Snookerweltmeisterschaft 2017 Betfred World Snooker Championship 2017
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Turnierart: | Weltranglistenturnier |
Austragungsort: | Crucible Theatre, Sheffield, England |
Eröffnung: | 15. April 2017 |
Endspiel: | 30. April / 1. Mai 2017 |
Sieger: | Mark Selby |
Finalist: | John Higgins |
Höchstes Break: | 146 ( Ronnie O’Sullivan) |
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Die Betfred-Snookerweltmeisterschaft 2017 wurde vom 15. April bis 1. Mai 2017 im Crucible Theatre in Sheffield ausgetragen. Sie war Bestandteil der Snooker Main Tour und bildete als 19. Ranglistenturnier den Abschluss der Saison 2016/17.
Titelverteidiger war der Weltranglistenerste Mark Selby, der auf Platz 1 gesetzt war. Die 16 besten Spieler der Weltrangliste waren automatisch gesetzt, alle anderen Profis und Qualifikanten mussten insgesamt drei Qualifikationsspiele nach dem Modus Best of 19 gewinnen, um die Hauptrunde zu erreichen. Im Finale gewann Mark Selby gegen John Higgins mit 18:15 und war damit der vierte Spieler in der Crucible-Ära (seit 1977), der den Weltmeistertitel zweimal in Folge gewinnen konnte. Für Higgins war es in seinem sechsten Finale die zweite Niederlage.
2017 war in doppelter Hinsicht ein Jubiläumsjahr für die Snookerweltmeisterschaft. Auf der am Vorabend der WM stattfindenden Eröffnungsgala wurde nicht nur der 90. Jahrestag der Weltmeisterschaft, die erstmals 1927 ausgetragen wurde, gefeiert. Es war auch gleichzeitig der 40. Jahrestag des Crucible-Theatre als Veranstaltungsort seit 1977. Dieses Jubiläum wurde zum Anlass genommen, die Vertragsverlängerung zwischen der WPBSA und dem Crucible für weitere zehn Jahre bis zum 50. Jubiläum 2027 bekannt zu geben.[1]
Das insgesamt ausgeschüttete Preisgeld stieg um ein Sechstel von 1,5 auf 1,75 Millionen Pfund. Für einen Erstrundensieg gab es 1.400 Pfund mehr, der Weltmeister bekam 45.000 Pfund mehr als im Vorjahr.[2]
Preisgeld | |
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Sieger | 375.000 £ |
Finalist | 160.000 £ |
Halbfinalist | 75.000 £ |
Viertelfinalist | 37.500 £ |
Achtelfinalist | 25.000 £ |
Letzte 32 | 16.000 £ |
Letzte 48 | 12.000 £ |
Letzte 80 | 8.000 £ |
Höchstes Break (Qualifikation) | 1.000 £ |
Höchstes Break (Hauptrunde/TV) | 10.000 £ |
Insgesamt | 1.750.000 £ |
Jackpot-Zusatzprämie beim | |
Maximum Break | 5.000 £ |
Der Rolling 147 Price startete wieder bei 5.000 £, da Judd Trump bei den China Open ein Maximum Break gespielt hatte.
Die höchsten Siege in der ersten Runde schafften Mark Selby und Stephen Maguire. Der Titelverteidiger und Weltranglistenerste Selby zog gegen Fergal O’Brien mit 8:0 davon, bevor der Ire seinen ersten Frame gewinnen konnte. Das Match endete ebenso 10:2 wie das schottische Duell zwischen Maguire und Anthony McGill. Maguire hatte sich zum ersten Mal seit vielen Jahren für die WM qualifizieren müssen, weil er aus den Top 16 der Snookerweltrangliste herausgefallen war, McGill hatte umgekehrt erstmals den Sprung unter die Top 16 geschafft und sich direkt qualifiziert. Doch nur bis zum 2:2 waren die beiden ebenbürtig, dann gelangen Maguire sessionübergreifend 447 Punkte in Folge, ohne dass McGill einen Punkt machte. Nach vier Erstrundenniederlagen schaffte Maguire damit erstmals wieder einen Achtelfinaleinzug.[3]
Die größte Überraschung zum Auftakt war das Ausscheiden von Judd Trump, der sich durch zwei Turniersiege und drei weitere Finalteilnahmen während der Saison bis auf Platz 2 der Weltrangliste verbessert hatte. Trump gewann zwar alle vier Spiele bis zur ersten Sessionpause, doch sein Gegner Rory McLeod drehte die erste Session noch zum 5:4. Danach verlief das Match ausgeglichen, bis McLeod beim 8:6 erstmals zwei Frames Vorsprung erspielte. Trump, den gegen Ende offenbar eine Schulterverletzung behinderte, konnte nicht mehr ausgleichen und verlor 8:10.[4] Die zweite Überraschung zum Auftakt war der Sieg von Xiao Guodong gegen Ryan Day, der mit 10:4 auch noch sehr deutlich ausfiel. Xiao gewann einmal 4 und einmal 5 Frames in Folge.
