Das Singleton (selten auch Einzelstück genannt) ist ein in der Softwareentwicklung eingesetztes Entwurfsmuster und gehört zur Kategorie der Erzeugungsmuster (engl. creational patterns). Es stellt sicher, dass von einer Klasse genau ein Objekt existiert.[1] Dieses Singleton ist darüber hinaus üblicherweise global verfügbar. Das Muster ist eines der von der sogenannten Viererbande (GoF) publizierten Muster.
Das Singleton findet Verwendung, wenn
Anwendungsbeispiele sind
Das Einzelstück (Singleton)
Dabei ist
In Klammern stehen die Bezeichnungen aus obiger Abbildung.
Das Muster bietet eine Verbesserung gegenüber globalen Variablen:
Wegen der vielen Nachteile wird das Singleton-Muster (und auch das Idiom Double-checked Locking) mitunter schon als Anti-Pattern bewertet. Für Fälle, in denen tatsächlich technisch ein passender Bereich für ein Singleton existiert, können Singletons aber sinnvoll sein – insbesondere wenn sie sich auf andere „einmalige Strukturen“ wie zum Beispiel eine Abstract Factory beziehen. Trotzdem: Das korrekte Design von Singletons ist schwierig – in der Regel schwieriger als Designs ohne Singletons.
In der Analyse wird ein (fachliches) Singleton in der Regel dadurch gekennzeichnet, dass die Multiplizität der Klasse als 1 definiert wird. Wie auch im Design muss der Bereich der Multiplizität hinterfragt werden: Gibt es tatsächlich nur „eine Zentralstelle für …“, oder können zum Beispiel in länderübergreifenden Systemen sehr wohl mehrere Objekte einer Sorte existieren?
Von Lazy Creation spricht man, wenn das einzige Objekt der Klasse erst erzeugt wird, wenn es benötigt wird. Ziel ist, dass der Speicherbedarf und die Rechenzeit für die Instanziierung des Objektes nur dann aufgewendet werden, wenn das Objekt wirklich benötigt wird. Hierzu wird der Konstruktor ausschließlich beim ersten Aufruf der Funktion getInstance()
aufgerufen.
Mit geeigneten Mitteln können Lazy Creation Singleton Implementierungen sicher hinsichtlich Nebenläufigkeit gemacht werden, indem die zentrale Methode getInstance
beispielsweise in Java mit dem Schlüsselwort synchronized
markiert wird. Eine einfachere Alternative dazu stellt jedoch die Möglichkeit dar, das Singleton bereits während der Initialisierung der Klasse zu erzeugen, die Zugriffsmethode muss es dann nur noch zurückgeben. Daher muss sie nicht synchronisiert werden, was den Zugriff etwas beschleunigt. Dieses Verfahren ist auch als eager creation (deutsch „begierige Erzeugung“) bekannt.
Wenn ein Singleton nicht von einer anderen Klasse abgeleitet werden muss, kann man die Klasse auch einfach als statisch deklarieren – das entspricht immer noch dem Singleton-Prinzip. Diese sogenannten Monostate-Klassen (auch Borg Pattern genannt) wurden von S. Ball und J. Crawford in ihrem Artikel „Monostate classes: the power of one“ vorgeschlagen.[4][5] Hier können beliebig viele Instanzen einer Klasse existieren, sie teilen sich jedoch einen gemeinsamen Zustand. In C++, Java und PHP kann dies leicht realisiert werden, indem alle Klassenattribute als static deklariert werden. Der Name Borg stammt aus einem Posting von Alex Martelli im ASPN und bezieht sich auf Star Trek.[6]
In Programmiersprachen die Enums unterstützen (wie beispielsweise Java ab Version 5) kann zur Implementierung des Singleton-Patterns das Sprachkonstrukt enum
genutzt werden, welches außerdem direkt die Serialisierbarkeit ermöglicht[7]. Damit wird aber ebenfalls eine Ableitung des Singletons von einer anderen Klasse unmöglich.
Möchte man eine bestimmte Anzahl Instanzen einer Klasse (Multiton), so kann man einfach weitere statische öffentliche Instanzfelder hinzufügen (public static readonly Singleton Instance2 = new Singleton();
).
Eine Alternative, welche die Instanz erst beim ersten Aufruf von getInstance()
erzeugt, ist unter dem Namen initialization on demand holder idiom bekannt. Dabei wird die Instanz in einer inneren Klasse Holder
erzeugt, welche erst beim ersten Aufruf von getInstance()
geladen wird, und nicht schon beim Laden der Klasse Singleton
.
Für Codebeispiele siehe Liste von Singleton-Implementierungen.
Die Eigenschaften des Singleton treffen für viele Klassen der anderen Muster zu, so dass diese dann als Singleton ausgeführt werden.
Zum Beispiel sind abstrakte Fabriken, Erbauer oder Prototypen oft auch Singleton.