Senachtenre

Namen von Senachtenre
Horusname
G5
mriimAatt
Z1
Meri-Maat
Mry-M3ˁt
Geliebter der Maat
Thronname
M23
X1
L2
X1
N5O34
N35
M3
Aa1
X1
D40
N35
Senacht-en-Re
Snḫt.n-Rˁ
Den Re stark gemacht hat[1]
Eigenname
N12mss
Ahmose
(Ah mose)
Jˁḥ-ms
Der Mond ist geboren
Königsliste von Karnak (Nr.26)
N5O34
N35
M3
Aa1
X1
D40
N35
Senacht-en-Re
Snḫt.n-Rˁ
Den Re stark gemacht hat[1]

Senachtenre (Senacht-en-Re) war der Thronname eines altägyptischen Königs (Pharaos) der 17. Dynastie (Zweite Zwischenzeit), welcher nach Detlef Franke um 1560 v. Chr. regierte. Sein Eigenname war Ahmose, sein Horusname Merymaat.

Der Herrscher ist bisher nur von einem einzigen zeitgenössischen Denkmal bekannt. Es handelt sich um zwei Fragmente eines Türpfostens und Türsturzes, die im Jahr 2012 in der Nähe des Ptah-Tempels von Karnak freigelegt wurden. Beide Elemente aus „schönem weißen Kalkstein aus Tura“ waren Teil einer monumentalen Speicherpforte, die Senachtenre laut Inschrift „seinem Vater Amun-Re“ gestiftet hatte.[2] Dort sind auch sein Eigenname Ahmose und der Horusname Merymaat erhalten.

Vor dieser Entdeckung wurde der König oftmals als Senachtenre Taa I. bezeichnet. Der falsche Geburtsname Taa geht auf den Papyrus Abbott zurück, wo er verschrieben ist. Dies war schon die Auffassung von Claude Vandersleyen, der 1983 dafür plädierte, den Namen Taa für diesen König zu streichen[3].

Neben der Nennung in der sogenannten Ahnenkammer des Ach-menu Thutmosis’ III. in Karnak ist Senachtenre nur aus dem Papyrus Abbott sowie einer Aufzeichnung im Grab des Chabechnet in Deir el-Medina und der Opfertafel eines Qen bekannt.

Seine Gemahlin könnte Tetischeri gewesen sein, deren Mumienbinden die Brüder Abd el-Rassul um 1870 in der Cachette von Deir el-Bahari zusammen mit königlichen Mumien vor allem aus der 17., 18. und 19. Dynastie fanden. Unter Scheschonq I. aus der 22. Dynastie hatten Priester die Mumien dort zum Schutz vor Grabräubern versteckt und möglicherweise die Gräber leer geräumt.

Trotz der raren Belege gilt er als „Zeitgenosse des Apophis[4] und als „lokaler Fürst der den Oberbefehlen des Hyksosherrschers Apophis unterstand“.[5] Die politische Lage zwischen den Hyksos und den Thebanern schien zu seiner Zeit noch weitgehend stabil gewesen zu sein.

Tetischeri war die erste einer ganzen Anzahl bedeutender thebanischer Königinnen. Auch nach dem Tode Senachtenres spielte sie vermutlich als „Königsmutter“ und „Große Königliche Gemahlin“ des verstorbenen Königs weiterhin eine wichtige Rolle am Königshof. Möglicherweise war sie sogar die treibende Kraft im Kampf gegen die Hyksos unter Seqenenre Taa, Kamose und ihrem Enkel Ahmose. Letzterer ließ ihr eine Pyramide und einen Tempel in der Nekropole von Abydos errichten, „in der Nachbarschaft der Denkmäler meiner Majestät, [...] weil er sie über alles liebte“.[6] Demnach hat sie wohl noch zu Beginn der 18. Dynastie gelebt.

  • Darrell D. Baker: The Encyclopedia of the Egyptian Pharaohs. Band I: Predynastic to the Twentieth Dynasty (3300-1069 BC). Bannerstone Press, London 2008, ISBN 0-9774094-4-9, S. 380–381.
  • C. Blankenberg-van Delden: Ahmes Merytamon and Ahhotep I, consort of Senakhtenre Tao I ? In: Göttinger Miszellen (GM) Band 47, Göttingen 1981, S. 15–20.
  • C. Blankenberg-van Delden: Additional Remarks on Queen Ahhotep, Consort of Senakhtenre Tao I ? In: Göttinger Miszellen. Band 49, Göttingen 1981, S. 17–18.
  • Alfred Grimm, Sylvia Schoske: Im Zeichen des Mondes. Ägypten zu Beginn des Neuen Reiches (= Schriften aus der Ägyptischen Sammlung. Band 7). Staatliche Sammlung Ägyptischer Kunst, München 1999, ISBN 3-87490-691-4.
  • Daniel Polz: Der Beginn des Neuen Reiches: Zur Vorgeschichte einer Zeitenwende. de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 3-11-019347-7, S. 347.
  • Kim Ryholt: The Political Situation in Egypt during the Second Intermediate Period, c. 1800–1550 B.C. (= The Carsten Niebuhr Institute Publications. Band 20, ISSN 0902-5499). The Carsten Niebuhr Institute of Near Eastern studies, Kopenhagen 1997, ISBN 87-7289-421-0, S. 278–279.
  • Hermann A. Schlögl: Das Alte Ägypten. Geschichte und Kultur von der Frühzeit bis zu Kleopatra. Beck, München 2006, ISBN 3-406-54988-8.
  • Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S. 262.
  • Thomas Schneider: The Relative Chronology of the Middle Kingdom and the Hyksos Period (Dyns. 12–17). In: Erik Hornung, Rolf Krauss, David A. Warburton (Hrsg.): Ancient Egyptian Chronology (= Handbook of Oriental studies. Section One. The Near and Middle East. Band 83). Brill, Leiden/ Boston 2006, ISBN 90-04-11385-1, S. 168–196 (Online).

Einzelnachweise

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  1. a b Hermann A. Schlögl: Das Alte Ägypten. München 2006, S. 182.
  2. Sébastien Biston-Moulin: Le roi Sénakht-en-Rê Ahmès de la XVIIe dynastie. In: Égypte nilotique et méditerranéenne. Band 5, 2012, S. 61–71, (online).
  3. Claude Vandersleyen: Un seul roi Taa sous la 17e dynastie. In: Göttinger Miszellen Band 63, Göttingen 1983, ISSN 0344-385X, S. 67–70.
  4. Alfred Grimm, Sylvia Schoske: Im Zeichen des Mondes. München 1999, S. 61.
  5. Hermann A. Schlögl: Das alte Ägypten. München 2006, S. 182.
  6. Kurt Sethe: Urkunden der 18. Dynastie. Band 1. Bearbeitet und übersetzt. Hinrichs, Leipzig 1914 (Nachdruck: Akademie-Verlag, Berlin 1984), S. 16.
VorgängerAmtNachfolger
Anjotef VII.Pharao von Ägypten
17. Dynastie
Seqenenre