Seefeld-Kadolz liegt im Weinviertel in Niederösterreich im Pulkautal. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 21,85 Quadratkilometer. Davon sind 77 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 5 Prozent Weingärten und 7 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer grundsätzlichen Überarbeitung:
die Geschichte der Gemeinde beginnt mit 1. Jänner 1967. Die Geschichten davor sind auf die Ortsartikel aufzuteilen.
Bitte hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.
Der Ort wurde bereits 1108 als Markt erwähnt. Die Familie der Chadolte lässt sich bereits im 11. Jahrhundert nachweisen und wurde für den Ort namensgebend. Um die Mitte des 12. Jahrhunderts wurde hier eine erste Wasserburg an der Straße von Wien über Znaim nach Prag errichtet. Nach dem Aussterben der Chadolte fiel der Besitz an den deutschen König zurück. Rudolf I. von Habsburg übertrug das ganze Gebiet Ende des 13. Jh. an den Nürnberger Burggrafen Friedrich III. von Zollern. Die Herrschaft Seefeld wurde dadurch zum Kernstück des sogenannten Brandenburger Lehens, das sich bis in das 18. Jahrhundert hinein seine Reichsunmittelbarkeit erhalten konnte. Von 1292 bis 1594 hatten die Kuenringer dieses Lehen inne. 1336 belagerte König Johann von Böhmen vier Wochen lang die Burg, bis sie ihm von Albero VII. von Kuenring übergeben wurde.
Im Mai 1360 trafen in Seefeld an der Grenze zu Mähren Kaiser Karl IV und dessen aufmüpfiger Schwiegersohn Rudolf IV auf Vermittlung des ungarischen Königs aufeinander. In Seefeld erhielten sowohl Albrecht II wie auch Rudolf IV ihr Lehen vom Kaiser Karl IV.[3][4][5]
1543 wurde hier Florian von Kuenring ermordet. Johann IV. Ladislaus, der letzte Kuenringer, ist in der Seefelder Kirche "St. Anna" bestattet.[6]
Nach einigen Erbstreitigkeiten kaufte Hans Wilhelm Graf zu Hardegg 1629 erst die Herrschaft Kadolz.[7][8][9][10] und 1662 dann auch Seefeld.[11] Als die Familie 1656 ihre Burg Hardegg verkauft hatte, zog die Familie nach Seefeld. Die Brüder Julius und Johann ließen auf den Grundmauern der alten Wasserburg,[12] die noch auf dem Stich von Georg Matthäus Vischer von 1672 festgehalten ist, das heutige Schloss erbauen. Der Entwurf für die barocke Sommerresidenz wurde 1705 von Johann Jakob Castelli erstellt. Die Bauarbeiten begannen 1710 und waren fünf Jahre später beendet. Nach dem bayerischen Erbfolgekrieg verzichteten die Brandenburger 1779 auf ihre Lehensrechte und Seefeld wurde ein landesfürstliches Lehen.[13] 1784 gab es politische Konflikte.[14][15] Schloss Seefeld blieb bis heute im Hardegg´schen Familienbesitz.[16] Ab 1992 fanden umfassende Restaurierungsarbeiten statt.
Mit 1. Jänner 1967 wurden Großkadolz und Seefeld zu Seefeld-Kadolz fusioniert.[17]
Im Jahr 2010 gab es 25 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (im Jahr 1999 waren es 53). Davon waren 15 Haupterwerbsbetriebe, die 99 Prozent der Fläche bewirtschafteten.[18] Der Produktionssektor ist schwach ausgebildet, vier Betriebe beschäftigen zehn Arbeitnehmer. Im Dienstleistungssektor finden 75 Personen Arbeit in 30 Betrieben, hauptsächlich in sozialen und öffentlichen Dienstleistungen, aber auch in der Gastronomie und im Handel (Stand 2010).[19][20]
Seefeld-Kadolz besitzt ein Freiluftschwimmbad, einen Tennisplatz, einen Reiterhof, einen Volleyballplatz, Spielplätze, einen Teich zum Angeln, einen Fußballplatz, eine Rodelbahn, Minigolfanlage und ein Jugendzentrum, welches erst eingerichtet wird.
Im Jahr 1976 wurde der Gemeinde folgendes Wappen verliehen: In einem von einem naturfarbenen braunen Pfahl durchzogenen grünen Schild eine goldene Weinranke, deren Blätter im Schildeshaupt von einem silbernen Faden getragen werden und von der zwei goldene Trauben herabhängen.[30]
↑Eva Schlotheuber: Das Privilegium maius – eine habsburgische Fälschung im Ringen um Rang und Einfluss. In: Die Geburt Österreichs. 850 Jahre Privilegium minus. Regensburg 2007. S.143–165. Zu Seefeld: S. 148–149.