St. Agatha liegt auf 603 m Höhe im Hausruckviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,0 km, von West nach Ost 8,4 km. Die Gesamtfläche beträgt 31,8 km². 29,7 % der Fläche sind bewaldet, 65,3 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortsnamens Sankt Agatha erfolgte erst im 14. Jahrhundert,[3] andere Ortschaften im Gemeindegebiet wurden allerdings schon deutlich früher erwähnt, wie etwa Etzing und Riesching zwischen 1180 und 1200.[4]
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Beim Oberösterreichischen Bauernkrieg des Jahres 1626 spielte der aus St. Agatha stammende Stefan Fadinger eine führende Rolle. Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 2.079 Einwohner, 2001 dann 2.121 Einwohner. Die Zunahme erfolgte trotz negativer Wanderungsbilanz (−75), da die Geburtenbilanz größer war (+117). Dies setzte sich auch zwischen 2001 und 2011 fort, sodass die Bevölkerungszahl auf 2.144 Personen im Jahr 2011 anstieg.[5]
In der Ortschaft Mitterberg (mit 300 Meter Donauzugang) befindet sich die Freizeitanlage mit Yachthafen Schlögen und das Bezirksfeuerwehr-Bootshaus.[6][7]
Stefan-Fadinger-Museum: Das Museum ist Stephan Fadinger, dem Anführer des Oberösterreichischen Bauernkrieges (1626) gewidmet. Es befindet sich im neuen Gemeindezentrum und wurde 2009 eröffnet.
Stefan-Fadinger-Denkmal vor dem Gemeindezentrum[8]
Stefan-Fadinger-Linde: Die Sommerlinde befindet sich neben einer Kapelle beim Fadingerhof in Parz in der Gemeinde St. Agatha. Die Linde ist unter der Nummer nd233 als oberösterreichisches Naturdenkmal registriert.
Pyramide Etzinger Hügel: 13 Meter[9] hohe Meditationspyramide, die auch als Aussichtswarte dient
Bauernkriegsspiel: Im Jahr 1974 wurde die „Stefan-Fadinger-Bauerngruppe St. Agatha“ gegründet. 1976 wurde von einer Laienspielgruppe aus St. Agatha für die landesweiten 350-Jahr-Gedenkfeiern das Bauernkriegsspiel „So wolle Gott uns gnädig sein“ (mit der Hauptfigur Stefan Fadinger) aufgeführt. In den Jahren 1981, 1990, 2000, 2004, 2008, 2010 und 2014 folgten in St. Agatha Wiederholungen dieser Aufführung.
Blasonierung: „In Silber zwischen vier roten, sechsstrahligen Sternen in den Ecken ein rotes Herz, aus dem oben in der Mitte an blauen Stengeln drei blaue, eins zu zwei stehende Vergissmeinnichtblüten mit goldenen Butzen wachsen.“
Die Gemeindefarben sind Blau-Gelb-Rot.
Das 1976 verliehene Gemeindewappen zeigt ein Motiv aus dem Siegel des Oberhauptmannes der aufständischen ob-der-ennsischen Bauern gegen die bayerische Pfandherrschaft 1626, Stefan Fadinger, der in St. Agatha auf dem Hof Fatting am Wald ansässig war.[13]
↑Peter Wiesinger, Karl Hohensinner, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Christina Schrödl, Stephan Gaisbauer, Aurelia Schneckenreither: Die Ortsnamen der Politischen Bezirke Grieskirchen und Eferding (nördliches Hausruckviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 5). Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, Linz 2017, ISBN 978-3-9027-4014-4, S. 214, Nr. 5.3.10.39 („S. Agatha“ bei Czerny, Aktenstücke, S. 119).
↑Peter Wiesinger, Karl Hohensinner, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Christina Schrödl, Stephan Gaisbauer, Aurelia Schneckenreither: Die Ortsnamen der Politischen Bezirke Grieskirchen und Eferding (nördliches Hausruckviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 5). Adalbert-Stifter-Institut des Landes Oberösterreich, Linz 2017, ISBN 978-3-9027-4014-4, S. 210 und 214, Nr. 5.3.10 („Rapot et Ortwin frater eius de Ezingin“ in der Traditionsurkunde Nr. 728 und nobilis mulier Tuta de Ruskingen in der Traditionsurkunde Nr. 743 des Bistums Passau im Zeitraum 1180 bis 1200).