Sippersfeld

Wappen Deutschlandkarte
Sippersfeld
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Sippersfeld hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 33′ N, 7° 56′ OKoordinaten: 49° 33′ N, 7° 56′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Donnersbergkreis
Verbandsgemeinde: Winnweiler
Höhe: 302 m ü. NHN
Fläche: 13,21 km2
Einwohner: 1092 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner je km2
Postleitzahl: 67729
Vorwahl: 06357
Kfz-Kennzeichen: KIB, ROK
Gemeindeschlüssel: 07 3 33 071
Adresse der Verbandsverwaltung: Jakobstraße 29
67722 Winnweiler
Website: www.sippersfeld.de
Ortsbürgermeister: Jürgen Heiler (WMG)
Lage der Ortsgemeinde Sippersfeld im Donnersbergkreis
KarteObermoschelNiedermoschelUnkenbachFinkenbach-GersweilerWaldgrehweilerSchiersfeldSittersAlsenzOberndorf (Pfalz)Mannweiler-CöllnWinterborn (Pfalz)Kalkofen (Pfalz)Niederhausen an der AppelMünsterappelOberhausen an der AppelGaugrehweilerSeelenRathskirchenTeschenmoschelBisterschiedRansweilerStahlbergBayerfeld-SteckweilerSankt Alban (Pfalz)GerbachWürzweilerRuppertseckenDielkirchenKatzenbach (Donnersbergkreis)Schönborn (Pfalz)DörrmoschelReichsthalGundersweilerGehrweilerImsweilerRockenhausenHöringenSchweisweilerFalkenstein (Pfalz)WinnweilerLohnsfeldWartenberg-RohrbachMünchweiler an der AlsenzGonbachSippersfeldBreunigweilerImsbachBörrstadtSteinbach am DonnersbergRamsen (Pfalz)KerzenheimEisenberg (Pfalz)GöllheimDreisenStandenbühlLautersheimBiedesheimOttersheimBubenheim (Pfalz)ZellertalEinselthumImmesheimAlbisheim (Pfrimm)RüssingenWeitersweilerMarnheimBennhausenJakobsweilerDannenfelsBolandenKirchheimbolandenMörsfeldKriegsfeldOberwiesenOrbisMorschheimIlbesheim (Donnersbergkreis)Bischheim (Donnersberg)RittersheimStetten (Pfalz)GauersheimLandkreis Bad KreuznachLandkreis Alzey-WormsLandkreis KuselLandkreis KaiserslauternLandkreis Bad Dürkheim
Karte
Krebsweiher auf Gemarkung von Sippersfeld

Die Ortsgemeinde Sippersfeld liegt im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Winnweiler an, innerhalb der sie gemessen mit der Einwohnerzahl die drittgrößte Ortsgemeinde darstellt.

Der Ort liegt am Übergang des Pfälzerwaldes zum Nordpfälzer Bergland und bildet den südöstlichen Abschluss der Verbandsgemeinde Winnweiler. Sein Siedlungsgebiet ist vom Stumpfwald umschlossen, der zum Unteren Pfälzerwald gehört. Über 60 Prozent der Gemarkungsfläche sind bewaldet.[2] Zu Sippersfeld gehört der Wohnplatz Pfrimmerhof.[3] Nachbargemeinden sind – im Uhrzeigersinn – Börrstadt, Breunigweiler, Kerzenheim, Enkenbach-Alsenborn, Neuhemsbach, Gonbach und Winnweiler.

Im nordwestlichen Gemeindegebiet erstreckt sich an der Gemarkungsgrenze zu Winnweiler und Börrstadt der insgesamt 400,6 Meter hohe Bocksrück. Im Osten der Gemarkung an der Grenze zu Kerzenheim erhebt sich der 377,1 Meter hohe Pfrimmerberg.

Im östlichen Gemeindegebiet entspringt die in diesem Bereich in Süd-Nord-Richtung verlaufende Pfrimm. Kurze Zeit später nimmt sie von links den Bruchbach auf und durchfließt danach den Krebsweiher. Östlich des Siedlungsgebiets entspringt der Sippersfelder Bach; sein Mündungsbereich in die Pfrimm befindet sich bereits jenseits der Gemeindegemarkung.

