Koreanische Schreibweise | |
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Hangeul | 신상옥 |
Hanja | 申相玉 |
Revidierte Romanisierung |
Sin Sang-ok |
McCune- Reischauer |
Sin Sangok |
Shin Sang-ok (* 18. Oktober 1926 in Seishin, Provinz Chōsen, damaliges Japanisches Kaiserreich, heutiges Nordkorea; † 11. April 2006 in Seoul, Südkorea) war ein südkoreanischer Filmproduzent und -regisseur.
Shin Sang-ok wurde in Chōsen zu der Zeit, als die Koreanische Halbinsel eine Provinz Japans war, als Shin Sōgyuku (jap. 申相玉) geboren. Er studierte in Tokio an der Vorgängereinrichtung der Tokyo National University of Fine Arts and Music und kehrte dann nach Chōsen zurück.
Shin begann seine Karriere als Production Designer von Choi In-kyus Jayu Manse (1946; englischer Titel: Viva Freedom!), dem ersten südkoreanischen Nachkriegsfilm. In der Blütezeit des südkoreanischen Kinos, den 1950er und 1960er Jahren, war Shin überaus produktiv und drehte als Regisseur bis zu zwei Kinofilme in einem Jahr. Seine Firma Shin Films produzierte in den 1960er Jahren etwa 300 Filme.
In den 1970er Jahren schwand Shins Arbeitseifer parallel zu einer generellen Krise des südkoreanischen Films, die durch die strenge Zensur und Versuche inhaltlicher Einflussnahme durch die Regierung hervorgerufen wurde. Die meisten von Shin in dieser Zeit produzierten Filme waren erfolglos. 1978 geriet er in direkten Konflikt mit der Militärdiktatur unter Park Chung-hee. Nachdem er Kritik an der staatlichen Zensurpolitik und der im Staatsapparat verbreiteten Korruption geübt hatte, wurde sein Filmstudio geschlossen.
1978 wurde seine Ex-Frau, die Schauspielerin Choi Eun-hee in Hongkong entführt und über den Seeweg nach Namp’o in Nordkorea verschleppt. Als Shin nach Hongkong reiste, um das Verschwinden Chois aufzuklären, ereilte ihn das gleiche Schicksal. Beide wurden getrennt voneinander festgehalten. Shin genoss zunächst eine besonders großzügige Behandlung, was die Annehmlichkeiten des alltäglichen Lebens anging. Fünf Monate nach seiner Entführung machte er einen Fluchtversuch und versuchte auf einen Güterzug nach China aufzuspringen. Er wurde jedoch entdeckt und verbrachte über drei Monate in Einzelhaft. Nach einem erneuten Fluchtversuch kam er in ein Straflager für politische Häftlinge. Nach fast vier Jahren Lagerhaft wurde er 1983 entlassen.[1]
Im März 1983 wurden Shin und seine Ex-Frau Choi zu einer Dinnerparty bei Kim Jong-il in Pjöngjang eingeladen. Erstmals seit ihrer Entführung trafen sich die ehemaligen Eheleute und erfuhren, dass sie beide dasselbe Schicksal ereilt hatte. Auftraggeber der Entführung war der spätere nordkoreanische Diktator Kim Jong-il, der bekanntlich ein großer Liebhaber des Kinos war. Er wollte, dass Shin und Choi Filme für das nordkoreanische Kino produzieren. Auf Druck Kims heirateten beide erneut.
Shin drehte in Nordkorea sechs Filme, darunter Heimatlos, den Shin selbst als den besten Film seiner Karriere betrachtete.[2] Der bekannteste seiner nordkoreanischen Filme war Pulgasari, ein Fantasyfilm nach Art der japanischen Godzilla-Reihe.
1986 gelang Shin und Choi bei einer Reise nach Wien die Flucht, auf der sie jedoch von nordkoreanischen Agenten im Taxi durch die Straßen Wiens verfolgt wurden. Sie beantragten politisches Asyl in den USA, nachdem sie es in die amerikanische Botschaft geschafft hatten. Die Verfolger waren durch einen Funkspruch des Taxifahrers in die Irre geleitet worden. Shin und Choi untermauerten ihre Aussagen über die Entführung durch heimlich gemachte Tonaufnahmen von Gesprächen mit Kim Jong-il.[3]
Die nordkoreanischen Behörden leugnen Shins Entführung und behaupten, dieser sei freiwillig in den Norden gekommen. Allerdings hat Shin das Angebot Kim Jong-ils, nach Nordkorea zurückzukehren, nie angenommen.
Shin arbeitete in den 1990er Jahren unter dem Pseudonym Simon Sheen in den USA. Er führte Regie bei dem Film 3 Ninjas – Fight & Fury und war Produzent von 3 Ninjas – Kick Back und 3 Ninjas: High Noon at Mega Mountain.
Shin wollte zunächst nicht nach Südkorea zurückkehren, da er Probleme mit den staatlichen Behörden fürchtete, die der Geschichte seiner Entführung womöglich keinen Glauben schenkten. 1994 kehrte er dennoch zurück und drehte weitere Filme.
2004 musste Shin sich einer Lebertransplantation unterziehen und starb zwei Jahre später an einer Hepatitis. Sein letzter Film, Kyeoul-iyagi (deutsch Wintergeschichte), der 2002 gedreht wurde, blieb unveröffentlicht. Shin und seine Filme wurden mehrmals mit dem Daejongsang-Preis, einem südkoreanischen Filmpreis, ausgezeichnet. Postum wurde er 2006 vom südkoreanischen Präsidenten Roh Moo-hyun mit der höchsten Auszeichnung für Kulturschaffende der Republik Korea geehrt.
2007 wurde seine Autobiografie veröffentlicht.
in Taiwan:
in Nordkorea:
in den USA:
Personendaten | |
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NAME | Shin, Sang-ok |
ALTERNATIVNAMEN | 신상옥 (koreanisch, Hangeul); 申相玉 (koreanisch, Hanja); Sin, Sang-ok (Revidierte Romanisierung); Sin, Sangok (McCune-Reischauer); Shin, Sōgyuku (japanisch, Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | südkoreanischer Filmproduzent und -regisseur |
GEBURTSDATUM | 18. Oktober 1926 |
GEBURTSORT | Seishin, Provinz Chōsen, damaliges Japanisches Kaiserreich, heutiges Nordkorea |
STERBEDATUM | 11. April 2006 |
STERBEORT | Seoul |