Die Ansetzung ergab, dass die beiden Überraschungssieger in Runde 2 gegen die beiden souveränsten Sieger antreten mussten. Gegen Maguire bzw. Selby verloren sie relativ deutlich.
Neben den drei genannten verlor nur noch ein weiterer gesetzter Spieler gegen einen Qualifikanten: Graeme Dott gewann gegen den Weltranglistenzehnten Allister Carter die ersten vier Frames des Matches, der Engländer lief diesem Rückstand immer hinterher und verlor mit 7:10. Es war die erste Erstrundenniederlage für Carter im Crucible seit 11 Jahren.[5] Dott, der damit zum ersten Mal in dieser Saison die Top 16 eines Turniers erreicht hatte, musste danach ebenfalls gegen einen souveränen Erstrundensieger antreten: Barry Hawkins hatte Tom Ford beim 10:3 keine Chance gelassen und besiegte auch den Schotten klar mit 13:6.
Die fünf Crucible-Neulinge verloren alle ihre Erstrundenmatches relativ deutlich. Gary Wilson konnte zwar aus einem 1:5 gegen Ronnie O’Sullivan noch ein 5:6 machen, O’Sullivan erzielte dennoch einen kontrollierten 10:7-Erfolg. Noch knapper war nur das Ergebnis von 8:10 des jüngsten Teilnehmers Yan Bingtao gegen Shaun Murphy. Allerdings führte der Engländer während des gesamten Matches und die Aufholjagd des Chinesen beim Zwischenstand von 5:9 kam zu spät. Die beiden Sieger trafen im Achtelfinale aufeinander und da war es O’Sullivan, der von Anfang an die Richtung vorgab und klar mit 13:7 gewann.
Neben O’Sullivan gewann im Achtelfinale nur ein weiterer Spieler gegen einen höher gesetzten: Kyren Wilson besiegte den Weltranglistendritten Stuart Bingham mit 13:10. Zwar konnte er einen 5:0-Start in der Höhe nicht verteidigen, er hielt aber durchs ganze Match einen knappen Vorsprung und behauptete sich am Ende souverän. Für den Weltmeister von 2015 bedeutete die Niederlage auch ein deutliches Abrutschen in der Weltrangliste.
Mark Allen gegen John Higgins war ein weiteres erwartetes Zweitrundenmatch, wobei der Nordire gegen Jimmy Robertson die größeren Schwierigkeiten hatte und erst durch die letzten beiden Frames mit 10:8 gewann. Gegen Higgins gewann er zwar knapp die erste Session, dann übernahm aber der Schotte die Führung und baute sie in der entscheidenden Phase zum 13:9-Sieg aus.
Das knappste Ergebnis zum Auftakt war das 10:9 von Marco Fu gegen Luca Brecel. Der Belgier war in der ersten Session bereits mit 7:2 in Führung gegangen. Fu konnte sich aber wieder herankämpfen und schaffte den Ausgleich zum 8:8. Nach dem 9:8 von Brecel schien es, als könnte die Aufholjagd vergebens gewesen sein, aber der Spieler aus Hongkong spielte seine größere Erfahrung aus und drehte das Ergebnis mit zwei hohen Breaks. Sein Achtelfinalmatch gegen Neil Robertson verlief danach ebenfalls sehr knapp. Bis zum 11:11 konnte sich kein Spieler absetzen, dann verlor der Australier zwei Frames in Folge und damit das Match. Im letzten Frame vergab er die letzte Schwarze, die Fu zum 64:60 verwandelte.[6]
Noch knapper war das Achtelfinalmatch zwischen Liang Wenbo und Ding Junhui. Beide hatten in Runde 1 wenig Probleme gehabt. Im direkten Vergleich hatte Ding den besseren Start und ging mit 4:1 und 6:2 in Führung. Beim 9:9 schaffte Liang erstmals den Ausgleich und beim Stand von 12:11 fehlte ihm nur noch ein Framegewinn. Den schaffte aber Ding mit einem 132er-Break. Im Decider legte dann der Weltranglistenvierte ein entscheidendes 70er-Break nach und zog mit 13:12 ins Viertelfinale ein.
