Shafiqa Habibi

Shafiqa Habibi

Shafiqa Habibi (* 1946) ist eine afghanische Journalistin und Politikerin. Habibi stammt aus einer reichen paschtunischen Familie. Sie studierte Journalismus an der Universität in Kabul (Bachelor 1966). Sie ist bekannte Nachrichtenreporterin des afghanischen Radio- und Fernsehsenders (RTA). Sie war die erste Moderatorin des staatlichen afghanischen Fernsehens. Habibi war mit dem Schriftsteller und Politiker Mahmoud Habibi verheiratet.

Seit 1959 ist Habibi als Reporterin (zunächst im Radio, dann im Fernsehen) tätig.[1] Dabei setzte sie sich von Anfang an insbesondere für die Rechte der Frauen ein[2] und gründete 1994 die Women's Radio and Television Broadcast Organization um Frauenrechte durch Konferenzen und andere Treffen zu schützen.[3]

Nach der Machtübernahme der Taliban in Kabul 1996 musste sie sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen. Sie blieb jedoch in Kabul und leitete u. a. geheime Schulen für Mädchen.[3] Mit Beginn des amerikanischen Angriffs auf Kabul floh sie nach Peschawar und kehrte nach der Flucht der Taliban zurück.

Seither war sie in zahlreichen Funktionen politisch und insbesondere für Frauenrechte tätig. Sie ist unter anderem Mitbegründerin der Neuen Afghanischen Frauenvereinigung New Afghanistan Women Association[4] und Gründungsdirektorin der Vereinigung der Journalistinnen Women Journalists' Center[5]. Sie war Leiterin des Komitees für die politische Partizipation von Frauen und ist Mitglied der Kommission für Information und Kommunikation von UNESCO Afghanistan.[6] Bei den ersten freien Präsidentschaftswahlen in Afghanistan kandidierte sie 2004 für das Amt des Vizepräsidenten (auf dem Ticket des ehemaligen Warlords Raschid Dostum).[1]

Habibi wurde fünfmal als beste Ansagerin des afghanischen Radios und Fernsehens ausgezeichnet[7]. 2002 wurde sie für ihre Arbeit mit dem Ida B. Wells Award for Bravery in Journalism ausgezeichnet[4] und als eine von 21 Leaders for the 21st century nominiert.[8]

Einzelnachweise

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  1. a b Ann Marlowe: Burqas and Ballots. Salon.com, 8. Oktober 2004, abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).
  2. Where there is knowledge there is peace. New Afghanistan Women Organisation, 26. August 2009, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.womennawa.org.af (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. a b Chris Lombardi: Seven Who Use Their Lives to Change Ours. WENews, 3. Januar 2002, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.womensenews.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. a b Rita Henley Jensen: Shafiqa Habibi Named for Bravery in Journalism. WENews, 27. Mai 2002, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.womensenews.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Amin Tarzi: The Brief History of Media Freedom in Afghanistan. RFE/RL, 3. Januar 2002, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  6. Second Take Kabul - Gästeliste. mazefilm.de, archiviert vom Original am 4. Februar 2010; abgerufen am 31. Januar 2011.
  7. Chehra Ha: Interview mit Shafiqa Habibi. tolo.tv, 9. Januar 2008, archiviert vom Original am 5. Februar 2011; abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).
  8. Chris Lombardi: 21 Leaders for 21st Century 2002. WENews, 1. Januar 2002, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).@1@2Vorlage:Toter Link/www.womensenews.org (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)