Die älteste erhaltene Erwähnung von Sippersfeld – als „Sipperadesvelt“, nach einer anderen Quelle „Syperadesfeld“ – stammt von 1019. Sie findet sich in einer Urkunde des Mainzer Erzbischofs Erkanbald. Sippersfeld wurde der Kirche zu Münchweiler („Minchwillera“) zugewiesen.[4]

Der Name bedeutet „Feld des Sintperath“ beziehungsweise Simprecht, Sindbert oder Simper.[5]

Im Jahr 1190 hatte Werner II. von Bolanden den ganzen Wald, der zu Sippersfeld gehört, von dem Grafen von Saarwerden zu Lehen. Graf Heinrich II. von Zweibrücken, Herr zu Stauf, und seine Gemahlin Agnes, schenkten 1248 dem Kloster Rosenthal ihr Gut zu Sippersfeld.[4] Später gehörte der Ort bis Ende des 18. Jahrhunderts zu Nassau Weilburg sowie zu dessen Herrschaft Kirchheim und Stauf; dortunterstand er dem Oberamt Kirchheim.

Seit 1296 lag das Patronatsrecht über die Pfarrkirche beim Kloster Otterberg.[6]

Nach 1792 hatten französische Revolutionstruppen die Region besetzt und nach dem Frieden von Campo Formio (1797) annektiert. Von 1798 bis 1814 gehörte das Dorf zum französischen Departement Donnersberg und war dem Kanton Winnweiler zugeordnet. Aufgrund der auf dem Wiener Kongress (1815) getroffenen Vereinbarungen und einem Tauschvertrag mit Österreich kam die Region 1816 zum Königreich Bayern. Ab 1818 war die Gemeinde Sippersfeld dem Landkommissariat Kaiserslautern im bayerischen Rheinkreis, später dem Bezirksamt Kaiserslautern zugeordnet. Am 1. Dezember 1900 wechselte die Gemeinde in das neu geschaffene Bezirksamt Rockenhausen.

Ab 1939 war die Gemeinde Bestandteil des Landkreises Rockenhausen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Sippersfeld Teil der Französischen Besatzungszone und wurde in das 1946 neu gebildete Land Rheinland-Pfalz eingegliedert. 1961 hatte die Gemeinde insgesamt 918 Einwohner. Im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform wechselte der Ort in den neu geschaffenen Donnersbergkreis; drei Jahre später wurde die Gemeinde in die ebenfalls neu entstandene Verbandsgemeinde Winnweiler eingegliedert.

Einwohnerentwicklung

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Die Werte von 1871 bis 1987 der Entwicklung der Einwohnerzahl von Sippersfeld beruhen auf Volkszählungen:[2]

Jahr Einwohner
1815 458
1835 759
1871 803
1905 749
1939 787
Jahr Einwohner
1950 873
1961 918
1970 905
1987 938
1997 1.077
Jahr Einwohner
2005 1.187
2011 1.143
2017 1.108
2023 1.092[1]
Ehemaliges Protestantisches Pfarrhaus

Die Katholiken gehören zum Bistum Speyer und unterstehen dort dem Dekanat Donnersberg. Lediglich während der französischen Zeit von 1802 bis 1817 gehörte Sippersfeld katholischerseits zum Bistum Mainz. Seit 1. Januar 2016 ist Sippersfeld katholischerseits Bestandteil der Pfarrei Heilig Kreuz mit Sitz in Winnweiler.[7]

Die Evangelischen sind Bestandteil der Protestantischen Landeskirche Pfalz. Sippersfeld bildet zusammen mit Breunigweiler und Neuhemsbach eine evangelische Kirchengemeinde. Im Bereich des Pfrimmerhofs befindet sich außerdem ein kleiner mennonitischer Friedhof, der um 1800 angelegt wurde.

Bei Bundestagswahlen gehört Sippersfeld seit 2002 zum Bundestagswahlkreis Kaiserslautern. Von 1965 bis 1998 war sie Bestandteil des Wahlkreises Frankenthal, davor bis 1961 Bestandteil des Wahlkreises Neustadt an der Weinstraße. Bei Landtagswahlen ist die Gemeinde seit 1991 wie der restliche Donnersbergkreis in den Wahlkreis Donnersberg eingegliedert.

Der Gemeinderat in Sippersfeld besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD CDU FWG WMG Gesamt
2024[8] 4 12 16 Sitze
2019[9] 7 9 16 Sitze
2014[10] per Mehrheitswahl 16 Sitze
2009 6 10 16 Sitze
2004 5 2 9 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Sippersfeld e. V.
  • WMG = Wir.Machen.Gemeinsam. Die Wählergemeinschaft Sippersfeld e. V.

Ortsbürgermeister ist Jürgen Heiler (WMG). Er wurde bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 mit einem Stimmenanteil von 74,6 % gewählt und folgte damit Martina Lummel-Deutschle (FWG), die nach 5 Jahren Amtszeit nicht mehr erneut angetreten war[11].

