Beim Sprung handelt es sich um eine Disziplin des Kunst- und Gerätturnens, die traditionell am Sprungpferd durchgeführt wurde. Seit den Kunstturn-Weltmeisterschaften 2001 im belgischen Gent wurde dieses jedoch durch den Sprungtisch ersetzt.
Die Aufgabe besteht darin, das Gerät in bestimmten vorgegebenen Formen zu überqueren, nachdem von einem Sprungbrett abgesprungen wurde. Dazu ist ein Anlauf von max. 25 m erlaubt. Das Abdrücken vom Gerät muss mit den Händen erfolgen. Die verschiedenen Sprungarten haben traditionell unterschiedliche Namen, so heißt beispielsweise der Sprung mit angezogenen Beinen über das Gerät eine Hocke.[1]
Die Frauen dürfen im Mehrkampf ihren Sprung zweimal präsentieren, wovon nur der besser bewertete in die Mehrkampfwertung eingeht. Die Männer haben im Mehrkampf nur einen Versuch. In den jeweiligen Gerätefinalen müssen Frauen wie Männer zwei Sprünge aus verschiedenen Sprunggruppen (beispielsweise Überschläge oder Radwenden) zeigen, deren Wertungen dann gemittelt werden.
Das Sprungpferd ist 160 cm lang und 35 cm breit und mit einem ledrigen Stoff überzogen. Frauen mussten das Pferd in Querrichtung und 120 cm Höhe, Männer hingegen in Längsrichtung und 135 cm Höhe überqueren.
Der Sprungtisch ist 95 cm breit und 120 cm lang. Die Höhe des Gerätes wurde bei den Frauen auf 125 cm angehoben, bei den Männern blieben es 135 cm. Eine Unterscheidung zwischen Quer- und Längsaufstellung bei Frauen und Männern gibt es nicht mehr.
Der Sprungtisch bietet gegenüber dem Sprungpferd mehrere Vorteile:
Nach den neuen Wertungsvorschriften (Code de Pointage, Ausgabe 2017) setzt sich die Bewertung aus zwei Bestandteilen zusammen:
Bis zum Jahre 2000 wurden für mangelnde Weite des Fluges nach dem Abdrücken vom Gerät (weniger als 2,5 m) Punktabzüge vorgenommen. Im aktuellen Kunstturnen wird die Weite nicht mehr bewertet. Hier wird hingegen auf eine deutliche Steigphase des Körperschwerpunktes nach dem Handabdruck Wert gelegt.