Stefan Guzy

Stefan Guzy (* 1980) ist ein deutscher Plakatgestalter, Typograf, Druckgrafiker, Verleger und Handschriftenforscher.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guzy studierte von 2001 bis 2007 an der Universität der Künste Berlin Visuelle Kommunikation unter Stefan Sagmeister, Holger Matthies, Daniela Haufe/Detlef Fiedler und Melchior Imboden.[1] Er gründete 2000 in Berlin das Design-Studio Zwölf (seit 2007 mit seinem Partner Björn Wiede), das vor allem für seine typografischen Plakate (José González, William Fitzsimmons) und experimentellen Produktdesigns (Ruin, Elyjah) international mehrfach ausgezeichnet wurde, so mehrfach mit dem Certificate of Typographic Excellence des Type Director Clubs New York (2007–2016), dem Art Directors Club Award in Gold (2008) und Silber (2010) und dem European Design Award in Gold (2010) und Silber (2009).[1] Seine Arbeit war auf verschiedenen Poster-Biennalen wie Warschau, Moskau, Toyama, Lahti und Teheran zu sehen.[2] Mit der Gestaltung des Plakates der Kieler Woche erregte das Studio 2015 Aufsehen.[3][4] In Jurys wurde er u. a. für den 90. Art Directors Club New York Annual Award und den Wettbewerb 100 Beste Plakate gewählt.[5][6]

2016 wurde er zusammen mit Björn Wiede in den internationalen Gestalterverband Alliance Graphique Internationale berufen.[7]

Der von ihm 2020 mitgegründete Verlag Handsiebdruckerei Editionen verlegt Serigrafien von Künstlern wie André Butzer, Albert Oehlen, Susanne Kriemann, Michaela Eichwald und Stefan Marx.[8] Die Arbeiten entstehen in der eigenen Druckwerkstatt in Berlin-Kreuzberg.[9]

An Sonderpostwertzeichen gestaltete Stefan Guzy für das Bundesministerium der Finanzen die Briefmarken „25 Jahre Haus der Geschichte[10] und „70 Jahre Yad Vashem“.[11]

Stefan Guzy lehrte als Gastprofessor und war Lehrbeauftragter für Visuelle Kommunikation, Typografie und Druckgrafik an verschiedenen Hochschulen, u. a. an der Bauhaus-Universität Weimar, der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle, der Hochschule Düsseldorf und der Hochschule für Künste Bremen.[12][13]

Voynich-Manuskript

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufbauend auf einer Analyse von Archivmaterial u. a. aus dem Finanz- und Hofkammerarchiv Wien, in dem heute die Registratur der kaiserlichen Hofkammer überliefert ist, konnte Guzy, der auch über alte Handschriften forscht, den Augsburger Arzt und Handschriftenhändler Carl Widemann als möglichen Vorbesitzer des bisher nicht einschlüsselten Voynich-Manuskriptes ausfindig machen.[14][15][16] Widemann verkaufte 1599 ein Konvolut von Handschriften an den alchemiebegeisterten Kaiser Rudolf II., in dem sich die Handschrift befunden haben soll.[17]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Matt Muencheberg: Der Sieger ist: ein blaues "Testbild“! (Vom Wettbewerb der Design-Wettbewerbe), 2014
  2. zwoelf.net
  3. Kieler Woche 2015 präsentiert sich mit einem frischen Plakat. Abgerufen am 15. Januar 2025 (deutsch).
  4. Rieke Beckwermert/shz.de: Stefan Raab verspottet Kieler-Woche-Plakat | SHZ. 11. September 2014, abgerufen am 15. Januar 2025.
  5. ADC Awards / Design Jury (Memento des Originals vom 3. September 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.adcawards.org
  6. Guzy: "Plakate sind nicht anachronistisch" – DW – 15.06.2017. Abgerufen am 15. Januar 2025.
  7. Stefan Guzy – Alliance Graphique Internationale (AGI) – 512 creative professionals from 46 countries. Abgerufen am 6. Dezember 2024 (englisch).
  8. Handsiebdruckerei Editionen. Abgerufen am 6. Dezember 2024 (amerikanisches Englisch).
  9. Handsiebdruckerei. Abgerufen am 6. Dezember 2024 (amerikanisches Englisch).
  10. Vorstellung der Sonderbriefmarke „25 Jahre Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland“. In: Bundesministerium der Finanzen. 2019, abgerufen am 6. Dezember 2024.
  11. Sonderpostwertzeichen „70 Jahre Yad Vashem“. In: Bundesministerium der Finanzen. 2023, abgerufen am 6. Dezember 2024.
  12. tgm – Plakatgestaltung und andere Liebhabereien. Abgerufen am 15. Januar 2025.
  13. Hochschule Düsseldorf. Abgerufen am 16. Januar 2025.
  14. Stefan Guzy: Book Transactions of Emperor Rudolf II, 1576–1612: New Findings on the Earliest Ownership of the Voynich Manuscript. In: Proceedings of the International Conference on the Voynich Manuscript 2022. 2023, abgerufen am 6. Dezember 2024 (englisch).
  15. Unknown history of 600-year-old, coded Voynich Manuscript revealed by researcher. 13. Januar 2023, abgerufen am 6. Dezember 2024.
  16. Kaiser Rudolf II. und das „väßl mitt allerlai selzamen büchern“. Neue Erkenntnisse zur älteren Besitzgeschichte des Voynich-Manuskriptes - Vortrag am 14.12. - SBB aktuell %. 14. Dezember 2022, abgerufen am 15. Januar 2025 (de-DE-formal).
  17. Stefan Guzy: Rudolf II. und das »väßl mitt allerlai selzamen büchern«. Neue Erkenntnisse zur älteren Besitzgeschichte des Voynich-Manuskriptes. In: Herold-Jahrbuch. Band 28 (2023), 2023, S. 65–143.