Im Viertelfinale setzte Mark Selby seine souveräne Leistung fort. Wie schon in den Runden zuvor hatte Marco Fu einen schlechten Start, diesmal ließ ihm der Engländer aber keine Chance zur Rückkehr und nur beim 5:1, 5:2 und 11:3 gelang Fu überhaupt ein Framegewinn. Selby ersparte sich damit auch als einziger Spieler eine dritte Session. Eine kurze dritte Aufnahme hatte John Higgins gegen Kyren Wilson. Der aufstrebende 25-jährige Engländer hatte Pech, als ihm früh im Match die Pomeranze an der Queuespitze brach. Higgins zog über 5:3 und 9:4 auf 11:5 nach Session 2 davon und gewann schließlich mit 13:6.[7]
Knapper verliefen die anderen beiden Matches. Ding Junhui hatte gegen Ronnie O’Sullivan zwar den besseren Start, der Engländer konnte aber wieder zum 5:5 ausgleichen. Danach holte Ding aber fünf Frames in Folge und obwohl O’Sullivan das noch einmal teilweise wettmachen konnte, verteidigte der Chinese den verbleibenden Vorsprung und gewann mit 13:10. Es war der erst der zweite Sieg von Ding über O’Sullivan bei einem Ranglistenturnier nach der Northern Ireland Trophy 2006. Die vierte Partie bestritten Stephen Maguire und Barry Hawkins. Der Schotte, der bis dahin überhaupt nur fünf Frames abgegeben hatte, zeigte keine konstante Leistung. Zwar konnte er jeweils zum Sessionende aus einem 1:4 noch ein 3:5 und aus einem 4:9 noch ein 7:9 machen, als er aber endlich den 9:9-Ausgleich geschafft hatte, war wieder Hawkins an der Reihe und nutzte ein schwächere Phase von Maguire, um mit 13:9 zu gewinnen.
Im Halbfinale traf er dann auf John Higgins. Zum vierten Mal in fünf Jahren war er so weit vorgestoßen. Der Schotte hatte zwar seit seinem Titelgewinn 2011 nicht mehr die Vorschlussrunde erreicht, erlebte es aber insgesamt schon zum achten Mal, wenn in der Crucible-Arena von zwei Tischen auf einen Tisch umgebaut wird.[8] Obwohl Hawkins den Start verschlief und gleich mit 0:4 zurücklag, konnte er bis zum 3:5 nach der ersten Session und 5:7 zur Pause der zweiten Session die Partie offen halten. Dann erhöhte aber der Schotte auf 11:7 und dominierte danach die dritte Session nach Belieben. Hawkins gewann nur noch einen einzigen Frame und Higgins zog mit 17:8 ins Finale ein, wobei er in der vierten Session nur noch einen Frame spielen musste.
Ganz anders verlief die Begegnung zwischen Mark Selby und Ding Junhui, die sich im Jahr zuvor im Finale gegenüber gestanden hatten. Die erste Session gewann der Chinese mit 5:3, in der zweiten Session drehte der Titelverteidiger das Ergebnis zum 9:7. Nach acht weiteren Frames stand es 12:12. Durch zwei umkämpfte Frames holte sich Selby schließlich wieder einen Vorsprung von 2 Frames, den er bis zum Endstand von 17:15 verteidigte.
16 Spieler waren aufgrund ihrer Weltranglistenplatzierung gesetzt. Ihre 16 Erstrundengegner mussten sich zuvor in der Qualifikation durchsetzen.[9][10] Die Spiele fanden zwischen dem 15. April und dem 1. Mai statt.
Bei der WM 2007 hatten sich Higgins und Selby schon einmal gegenübergestanden. Damals wurde der Schotte seiner Favoritenrolle gerecht und holte seinen zweiten von vier Titeln. Diesmal war er aber Außenseiter und mit fast 42 Jahren der älteste Finalist seit 35 Jahren (Ray Reardon stand 1982 mit 49 Jahren im Finale). Favorit Selby ging auch mit 2:1 in Führung, dann gelang Higgins aber ein Break von 141 Punkten, der höchsten Punktzahl, die in einem WM-Finale erreicht worden ist und die zuvor nur Ronnie O’Sullivan einmal erreicht hatte. Dies verschaffte ihm Auftrieb und er gewann alle vier Frames bis zum Sessionende. Im siebten Spiel profitierte er von einem Fehler Selbys und konnte den Frame noch auf Schwarz stehlen. Auch die Abendsession verlief nicht gut für den Engländer, zweimal gewann er einen Frame, aber Higgins holte sich jeweils die beiden folgenden, so dass aus dem 6:2 ein zwischenzeitliches 10:4 wurde. Dann schien der amtierende Weltmeister aber in die Spur zu finden und mit drei Frames in Folge, einen davon mit einem Century-Break, konnte er am Ende des ersten Tages ein erträgliches 7:10 erreichen.
