Starý Petřín | ||||
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Basisdaten | ||||
Staat: | Tschechien | |||
Region: | Jihomoravský kraj | |||
Bezirk: | Znojmo | |||
Fläche: | 1856[1] ha | |||
Geographische Lage: | 48° 53′ N, 15° 44′ O | |||
Höhe: | 430 m n.m. | |||
Einwohner: | 234 (1. Jan. 2023)[2] | |||
Postleitzahl: | 671 06 | |||
Kfz-Kennzeichen: | B | |||
Verkehr | ||||
Straße: | Podhradí nad Dyjí – Vranov nad Dyjí | |||
Struktur | ||||
Status: | Gemeinde | |||
Ortsteile: | 3 | |||
Verwaltung | ||||
Bürgermeister: | Radek Durajka (Stand: 2020) | |||
Adresse: | Starý Petřín 23 671 06 Šafov | |||
Gemeindenummer: | 594806 | |||
Website: | www.starypetrin.cz |
Starý Petřín (deutsch Alt Petrein) ist eine Gemeinde in Tschechien. Sie liegt in 430 m ü. M. im Okres Znojmo (Bezirk Znaim) 6 km westlich von Vranov nad Dyjí nahe der tschechisch-österreichischen Staatsgrenze bei Langau.
Nachbarorte sind Šafov, Podhradí nad Dyjí, Jazovice und Nový Petřín. Der Ort selbst ist als ein Linsenangerdorf angelegt.
Die Anlage von Alt-Petrein sowie die bairisch-österreichische Ui-Mundart[3] mit ihren speziellen Bairischen Kennwörtern, welche bis 1945 gesprochen wurde, weisen auf eine Besiedlung durch bayrische deutsche Stämme hin, wie sie um 1050, aber vor allem im 12/13. Jahrhundert erfolgte.[4][5] Sie kolonisierten das Land, brachten Ackergeräte aus Eisen mit und setzten neue landwirtschaftliche Anbaumethoden sowie die ertragreiche Dreifelderwirtschaft ein.[6]
In einer Urkunde von König Johann wurde Alt-Petrein im Jahr 1323 das erste Mal erwähnt. Im gleichen Jahr werden auch die nahe gelegenen Orte Edenthurn (Vracovice), Oberfröschau (Horní Břečkov), Zaisa (Čížov) und Landschau (Lančov) urkundlich das erste Mal erwähnt. Im Laufe der Jahre änderte sich die Schreibweise des Ortes mehrmals. So schrieb man 1535 „Altkürchen Pettrein“, 1589 „Unterpetrein“ und bereits seit dem Jahr 1632 das bis heute unveränderte „Alt Petrein“. Während des 16. Jahrhunderts wurde im Ort eine Maut von der Obrigkeit erhoben. Auch wurde im Jahre 1535 ein herrschaftlicher Hof errichtet. Die Gemeinde gehörte bis 1848 immer zur Herrschaft Frain.[7]
Das heutige Alt-Petrein entstand an diesem Platz erst nach dem Dreißigjährigen Krieg, der ursprüngliche Ort befand sich auf halbem Weg nach Freistein an der Thaya (Podhradí nad Dyjí) und war völlig verödet.
Seit 1785 ist Alt-Petrein eine eigene Pfarre, früher war es in Schaffa (Šafov) eingepfarrt. Zur heutigen Pfarre gehören Neu-Petrein (Nový Petřín) und Jasowitz (Jasovice).
Bereits im Jahre 1674 ist ein Lehrer in der Ortschaft belegt. Die alte, aus Holz erbaute, Schule wird 1810 geräumt und im Jahre 1817 eine neue einklassige Schule eröffnet. 1893 wird an die Schule zugebaut, damit diese zweiklassig wird.[8]
Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Friedensvertrag von Saint Germain[9] 1919 erklärte den Ort, dessen Bevölkerung im Jahre 1910 zu 99 % Deutschsüdmährer waren, zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Im Jahre 1922 wird eine „Ländliche Fortbildungsschule“ errichtet, welche die Schüler der Ortschaften Landschau, Pomitsch, Jasowitz, Neu-Petrein, Schaffa und Freistein aufnahm. In der Zwischenkriegszeit kam es durch Siedler und neu ernannte Beamten zu einem vermehrten Zuzug von Personen tschechischer Umgangssprache. Nach dem Münchner Abkommen 1938 gehörte der Ort bis 1945 zum Reichsgau Niederdonau. 1939 wurde eine neue Gemeinde Petrein geschaffen, die Alt Petrein, Neu Petrein und Jasowitz vereinte und zum Landkreis Znaim gehörte.
Im Zweiten Weltkrieg hatte der Ort 8 Opfer zu beklagen. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Starý Petřín wieder der Tschechoslowakei zugeordnet. Bald nach Kriegsende gab es durch selbsternannte Revolutionsgardisten antideutsche Maßnahmen. 75 Familien wurden im Juni 1945 in einer wilden Vertreibung über die Grenze nach Österreich getrieben. Andere Deutschmährer flüchteten vor diesen Exzessen in der Annahme, bald wieder zurückkehren zu können. Die letzten drei deutschen Bewohner des Ortes wurden im August 1946 „offiziell“ vertrieben.[10] Danach wurde der Ort neu besiedelt. Rund 140, der in Österreich befindlichen Ortsbewohner konnten in Österreich verbleiben, alle anderen wurden nach Deutschland weiter abgeschoben.[11]
Bei der Gemeindegebietsreform von 1960 kamen die Ortsteile Jazovice und Nový Petřín zu Starý Petřín.
Matriken werden seit 1720 geführt.[12]
Es konnte keine Abbildung eines Siegels gefunden werden, aber es wird angenommen, dass dieses ähnlich dem Siegel der Nachbargemeinde Jasowitz war. Nur ein bildloser Gemeindestempel aus dem 19. Jahrhundert ist bekannt.[13]
Volkszählung | Einwohner gesamt | Volkszugehörigkeit der Einwohner | ||
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Jahr | Deutsche | Tschechen | Andere | |
1880 | 300 | 298 | 2 | – |
1890 | 308 | 279 | 29 | - |
1900 | 299 | 281 | 18 | – |
1910 | 266 | 264 | 2 | – |
1921 | 286 | 231 | 49 | 6 |
1930 | 271 | 240 | 29 | 2 |
Die Gemeinde Starý Petřín besteht aus den Ortsteilen[15] und Katastralbezirken[16] Jazovice (Jasowitz), Nový Petřín (Neu Petrein) und Starý Petřín (Alt Petrein). Grundsiedlungseinheiten sind Jazovice, Jazovice-chatová oblast, Nový Petřín und Starý Petřín.[17]
Reiches Brauchtum, Märchen und Sagen bereicherten das Leben deutschen Ortsbewohner: