Marktgemeinde St. Paul im Lavanttal
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Wolfsberg | |
Kfz-Kennzeichen: | WO | |
Fläche: | 47,34 km² | |
Koordinaten: | 46° 42′ N, 14° 52′ O | |
Höhe: | 412 m ü. A. | |
Einwohner: | 3.160 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 67 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9470 | |
Vorwahlen: | 0 43 57 | |
Gemeindekennziffer: | 2 09 18 | |
NUTS-Region | AT213 | |
UN/LOCODE | AT SLV | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Platz St. Blasien 1 9470 St. Paul im Lavanttal | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Stefan Salzmann (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (23 Mitglieder) |
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Lage von St. Paul im Lavanttal im Bezirk Wolfsberg | ||
Rathaus und Stift | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Sankt Paul im Lavanttal, amtlich St. Paul im Lavanttal, ist eine Marktgemeinde mit 3160 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Wolfsberg in Österreich, im Bundesland Kärnten.
Der Markt St. Paul liegt im Lavanttal nahe der Einmündung des Granitzbachs in die Lavant. Ein Großteil des Gemeindegebietes liegt im Granitztal und an den Ausläufern der Saualpe.
Die Gemeinde ist in die acht Katastralgemeinden Granitztal-St. Paul, Granitztal-Weissenegg, Johannesberg, Legerbuch, Kollnitz, Sankt Paul, Loschental und Weinberg gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Sankt Andrä | Sankt Georgen | |
Griffen (VK) | ||
Ruden (VK) | Lavamünd |
Aus der römischen Zeit (Provinz Noricum) wurden zwei Weiheinschriften für den keltischen Gott Latobius gefunden. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als villula Brugga stammt aus einer Urkunde aus dem Jahr 1091: Graf Engelbert von Spanheim stiftete anstelle einer Burg Lavant ein Benediktinerkloster bei einer schon bestehenden Paulskirche. Dieses Dorf Brugga an einer Brücke über den Granitzbach war eine Gewerbe- und Händlersiedlung, die 1184 in einer Urkunde Papst Lucius III. erstmals auch als Markt (villam, quod forum dicitur) bezeichnet wurde. 1289 wird der Ort im Klosterurbar erstmals ausdrücklich als Markt St. Paul bezeichnet (in foro sancti Pauli); zuvor (1255) hatte Bernhard von Spanheim den Bewohnern die entsprechenden Rechte zugesprochen. Der Markt stand stets unter dem Einfluss des Klosters, das auch heute ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor ist.
1874 kam der Telegraph nach Sankt Paul. Die Eröffnung einer k.k. Staats-Telegraphen-Station mit „beschränktem Tagesdienste“ erfolgte zur gleichen Zeit wie in anderen kleineren Orte der Monarchie.[2]
Die 1850 neu konstituierte Marktgemeinde wurde 1941 in Spanheim umbenannt, was 1946 rückgängig gemacht wurde. 1957 wurde das Gemeindegebiet um die sogenannte „Teufelsinsel“ im Osten sowie um einen Teil der aufgelösten Ortsgemeinde Legerbuch vergrößert. Weitere Gebietszuwächse folgten durch Eingemeindungen anlässlich der Gemeindestrukturreform 1973, die allerdings teilweise durch die Wieder-Verselbständigung von St. Georgen 1991 rückgängig gemacht wurden.
Laut Volkszählung 2001 hat Sankt Paul 3.680 Einwohner, davon sind 95,5 % österreichische und 1,5 % bosnische Staatsbürger. 92,7 % bekennen sich zur römisch-katholischen, 1,3 % zur evangelischen Kirche und 2,0 % zum Islam. 2,7 % der Bevölkerung sind ohne religiöses Bekenntnis.[3]
Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Betriebsanzahl und der Beschäftigten in den Wirtschaftssektoren:[4][5][6]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||||
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2021[7] | 2011 | 2001 | 2021[7] | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 110 | 190 | 214 | 146 | 185 | 118 |
Produktion | 49 | 43 | 37 | 1101 | 1210 | 1218 |
Dienstleistung | 150 | 155 | 106 | 848 | 542 | 564 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Am 10. Dezember 2023 nahm der neue Bahnhof „St. Paul im Lavanttal“ außerhalb des Ortes etwa 3 Straßenkilometer vom alten Bahnhof entfernt seinen Betrieb auf.[8][9] Hier zweigt die Lavanttalbahn nach Wolfsberg von der Koralmbahn ab.
Mit der für 2025 geplanten Vollinbetriebnahme der Koralmbahn soll der Bahnhof „St. Paul im Lavanttal“ von Railjets angefahren werden, die von Wien nach Villach verkehren, und damit Teil der neuen Südstrecke werden.[10]
Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.
Bürgermeister seit 1849 waren:[15]
Das heutige Wappen geht auf ein Marktsiegel zurück, das für den 1. Oktober 1665 überliefert ist und vermutlich unter Abt Philipp Rottenhäuser (reg. 1661–1677) verliehen wurde. Es ist aus Heroldsstücken zusammengesetzt, was für diese Zeit eher untypisch ist.
Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet: „Geteilter Schild; vorne in Schwarz drei Reihen silberner Keile, hinten in Rot drei silberne Balken.“ Diese Wappenbeschreibung ist in Teilen heraldisch unkorrekt, insbesondere handelt es sich um einen gespaltenen, nicht geteilten Wappenschild. 2006 wurde daher folgender Vorschlag eingereicht: „Gespaltener Schild; vorne in Schwarz drei Reihen silberne gestürzte Spickel unter verringertem Schildhaupt, hinten von Rot und Silberne sechsmal geteilt.“[18]
Die Führung des Wappens wurde der Gemeinde am 22. Oktober 1973 bescheinigt, gleichzeitig wurde ihr eine Fahne verliehen, die die Farben Rot-Weiß-Schwarz mit eingearbeitetem Wappen trägt.[19]