Am zweiten Tag machte Selby dort weiter, wo er aufgehört hatte, während sein schottischer Gegner nicht mehr das Vortagesniveau erreichte. Nachdem er auf 9:10 verkürzt hatte, gelang Higgins der einzige Spielgewinn der Nachmittagssession. Danach holte Selby alle vier verbleibenden Frames und machte aus 9:11 ein 13:11. In die letzte Session startete er mit einem weiteren Punktgewinn und baute bis zur Sessionpause den Vorsprung auf 16:12 aus. Damit war er nur noch zwei Frames vom Sieg entfernt. Higgins kämpfte sich mit seinem zweiten Century und einem umkämpften 31. Frame noch auf 16:15 heran, doch mit einem Century-Break und einem weiteren spielentscheidenden Break holte sich Selby die nächsten zwei Frames und damit den Weltmeistertitel.
Selby erreichte mit seinem Sieg mehrere Bestmarken. In der jüngeren Geschichte des Snooker seit 1977 hatten bis dahin nur Steve Davis, Stephen Hendry und Ronnie O’Sullivan ihren Weltmeistertitel verteidigen können. Die drei und Finalgegner John Higgins hatten vier oder mehr WM-Titel, Selby folgte nun auf Platz 5 als einziger Dreifachweltmeister. Der WM-Sieg war der fünfte Titelgewinn für ihn in einer Saison, was zuvor auch nur Stephen Hendry und Ding Junhui geschafft hatten. Bis zu dieser Spielzeit hielt Hendry auch den Preisgeldrekord in einer Saison mit 740.000 £. Selby verdiente in der Saison 2016/17 932.000 £ inklusive der Rekordsumme von 375.000 £ für den WM-Titel. Mit diesem Preisgeld hätte allerdings auch Higgins im Falle eines Sieges den Rekord von Hendry übertroffen.[11][12]
Finale: Best of 35 Frames Schiedsrichter/in: Jan Verhaas Crucible Theatre, Sheffield, England, 30. April – 1. Mai 2017 | ||
Mark Selby | 18:15 | John Higgins |
1. Session: 76:34 (76), 7:50, 121:8 (62, 58), 0:141 (141), 40:99 (63), 1:126 (95), 54:59 (58), 33:68 2. Session: 86:0 (86), 8:60, 44:74, 69:22, 1:68, 0:76 (76), 81:9 (81), 121:12 (121), 96:17 3. Session: 76:1, 53:2, 29:107 (78), 63:40, 68:19 (67), 82:0 (58), 72:0 (72) 4. Session: 72:22, 36:74, 76:1 (71), 134:4 (54, 70), 34:88 (88), 0:119 (111), 47:75, 132:0 (131), 80:19 (75) | ||
131 | Höchstes Break | 141 |
2 | Century-Breaks | 2 |
14 | 50+-Breaks | 8 |
Die Top 16 der Weltrangliste waren für das Hauptturnier gesetzt, ihre 16 Herausforderer wurden über die Qualifikation ermittelt. Die drei Qualifikationsrunden fanden vom 5. bis 12. April 2017 im Ponds Forge International Sports Centre in Sheffield statt. Sämtliche Partien wurden im Best-of-19-Modus gespielt.[13][14]
Die größte Überraschung der ersten Qualifikationsrunde war das Ausscheiden von Ricky Walden, Nummer 22 der Snookerweltrangliste, gegen Hammad Miah. Mit Robert Milkins schied ein weiterer Top-32-Spieler aus, er unterlag dem aktuellen U21-Europameister Alexander Ursenbacher aus der Schweiz, dem einzigen deutschsprachigen Vertreter, der bis 2015 bereits auf der Main Tour gewesen war. Ein weiterer Ex-Profi, der die zweite Runde erreichte, war Peter Lines. Er besiegte den einzigen Thailänder in den Top 64 Thepchaiya Un-Nooh. Von den Nicht-Profis kam außer diesen beiden nur noch Reanne Evans weiter. Die Frauenweltmeisterin war 2015 knapp in der ersten Runde gescheitert, diesmal holte sie gegen Robin Hull ihren ersten Matchgewinn bei einer WPBSA-Weltmeisterschaft.
