Gemeinde Sikyona Δήμος Σικυωνίων (Σικυώνα) | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat: | Griechenland | |
Region: | Peloponnes | |
Regionalbezirk: | Korinthia | |
Geographische Koordinaten: | 38° 0′ N, 22° 44′ O | |
Fläche: | 602,141 km² | |
Einwohner: | 22.794 (2011[1]) | |
Bevölkerungsdichte: | 37,9 Ew./km² | |
Sitz: | Kiato | |
LAU-1-Code-Nr.: | 4206 | |
Gemeindebezirke: | 3 Gemeindebezirke | |
Lokale Selbstverwaltung: | 35 Ortsgemeinschaften | 1 Stadtbezirk|
Website: | www.kiato.gov.gr | |
Lage in der Region Peloponnes | ||
Sikyona (griechisch Σικυώνα [ ], (f. sg.), ältere Bezeichnung Sikyon Σικυών) ist eine Gemeinde im Norden der griechischen Halbinsel Peloponnes. Ihr Gemeindegebiet wurde zuletzt 2011 durch die Eingemeindung zweier Nachbargemeinden erheblich vergrößert. Die im Jahre 2011 22.794 Einwohner umfassende Gemeinde hat ihren Sitz in der Stadt Kiato (9812 Einwohner).
Die Gemeinde ist nach der antiken Polis Sikyon benannt. Deren Überreste befinden sich etwa einen Kilometer westlich des Dorfes Vasiliko, das 1920 in Sikyon (Dimotiki Sikyona) umbenannt und zur Landgemeinde (Κοινότητα Σικυώνος Kinótita Sikyónos) erhoben wurde. Die weit größere Landgemeinde Kiato (Κοινότητα Κιάτου Kinótita Kiátou) an der Küste wurde anlässlich der Hochstufung zur Stadtgemeinde 1946 offiziell ebenfalls in Sikyon umbenannt (Δήμος Σικυώνος Dímos Sikyónos). Bei der Umsetzung des Kapodistrias-Programms 1997 wurden diese beiden ‚Sikyones‘ mit weiteren 15 Landgemeinden zur neuen Stadtgemeinde Sikyon (Δήμος Σικυωνίων Dímos Sikyoníon, wörtlich ‚Gemeinde der Sikyoner‘) fusioniert, welches bei der Umsetzung des Kallikratis-Gesetzes 2011, als Stymfalia und Feneos eingemeindet wurden, der Gemeindename blieb.
Sikyona liegt am Golf von Korinth, rund 20 Kilometer nordwestlich der Stadt Korinth. Einem relativ kurzen Küstenstreifen bei Kiato steht ein tief ins Innere der Halbinsel greifendes Bergland gegenüber. Die schmale Küstenebene, in der der Gemeindebezirk Sikyona liegt, steigt nach Südwesten ins peloponnesische Bergland zunächst hügelig an. Weiter südwestlich befindet sich auf dem Gemeindegebiet mit dem Gipfel des Ziria (2374 m) die zweithöchste Erhebung der Peloponnes. Die Gemeindebezirke Feneos und Stymfalia liegen um zwei Hochebenen an der West- und Südflanke dieses Massivs und haben beide je ein Karstbecken (Polje) im Zentrum: Stymfalia (Ökosystem) und Feneos (Hochebene). Der einzige größere Fluss in der Gemeinde ist der Korinthische Asopos, der südlich von Kiato in den Korinthischen Golf mündet.
Auf städtisch besiedeltes Gebiet – vorwiegend in den Orten an der Küste – entfallen 6,025 km² (10 % der Gemeindefläche).
Neben der Ausgrabungsstätte des antiken Sikyon ist die Akropolis der antiken Stadt Titanē ein weiteres Relikt aus antiker Zeit. Neben den Naturschönheiten der Berglandschaften findet sich in Kryoneri mit dem Kloster der Panagia Lechovas ein Zeugnis byzantinischer Kirchenbaukunst.
Mehr als die Hälfte des Einkommens der Gemeinde wird im Primärsektor erwirtschaftet: Vorherrschend ist der Obstbau (Wein, Rosinenproduktion, Oliven, Zitrusfrüchte u. a.), aber auch die Viehwirtschaft spielt eine Rolle. Zunehmend gewinnt der (vor allem inländische) Tourismus an Bedeutung; an der Küste befinden sich zahlreiche Ferienwohnungen. In der Sommerzeit verdreifacht sich so die Bevölkerung in den Küstenorten. Von touristischer Relevanz ist außerdem das Naturschutzgebiet Stymfalia, ferner die Reste des antiken Sikyon.
Am Ziria betreibt das Nationale Observatorium Athen ein Spiegelteleskop.
Kiato ist durch den S-Bahn-ähnlichen Proastiakos gut an den Ballungsraum Athen angebunden; die Fahrtzeit zum Athener Flughafen beträgt gut anderthalb Stunden. Die Verlängerung der Strecke ins rund 100 km westlich liegende Patras ist im Bau.
Parallel zu der Zugstrecke verläuft die griechische A 8, die zwischen Athen und Korinth bereits fertiggestellt ist. Von ihr zweigt in Korinth die A 7 ab, die den Osten und Süden der Peloponnes sowie die Argolis erschließt.
Die bis 1997 bestehenden 16 Gemeinden haben seit 2011 des Status eines Stadtbezirks (Ez. gr. dimotiki kinotita) – nämlich Kiato – bzw. von Ortsgemeinschaften (topiki kinotita) und wählen je nach Einwohnerzahl einen Rat oder einen einzelnen Vertreter als Lokalvertretung. Die Einwohnerzahlen stammen aus dem Ergebnis der Volkszählung 2011.[1]