Marktgemeinde St. Nikola an der Donau
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Perg | |
Kfz-Kennzeichen: | PE | |
Fläche: | 13,18 km² | |
Koordinaten: | 48° 14′ N, 14° 54′ O | |
Höhe: | 249 m ü. A. | |
Einwohner: | 801 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4381 | |
Vorwahl: | 07268 | |
Gemeindekennziffer: | 4 11 21 | |
NUTS-Region | AT313 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
St. Nikola 16 4381 St. Nikola an der Donau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Nikolaus Prinz (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (13 Mitglieder) |
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Lage von St. Nikola an der Donau im Bezirk Perg | ||
Sarmingstein um 1900 | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
St. Nikola an der Donau[1] (auch Sankt Nikola an der Donau) ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Perg im Mühlviertel mit 801 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
St. Nikola an der Donau liegt auf 249 m Höhe im Mühlviertel und gehört zur Tourismusregion Donauland Strudengau. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 7,2 km, von West nach Ost 6,9 km. Die Gesamtfläche beträgt 13,2 km². Die tiefste Stelle liegt an der Grenze zu Niederösterreich im Ortsteil Hirschenau auf rund 228 m ü. A., womit St. Nikola die tiefstgelegene Gemeinde in Oberösterreich ist.[2]
53 % der Fläche sind bewaldet, 32,6 % der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.
Gliederung
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Legende zur Gliederungstabelle
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Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[3]):
Zuvor beim Gerichtsbezirk Grein gehört die Gemeinde seit 2003 zum Gerichtsbezirk Perg.
Bad Kreuzen | Waldhausen | |
Grein | Nöchling (NÖ) | |
Neustadtl (NÖ) |
Die Raffelstettener Zollordnung regelte bereits im frühen 10. Jahrhundert den intensiven Warenhandel entlang der Donau, an deren Ufer im Laufe der Zeit einige Nikolauskirchen entstanden. Neben dem Augustinerchorherrenstift St. Nikola (Passau) sind donauabwärts die Nikolauskirchen in Mauthausen und Hofkirchen bei Saxen und natürlich Sankt Nikola zu erwähnen. Im Jahr 926 wird der Strudel um Sankt Nikola als „Paige“ urkundlich erwähnt, als dort Bischof Dracholf von Freising ertrank.[4]
Auf der östlichen Außenseite der Pfarrkirche St. Nikola ist die Zahl 1007 eingemeißelt.[5] Dies lässt vermuten, dass bereits um diese Zeit zwischen späterem Spital und Friedhoflacke, das heißt auf dem „Kirchenberg“, eine Seelsorgstelle bestanden haben könnte.
Beatrix von Clam, Gattin des Walchun von Machland, stiftete 1141 das Spital „hospitale de Pahin“, das Papst Lucius III. 1185 unter päpstlichen Schutz stellte.[4] Gemäß dieser Urkunde war Pahin der ältere übliche Ortsname.[6] Im 12. Jahrhundert löste „sand niclas“ diese Ortsbezeichnung ab, denn die Rettungsrufe galten dem heiligen Bischof Nikolaus von Myra, dem Patron der Schiffsleute. Die Bezeichnung pahin bzw. paige lebt aber bis heute im Ortsnamen Persenbeug („böse Beuge“) weiter.
