Seiichi Furuya (古屋 誠一 Furuya Seiichi; * 1950 in Izu, Präfektur Shizuoka) ist ein japanischer Fotograf.[1] Er lebt in Graz und ist Mitbegründer des Vereins Camera Austria.
Furuya studierte Architektur und danach zwei Jahre Fotografie am Tokyo College of Photography der Tokyo Polytechnic University. 1973 brach er das Studium ab und verließ Japan, um zu reisen. Er wurde, wie Arthur Ollman in seinem Buch The Model Wife schreibt, zum „Exilanten, der seine Entfremdung wie eine Verpflichtung trägt“. Seit 1975 wurde sein Werk in zahlreichen Ausstellungen vor allem in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Japan präsentiert. In Österreich, wo er seit 1975 lebt, traf er seine spätere Frau Christine Gössler (* 1953), die bis zu ihrem Suizid im Jahr 1985 zum Hauptsujet seines fotografischen Schaffens wurde. Das Paar hatte einen Sohn. Von 1984 bis 1987 lebte die Familie zuerst in Dresden, dann in Ost-Berlin, wo Furuya als Übersetzer arbeitete.
Die von ihm aufgenommenen letzten Bilder seiner an Schizophrenie erkrankten Frau zeigen ihre Schuhe, die sie säuberlich neben dem Fenster abgestellt hatte, aus dem sie gesprungen war, und ihren neun Stockwerke tiefer liegenden Körper.[2] Viele seiner Werke erschienen im Rahmen von Buchprojekten (z. B. fünf Bände Mémoires); sie sind Ausdruck einer „Erinnerungsarbeit, die von der existentiellen Erfahrung der Liebe, des Verlusts und des Schmerzes erzählt, ohne jemals sentimental zu sein. Die Dimension des eigenen Schicksals ist dabei immer auch eingebettet in die politische und soziale Wirklichkeit seiner Zeit“, so die der DDR der Vorwendezeit.[3]
Personendaten | |
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NAME | Furuya, Seiichi |
KURZBESCHREIBUNG | japanischer Fotograf |
GEBURTSDATUM | 1950 |
GEBURTSORT | Izu, Präfektur Shizuoka |