Die Gattung Anubias wurde 1857 durch Heinrich Wilhelm Schott in Oesterreichisches Botanisches Wochenblatt, Band 7, S. 398[4] aufgestellt. Ein Synonym für AnubiasSchott ist AmauriellaRendle.[5] Die Typusart ist Anubias afzeliiSchott.
Der wissenschaftliche Gattungsname Anubias ist an den Namen des ägyptischen Totengottes Anubis angelehnt, da die Pflanzen im Schatten tropischer und subtropischer Regenwälder Afrikas zu finden sind.[7] Die Speerblätter brauchen im Vergleich zu anderen Pflanzen wenig Licht. So ist die in der Aquaristik und auch in der Natur am meisten verbreitete Art beziehungsweise VarietätAnubias barteri var. barteri sehr tolerant gegenüber schlechten Wuchsbedingungen, die Art "gedeiht bei wenig Licht (0,25 W/L) und ohne CO2-Zufuhr".[8] Zum anderen wird der Gattungsname Anubias und seine Anlehnung an den Namen des ägyptischen Gottes Anubis dahingehend erklärt, weil diese Pflanzen "giftige Oxalsäure" enthalten.[7]
Der deutschsprachige Gattungsname Speerblatt nimmt Bezug auf die Blattform.
Die Rhizome haften mit ihren Wurzeln oft an großen Steinen oder Baumstämmen. Anubias können über Wasser (emers) oder halb-emers wachsen oder auch manchmal völlig unter Wasser (submers). Dann ragt meist nur der Blütenstiel über die Wasseroberfläche.[8] Die Pflanzen sind an wechselnden Wasserstand und an Standorte mit wenig Licht angepasst.[7]
Anubias gelten als harte, unempfindliche Pflanzen, die auch kaum gefressen werden. So werden sie zum Beispiel zur Dekoration bei der Haltung von Buntbarschen empfohlen. Sie können auch bei geringer Beleuchtungsstärke verwendet werden.
Ab und zu wurde von Verlusten bei Wirbellosen wie Zwerggarnelen berichtet, nachdem Rhizome zur Vermehrung in den Becken geteilt wurden. Hierbei wurde die These aufgestellt, dass in ihnen enthaltenes Calciumoxalat in Form von wasserunlöslichen Kristallnadeln für solche Verluste ursächlich sein könnte. Bei Verletzungen oder Quetschungen schleudern spezielle Pflanzenzellen (Idioblasten) diese aus Calciumoxalat bestehenden Raphiden nach außen. In den Organismus der Garnelen eingedrungen, könnten sie, so die These, Schäden auslösen, die bis zum Tod führen können.
Daher wird empfohlen, Anubias außerhalb des Aquariums oder Aquaterrariums zu teilen. Danach sollten die "Schnittstellen gründlich unter fließendem Wasser" gespült werden. "Noch sicherer" sei "eine mehrtägige Wässerung, bevor die Pflanzen wieder eingesetzt werden".[9]
Breitblättriges Speerblatt (Anubias barteriSchott var. barteri), so benannt 1860: Sie kommt im südöstlichen Nigeria, in Kamerun und auf Bioko vor.[10]
Schmalblättriges Speerblatt (Anubias barteri var. angustifolia(Engl.) Crusio, Syn.: Anubias lanceolata f. angustifoliaEngl.), so benannt 1979: Sie kommt in Guinea, Liberia, Elfenbeinküste und in Kamerun vor.[10]
Caladiumblättriges Speerblatt (Anubias barteriSchott var. caladiifoliaEngl.), so benannt 1915 nach der Ähnlichkeit der Blätter mit denen von Caladium: Sie kommt in Nigeria, Kamerun, Gabun und auf Bioko vor.[10]
Kahles Speerblatt (Anubias barteriSchott var. glabraN.E.Brown, Syn.: Anubias lanceolataN.E.Brown), so benannt 1901: Sie kommt von Guinea bis Gabun vor.[10]
Anubias gilletiiDe Wild. & T.Durand: Die nach dem Sammler J. Gillet (1866–1943)[11] benannte Pflanze kommt von Nigeria und Kamerun bis in die Demokratische Republik Kongo vor.[10]
Dreieckiges Speerblatt (Anubias gracilisA.Chev. ex Hutch.): Sie kommt nur in Guinea und Sierra Leone vor[10] und ist nur selten im Handel zu finden[12]
Verschiedenblättriges Speerblatt oder Kongo-Speerblatt genannt (Anubias heterophyllaEngl., Syn.: Anubias congensisN.E.Brown), so benannt 1870. Sie kommt von Kamerun bis in die Demokratische Republik Kongo und Angola vor.[10]
Anubias pynaertiiDe Wild.: Sie kommt in Gabun, Kongo und der Demokratischen Republik Kongo vor und ist benannt nach dem Sammler Léon Auguste Edouard Joseph Pynaert (1876–1968).[14][10]
↑Anubias bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 16. August 2014.
↑Anubias im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. August 2014.
↑ abcdefghijklmAnubias. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 13. April 2020.
↑Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Stuttgart 1999, S. 104.
↑Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Stuttgart 1999, S. 105.
↑Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Stuttgart 1999, S. 106.
↑Christel Kasselmann: Aquarienpflanzen. Stuttgart 1999, S. 108.