Flussabwärtsfahrende Schiffsreisende hatten bei der Kirche St. Nikola die Gefahr der Wirbel und Strudel der Strecke um Grein und Struden gerade hinter sich gebracht und sind auch bei der etwa im 13. Jahrhundert erbauten Burg Werfenstein und der Burg Pain aus dem 12. Jahrhundert vorbeigefahren, welche die Durchfahrt mit Ketten sperren konnte. Sie wurden dann gerne von Nachen auf dem Wasser aufgesucht und von deren Insassen um eine Spende für den heiligen Nikolaus gebeten. Damit wurden auch das Spital und die Bestattung von christlichen Verunglückten bezahlt.[7]
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort St. Nikola seit 1156 zum Herzogtum Österreich. Die erste Nennung von Sankt Nikola stammt aus dem Jahr 1351 und bezog sich auf das Spital und die Sammlungen zu Ehren von „sand Niclas“.[8][9] Im Jahre 1361 erlaubte Herzog Rudolf IV. dem Propst Albertus zu Waldhausen die Abhaltung eines freien Wochenmarktes in Sarmingstein und eines Jahrmarktes am Sonntag nach St. Kilian.[6] 1391 wurde St. Nikola, das bis dahin eine Expositur des Stiftes Waldhausen gewesen war, eine selbständige Pfarre.[6]
Seit 1490 wurde der Ort dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Am 4. Februar 1511 erhob Kaiser Maximilian I. auf Bitten des Propstes zu Waldhausen die Orte St. Nikola und Sarmingstein zu Märkten.[10] 1572 erhielten die beiden Märkte von Kaiser Maximilian II. ihre Marktwappen,[10] das Pfleggericht von Struden wurde allerdings nach Grein verlegt.[4] Mit dem Jahre 1603 beginnt die Pfarrchronik in St. Nikola.[11] 1617 ertranken über 100 Personen im Lueg-Wasser, 1637 verunglückte ein vornehmer Schreiber im Strudel.[11]
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt. Nachdem im Jahr 1805 französische Soldaten einer Nachhutgruppe die Bauern Johann Brandstätter vom Moosböckgut, Franz Zeitlhofer vom Dullingergut und Johann Prinz vom Ortnergut ermordet hatten, kam es zu einem erbitterten Kampf, bei dem die Einheimischen elf Franzosen töteten.[12] In diesem Jahr wurde anlässlich dieses Vorfalls vermutlich die Sattler-Kapelle errichtet.[11]
Mit den Donauregulierungen im 19. und 20. Jahrhundert verloren St. Nikola und die Nachbarorte ihre Bedeutung für die Flussschifffahrt im Strudengau.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Der Ort Sabinicha am Sarmingbach erhielt von den Machländern um das Jahr 1000 eine Burganlage mit Blick auf jenen Stromabschnitt, den der Mönch Arnold von St. Emmeram um das Jahr 1030 eine „Pogica caribdis“ (ein pogisches Seeungeheuer) nannte, „ubi esse videtur mortis hospitium“ (wo die Herberge des Todes zu sein scheint).
Von der Burg auf dem Sarmingstein gab es Sichtverbindung zu den Burgen Freyenstein, Hausstein, Werfenstein (Werfel, Wirbel) und Wörth, Grein und Klam.
Die ehemals selbständige Gemeinde Struden wurde 1875 nach St. Nikola eingemeindet.
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 919 Einwohner, 2001 dann 853 Einwohner um bis 2020 auf 762 zu sinken.[13]
Im Jahr 2011 waren in der Gemeinde 45 Erwerbstätige in der Landwirtschaft beschäftigt, 16 im Produktionssektor und 65 in Dienstleistungsberufen.[14]
Von den rund 360 Erwerbstätigen, die in St. Nikola wohnten, hatte ein Viertel einen Arbeitsplatz in der Gemeinde und drei Viertel pendelten aus. Vierzig Menschen aus der Umgebung pendelten zur Arbeit nach St. Nikola.[15]
Die Bürgermeister der 1875 eingemeindeten Ortsgemeinde Struden sind im Hauptartikel Struden angeführt.
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Schwarz auf blauem, gewelltem Schildfuß eine hölzerne (braune) Zille an einer blauen Kette, darin vorwärts gekehrt stehend der heilige Nikolaus in bischöflicher Pontifikalkleidung, in der Linken ein Buch, darauf drei goldene Kugeln (Äpfel) liegen, in der Armbeuge einen goldenen, nach auswärts gekrümmten Hirtenstab mit silbernem Fachel, die Rechte an die Brust gelegt.[22]