Die Sexualmedizin beschäftigt sich als Teilgebiet der klinischen und ambulanten Medizin mit allen Aspekten, die der Erhaltung und Förderung der sexuellen Gesundheit dienen. Sexualmedizin bezeichnet somit keinen eigenen Zweig der Medizin, sondern verbindet verschiedene medizinische Fachrichtungen in einem interdisziplinären Diskurs mit weiteren Wissenschaftszweigen wie Psychotherapie, Sozialpsychologie und Ethik.
Gemäß der WHO wird sexuelle Gesundheit wie folgt definiert: Sexuelle Gesundheit ist der Zustand körperlichen, emotionalen, geistigen und sozialen Wohlbefindens bezogen auf die Sexualität und bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, Funktionsstörungen oder Schwäche. Sexuelle Gesundheit erfordert sowohl eine positive, respektvolle Herangehensweise an Sexualität und sexuelle Beziehungen als auch die Möglichkeit für lustvolle und sichere sexuelle Erfahrungen, frei von Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt. Wenn sexuelle Gesundheit erreicht und bewahrt werden soll, müssen die sexuellen Rechte aller Menschen anerkannt, geschützt und eingehalten werden.[1]
Die Kriterien dafür, wann abweichendes Sexualverhalten als psychische Störung gilt, sind im Artikel Paraphilie beschrieben.
Man kann die Sexualmedizin auch als medizinische Unterkategorie der Sexualforschung betrachten. Sexualforschung umfasst Teilgebiete der Anatomie, Physiologie, Andrologie, Endokrinologie, Gynäkologie, Urologie, Infektiologie, Psychiatrie, Psychologie, Sozialpsychologie, Anthropologie, Soziologie, Ethik und Religion.