ist Schwegenheim Standort von drei Windkraftanlagen bei 49° 16′ 6″ N, 8° 21′ 46″ O . 2019 wurden vier weitere Windkraftanlagen gebaut. Die drei erstgenannten Anlagen haben eine Gesamthöhe von 150 Metern, die anderen vier eine von 200 Metern.
Die Gemeinde gehört zum Zuständigkeitsbereich des Amtsgericht Germersheim.
Durch den Norden der Gemeindegemarkung verläuft der Radweg Vom Rhein zum Wein.