Sophie Stehle

Sophie Stehle in der Rolle von Gretchen in „Faust“.

Sophie Stehle (geboren 15. Mai 1842 in Sigmaringen; gestorben 4. Oktober 1921 in Harkerode) war eine deutsche Opernsängerin (Sopran). Sie bekleidete die Funktion einer königlich-bayerischen Kammersängerin.

Bereits früh trat Stehles musikalisches Talent zutage. Ihre Eltern (ihr Vater war Lehrer) sprachen sich jedoch gegen eine Ausbildung zur Sängerin aus. Dennoch gelang es ihr, zunächst in Augsburg bei der Gesangslehrerin Ahlers Gesangsunterricht zu nehmen und dann in München dem Komponisten und Opernkapellmeister Franz Lachner sowie den königlichen Rat Wilhelm Schmitt von sich zu überzeugen.[1] Lachner erkannte ihr Talent und empfahl sie an das Hoftheater. Lachner, Kapellmeister Pentenrieder und Elise Seelbach übernahmen ihre weitere gesangliche Bildung, so dass Stehle am 6. September 1860 als Emmeline in Die Schweizer Familie debütierte.[2] Angesichts des dreijährigen Bühnenvertrags stimmten nun auch ihre Eltern der gesanglichen Karriere zu.

Stehles besondere Begabung bestand darin, unterschiedlichen Gesangsrollen eine andere stimmliche Färbung zu verleihen, so dass sie in verschiedenen Rollen unterschiedlich klang. Stehle hatte zwischen 1860 und dem 25. Februar 1874 über 740 Auftritte, von diesen 599 in München. Gastspiele gab sie unter anderem in Paris, London, Berlin und Wien.

1874 verlobte sie sich mit Wilhelm von Knigge, trat von der Bühne ab und zog zu ihrem Mann nach Hannover.

Ihr Bruder Karl Ritter von Stehle wurde Hofrat und Verwaltungsbeamter des königlichen Hof- und Nationaltheaters.

Commons: Sophie Stehle – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 447.
  2. Ludwig Eisenberg: Stehle, Sophie. In: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 992 f. (Textarchiv – Internet Archive).