Wappen von Sippersfeld
Wappen von Sippersfeld
Blasonierung: „Geteilt von Blau und Rot; oben im mit goldenen Schindeln bestreuten Feld ein goldener Löwe, rot bewehrt und rot gezungt, unten ein aufrechter goldener Pfeil belegt von gekreuztem goldenen Schwert und goldenem Krummstab“
Wappenbegründung: Der Löwe verweist auf die einstige Zugehörigkeit zu Nassau-Weilburg. Schwert, Pfeil und Hirtenstab verweisen auf die Heiligen St. Fabian, St. Sebastian, St. Wendelin, hervorgegangen aus einem Pest-Versprechen, diese drei Heiligen nie zu vergessen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Kulturdenkmäler

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Denkmalgeschützte protestantische Pfarrkirche

In Sippersfeld stehen insgesamt 19 Objekte unter Denkmalschutz. Ortsbildprägend ist die protestantische Pfarrkirche aus dem Jahr 1768 mit ihrem gotischen Chorturm aus dem 14. Jahrhundert.

Der Osten der Gemeindegemarkung ist Teil des Naturparks Pfälzerwald, der wiederum zum Biosphärenreservat Pfälzer Wald-Vosges du Nord gehört. Vor Ort existieren sich insgesamt drei Naturdenkmale. Südöstlich der Ortslage befindet sich das 1986 unter Schutz gestellte Naturschutzgebiet Sippersfelder Weiher mit vier Weihern und der Quelle der Pfrimm. An letzterer befindet sich der Ritterstein 290, der die Aufschrift „Pfrimm-Ursprung 1927“ trägt. Westlich des Siedlungsgebiets steht ein Menhir.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Aufgrund der geographischen Gegebenheiten dominierte vor Ort jahrhundertelang die Forst- und Holzwirtschaft. Im Jahr 1019 besaß Sippersfeld zusammen mit Albisheim eine Waldmark. Im Norden der Gemarkung befindet sich der 2014 in Betrieb genommene Windpark Bocksrück, der teilweise bereits auf der Gemarkung von Börrstadt liegt.

Landesstraße 394 innerhalb von Sippersfeld

Westlich von Sippersfeld verläuft die B 48, die auch zur A 63 (KaiserslauternMainz) führt. In Münchweiler an der Alsenz befindet sich ein Haltepunkt der Alsenztalbahn. Durch den Ort selbst führt die Landesstraße 394, die ihn mit Dannenfels und Enkenbach-Alsenborn verbindet. Die Kreisstraße 39 verbindet Sippersfeld mit Winnweiler und die von ihr abzweigende Kreisstraße 40 mit Gonbach sowie Münchweiler an der Alsenz. Die Kreisstraße 42 dient der Anbindung des Pfrimmerhofs und die Kreisstraße 43 führt nach Börrstadt.

Die Ortsgemeinde gehört zum Gerichtsbezirk Rockenhausen, davor bis 1968 zum Gerichtsbezirk Winnweiler.

Mitten durch Sippersfeld verläuft der mit einem weißen Kreuz markierte Fernwanderweg Nahegau-Wasgau-Vogesen. Durch den Osten der Gemarkung führt ein Wanderweg, der mit einem grün-blauen Balken gekennzeichnet ist und verläuft von Göllheim bis nach Eppenbrunn.

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Commons: Sippersfeld – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 3. Februar 2021.
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 137 (PDF; 3,3 MB).
  4. a b Adolph Köllner: Geschichte der Herrschaft Kirchheim-Boland und Stauf. 1854, S. 261 (Google Books [abgerufen am 11. September 2020]).
  5. Hermann Schreibmüller: Burg und Herrschaft Stauf in der Pfalz. Band 2, 1914, S. 16 (dilibri.de [abgerufen am 11. September 2020]).
  6. Jürgen Keddigkeit, Michael Werling, Rüdiger Schulz und Charlotte Lagemann: Otterberg, St. Maria. Zisterzienserabtei Otterburg. In: Jürgen Keddigkeit, Matthias Untermann, Sabine Klapp, Charlotte Lagemann, Hans Ammerich (Hrsg.): Pfälzisches Klosterlexikon. Handbuch der pfälzischen Klöster, Stifte und Kommenden, Band 3: M–R. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde. Kaiserslautern 2015, ISBN 978-3-927754-78-2, S. 524–587 (542).
  7. Pastorales Konzept. (PDF) Pfarrei Heilig Kreuz, Winnweiler, S. 8–10, abgerufen am 1. September 2024.
  8. Ergebnisse Wahl des Ortsgemeinderates Sippersfeld in Ortsgemeinde Sippersfeld. Abgerufen am 12. Juli 2024.
  9. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Sippersfeld. Abgerufen am 1. September 2019.
  10. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
  11. Ergebnisse Wahl des Ortsgemeinderates Sippersfeld in Ortsgemeinde Sippersfeld. Abgerufen am 12. Juli 2024.