Ein aufreibendes Match lieferten sich Gary Wilson und Josh Boileau. Unter anderem mit einem Maximum Break und zwei Centurys ging der Engländer nach der ersten Session mit 7:2 in Führung. Danach kämpfte sich der Ire aber wieder zurück und erreichte den 9:9-Ausgleich. Wilson gewann schließlich mit einem weiteren Century-Break. Ähnlich spannend gestaltete er sein Zweitrundenmatch. Diesmal tat er sich in der ersten Session schwer und lag 4:5 im Rückstand. Aus einem 5:6 machte er dann aber mit drei Century- und einem 64er-Break ein 9:6 und gewann schließlich mit 10:7. Runde 3 entschied er nicht mit seinen Centurys für sich, obwohl er ein achtes Break mit mehr als 100 Punkten erzielte, er gewann aber trotzdem souverän mit 10:3 gegen den favorisierten Top-32-Spieler Michael White. Gary Wilson zog damit zum ersten Mal in seiner Karriere ins Crucible ein.
In Runde 2 hatte Wilson mit Peter Lines einen der verbliebenen Amateure geschlagen. Auch Reanne Evans scheiterte in Runde 2. Nach dem Auftakterfolg geriet sie in ihrem zweiten Match gegen Lee Walker schnell mit 0:6 in Rückstand und verlor mit 6:10. Sie musste damit ihr Vorhaben, als erste Frau ins Hauptfeld einzuziehen, um ein weiteres Jahr verschieben.[15] Walker traf danach auf Noppon Saengkham, der in einem umkämpften Match die Nummer 25 der Welt Anthony Hamilton mit 10:9 geschlagen hatte. Der Thailänder entschied die Drittrundenbegegnung spät, als er unter anderem mit zwei Centurys aus einem 6:7 ein 9:7 machte. Die Partie endete 10:8 und Saengkham wurde der zweite Debütant im Crucible.
Nur ein Amateur schaffte es in die letzte Qualifikationsrunde: Alexander Ursenbacher hatte in Runde 2 Scott Donaldson mit 10:9 niedergerungen. In Runde 3 traf er mit Yan Bingtao auf einen noch jüngeren Spieler. Nach 1:6-Rückstand rettete sich der Schweizer zwar noch mit 3:6 aus der ersten Session, verlor dann aber doch deutlich mit 4:10. Der Chinese war mit 17 Jahren und 58 Tagen der zweitjüngste Spieler nach Luca Brecel 2012, der die WM-Finalrunde erreichte. Sein Landsmann Zhou Yuelong musste gegen Ben Woollaston mehr kämpfen und war nach einem 10:9-Sieg ein weiterer Crucible-Debütant.
Größte Überraschung in Runde 2 war das Ausscheiden von Joe Perry, Nummer 19 der Weltrangliste, gegen Akani Songsermsawad. Der Thailänder machte aus einem 4:6 mit einem Zwischenspurt ein 9:6, brauchte danach aber noch vier Anläufe zum 10:9-Sieg. In Runde 3 konnte er gegen David Grace aber nur bis zum 3:3 mithalten und verlor danach alle weiteren Frames. Der 10:3-Sieg machte den Engländer zum fünften und letzten Spieler, der zum ersten Mal in seiner Karriere die WM-Endrunde erreichte.
Mit der mit Abstand größten Crucible-Erfahrung aller Qualifikanten schafften die beiden Ex-Weltmeister Graeme Dott und Peter Ebdon den erneuten Einzug in die Endrunde: Für den Schotten war es die 18. Qualifikation, der 46-jährige Ebdon erreichte sogar schon zum 24. Mal die Runde der letzten 32. Dort ist er auch der älteste Spieler, gefolgt von den ebenfalls in der Qualifikation erfolgreichen Rory McLeod und Fergal O’Brien, die im März 46 bzw. 45 Jahre alt geworden waren.[16]
Mit Mark Williams schied ein weiterer Topspieler und Ex-Weltmeister in der Qualifikation aus. Er unterlag Stuart Carrington mit 7:10 relativ deutlich. Der Entscheidungsframe zwischen Fergal O’Brien und David Gilbert, zum 10:9 in Runde 3 der Qualifikation, war mit 2 Stunden 3 Minuten 41 Sekunden der längste Frame in der Snookergeschichte.[10]
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Bei der Endrunde wurden 74 Centuries gespielt und 84 weitere in der Qualifikation. Gary Wilson erzielt dort das 131. Maximum Break.[17] Mit 13 Frames mit mehr als 100 Punkten erzielte Ding Junhui die meisten.
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