Sergei Jurjewitsch Slobin

Der Oreca 03 von Mika Salo, Anton Ladygin und Sergei Jurjewitsch Slobin in den Abendstunde des 24-Stunden-Rennens von Le Mans 2014

Sergei Jurjewitsch Slobin, auch Sergei Zlobin (russisch Серге́й Ю́рьевич Зло́бин; * 29. Mai 1970 in Moskau) ist ein ehemaliger russischer Automobilrennfahrer. Er ist der Vater des Automobilrennfahrers Nikita Slobin.

Slobin wechselte 1998 aus dem Rallyesport in den Formelsport und trat zunächst in russischen Rennserien an. Er wurde 1998 Meister der russischen F1600. Von 1999 bis 2002 war er in der russischen Formel-3-Meisterschaft aktiv. Nachdem er dort 2000 den achten Platz belegt hatte, wurde er sowohl 2001, als auch 2002 Fünfter in der Meisterschaft. 2000 bestritt Slobin zudem ein Rennen in der italienischen Formel Renault und 2001 ein Rennen in der Euro Formel 3000.

2002 war Slobin ein Testfahrer des Formel-1-Teams Minardi.[1] Er wurde damit zum ersten Russen, der ein Formel-1-Auto fuhr.[2] Außerdem startete er in dieser Saison zu sechs von neun Rennen der Euro Formel 3000. Er blieb in dieser Rennserie allerdings ohne Punkte.

Nach einer einjährigen Pause kehrte Slobin 2004 in den Motorsport zurück. Er startete zu sieben Rennen der FIA-GT-Meisterschaft und wurde 69. in der Gesamtwertung. Außerdem nahm er an einem Rennen der Superfund Euro Formel 3000 teil und absolvierte Formel-1-Testfahrten für Minardi.[3] 2005 trat Zlobin zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans sowie zu einem Lauf der italienischen Formel 3000, der ehemaligen Euro Formel 3000, an. 2006 startete Slobin noch mal in der FIA-GT-Meisterschaft.

Seit 2007 hat Slobin an keiner internationalen Rennserie mehr teilgenommen.

Im September 2007 überlebte Slobin einen Autobombenanschlag. In seiner Mercedes-Benz G-Klasse war eine Bombe platziert, die während der Fahrt explodierte. Slobin wurde bei dem Anschlag leicht verletzt.[2][4]

Karrierestationen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • 1998: Russische F1600 (Meister)
  • 1999: Russische Formel 3
  • 2000: Russische Formel 3 (Platz 8)
  • 2000: Italienische Formel Renault
  • 2001: Russische Formel 3 (Platz 5)
  • 2004: Superfund Euro Formel 3000
  • 2005: Italienische Formel 3000 (Platz 22)
  • 2006: FIA-GT-Meisterschaft

Le-Mans-Ergebnisse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
2005 Vereinigte Staaten Intersport Racing Courage C65 Danemark Juan Barazi Frankreich Bastien Brière Ausfall Aufhängung
2014 RusslandRussland SMP Racing Oreca 03 Finnland Mika Salo Russland Anton Ladygin Rang 37

Einzelergebnisse in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Saison Team Rennwagen 1 2 3 4 5 6 7 8
2014 SMP Racing Oreca 03 Vereinigtes Konigreich SIL Belgien SPA Frankreich LEM Vereinigte Staaten AUS Japan FUJ China Volksrepublik SHA Bahrain BAH Brasilien SAO
13 12 37 9 10 11 DNF 20
Commons: Sergei Jurjewitsch Slobin – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. „Russischer Minardi-Testfahrer spielte "Staubsauger"“ (Motorsport-Total.com am 3. September 2002)
  2. a b Former F1 test driver survives bomb attack (grandprix.com am 25. September 2007)
  3. „Großes Testaufgebot bei Minardi“ (Motorsport-Total.com am 27. Oktober 2004)
  4. „‚Erster russischer Formel-1-Pilot‘ überlebt Anschlag“ (Motorsport-Total.com am 24. September 2007)