Spello | ||
---|---|---|
? | ||
Staat | Italien | |
Region | Umbrien | |
Provinz | Perugia (PG) | |
Koordinaten | 42° 59′ N, 12° 40′ O | |
Höhe | 280 m s.l.m. | |
Fläche | 61 km² | |
Einwohner | 8.314 (31. Dez. 2022)[1] | |
Postleitzahl | 06038 | |
Vorwahl | 0742 | |
ISTAT-Nummer | 054050 | |
Bezeichnung der Bewohner | Spellani | |
Schutzpatron | San Felice (18. Mai) | |
Website | www.comune.spello.pg.it | |
![]() Panorama von Spello |
Spello ist eine italienische Gemeinde mit 8314 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2022) in der Provinz Perugia in Umbrien. Die Stadt ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).
Spello liegt 6 km nordwestlich von Foligno und 33 km südöstlich der Regional- und Provinzhauptstadt Perugia am Fuße des Berges Monte Subasio in der klimatischen Einordnung italienischer Gemeinden in der Zone D, 2075 GR/G[3].
Der historische Ortskern besteht aus drei Stadtteilen: dem südlichen Quartier Porta Chiusa, dem zentralen Mezota und dem höher gelegenen Posterula (bzw. S. Martino).
Zu den Ortsteilen (frazioni) gehören Aquatino (204 Höhenmeter, ca. 100 Einwohner), Capitan Loreto (223 Höhenmeter, ca. 1000 Einwohner), Collepino (600 Höhenmeter, ca. 50 Einwohner), Crocefisso (208 Höhenmeter, ca. 60 Einwohner), Limiti (193 Höhenmeter, ca. 100 Einwohner), Ponte Chiona (227 Höhenmeter, ca. 200 Einwohner) und San Giovanni (636 Höhenmeter, ca. 15 Einwohner).[4]
Die Nachbargemeinden sind Assisi, Bevagna, Cannara, Foligno und Valtopina.
Ursprünglich eine selbstständige umbrisch-etruskische Gemeinde, geriet die Siedlung im 3. Jahrhundert v. Chr. unter römische Herrschaft und erhielt den Namen Hispellum. 89 v. Chr. wurde sie in ein Municipium umgewandelt. Während der Zeit der Triumvirate kurz vor Beginn der abendländischen Zeitrechnung erhielt Hispellum den Titel Colonia Julia, was mit der Verleihung des römischen Bürgerrechts an die Bewohner der Stadt verbunden war. Die Ortschaft gehörte nach der Verwaltungsreform des Augustus zur Regio Sexta der insgesamt elf Regionen Italiens. Augustus erweiterte den Besitz von Hispellum um große Ländereien, zu denen auch die südlich von Trevi gelegenen Quellbäder des alten umbrischen Gottes Clitumnus (heute Fonti del Clitumno) zählten. Unter Augustus errichtete man auch die Stadtmauer und mehrere Tore, die zum Teil bis heute erhalten sind.
Kaiser Konstantin stiftete der Stadt zu Ehren seines dynastischen Geschlechts einen Tempel für die Gens Flavia und benannte sie in urbs Flavia Constans um. Die gewachsene Bedeutung der Siedlung zeigt sich auch in einer weiteren Verordnung Konstantins aus dem Jahr 333 n. Chr.: die Verlegung der jährlichen Feierlichkeiten des fanum Voltumnae in die Stadt. Das fanum Voltumnae (Heiligtum der etrurischen Gottheit Voltumna) befand sich ursprünglich in Volsinii (vermutlich Orvieto), wo sich auch alljährlich die Mitglieder des etrurischen Städtebundes zu ihrer Bundesversammlung trafen.
Nach der Zeit der so genannten Barbareneinfälle im 6. Jahrhundert gelangte Spello in den Besitz des Langobarden-Herzogtums Spoleto, unter dessen Herrscher Faroald I. es zu einem bescheidenen wirtschaftlichen und kulturellen Aufschwung kam. Im 12. Jahrhundert war Spello eine freie, eher ghibellinisch gesinnte Kommune – trotz der formalen Zugehörigkeit des langobardischen Herzogtums zum Kirchenstaat durch die „Pippinische Schenkung“. Die Abtretung des ab 487 belegten Bischofssitzes nach Spoleto im Jahre 1130 trug dazu bei, den kirchlichen Einfluss auf städtische Belange gering zu halten. Das Titularbistum Hispellum geht auf diesen erloschenen Bischofssitz zurück.
1240 plünderte und brandschatzte das Heer Friedrichs II. bei seinem Feldzug gegen den Kirchenstaat die kleine Stadt, weil sie die Anerkennung der kaiserlichen Autorität verweigert hatte. Durch Kriege mit Assisi und Foligno geschwächt und wegen erbittert geführter interner Auseinandersetzungen zwischen städtischem Adel und Bürgertum zerrissen, schloss sich Spello dem mächtigeren Perugia an.
Doch die Siedlung blieb auch in den folgenden Jahrzehnten nicht unversehrt: 1529 wurde die Stadt geplündert, 1535 mussten die Mauern geschleift werden. Schließlich fiel Spello im Jahr 1583 vollständig an den Kirchenstaat.
Stadtmauern und Befestigungsanlagen
Stadttore
Kirchen und Kapellen
Andere Sehenswürdigkeiten
Außerhalb von Spello
Am italienischen Fronleichnamswochenende findet das Fest L’infiorata di Spello statt. In der Nacht von Samstag auf Sonntag werden die Straßen mit extra für diesen Zweck entworfenen Blumen-Bildern geschmückt. Die Einwohner von Spello legen die ganze Nacht diese Kunstwerke aus Millionen von farbigen Blütenblättern, über die am nächsten Tag die Fronleichnamsprozession zur Kirche zieht.