Shikigami (jap. 式神; „Zeremoniengott“), oder auch Shikishin (識神; „Zeremoniengeist“), ist die Bezeichnung für ein fiktives Wesen aus der japanischen Mythologie. Es wird zur Gruppe der Kami (神; „Gottheit“, „Naturgeist“) und Yūrei (幽霊; „Gespenst“) gezählt.
Der Glaube an Shikigami entspringt dem Onmyōdō-Kult. Diesem zufolge muss ein Shikigami durch eine komplexe und aufwändige Zeremonie beschworen werden. Für gewöhnlich sollen sie unsichtbar sein, können aber auch Gestalt annehmen und diese nach Belieben, oder nach dem Willen ihres Beschwörers, ändern. Meist erscheinen sie dann als kleine Tiere oder Vögel. Um unsichtbaren Shikigami Form verleihen und sie kontrollieren zu können, werden sie oft in gefaltete und/oder kunstvoll zurechtgeschnittene Papierfiguren gebannt. Die Macht eines Shikigami ist von den spirituellen Kräften und Kenntnissen seines Meisters abhängig.
Allerdings können Shikigami auch für den Beschwörer gefährlich sein, da sie ein Eigenleben entwickeln, sich nach und nach der Kontrolle ihres Meisters entziehen und diesen dann meist anfallen und töten.
Shikigami werden dazu genutzt, gefährliche oder riskante Aufträge auszuführen, wie etwa Spionage, Diebstahl und/oder Feindverfolgung. Ist ein Shikigami-Beschwörer besonders bewandert in seinen Künsten, kann sein Shiki von Tieren und sogar von Menschen Besitz ergreifen und diese dann steuern.
In modernen Anime-Serien und Fantasy-Romanen, wie zum Beispiel Inuyasha, Nura – Herr der Yōkai und Chihiros Reise ins Zauberland, sind Shikigami häufig anzutreffen. In „Inuyasha“ werden sie oft als traditionelle Papierfiguren dargestellt, wie sie beispielsweise als kleine Männchen umherwuseln und im Kampf für Ablenkung sorgen, als magische Nachbildungen von Inuyasha und Kagome auf ihre Vorbilder losgehen, oder als Imitationen von Dämonen Inuyasha wiederholt in die Irre führen. In „Chihiros Reise ins Zauberland“ erscheinen die Shikigami als Papiervögel, die Chihiros Freund Haku angreifen. In „Nura - Herr der Yōkai“ werden Shikigami im Kampf gegen Dämonen eingesetzt.