Dieser Artikel behandelt die Gemeinde Steinbach am Wald im bayerischen Frankenwald. Daneben gibt es auch einen namensgleichen Weiler Steinbach am Wald in der Gemeinde Stimpfach im baden-württembergischen Landkreis Schwäbisch Hall.
Der staatlich anerkannte Erholungsort Steinbach liegt am Rennsteig und im Naturpark Frankenwald. Der Altort zieht sich durch das Tal des Steinbaches. Etwa 1,5 km nordöstlich befindet sich der ehemalige Gemeindeteil Steinbach Bahnhof mit dem Bahnhof, Wohnsiedlungen und einem größeren Gewerbegebiet.[2] Zwischen beiden Gemeindeteilen befindet sich eine Wasserscheide, die durch eine in Stein gemeißelte Gedenktafel gekennzeichnet ist. Alles Wasser, das in Richtung Ludwigsstadt fließt, mündet in die Elbe und alles Wasser, das in Richtung Kronach fließt, in den Rhein. Dort verlief auch die Grenze zwischen den katholischen Gemeinden des Hochstifts Bamberg und den evangelischen Gemeinden des Fürstentums Bayreuth.
Steinbach a.Wald Bhf., später nur noch Steinbach a.Wald Dorf wurde, obwohl weiterhin baulich getrennt, ab etwa 1987 nicht mehr als Gemeindeteil geführt. Die Einöde Berghof, die zur Gemeinde Hirschfeld gehörte, ist zu gleicher Zeit abgebrochen worden.
Die Besiedelung des Frankenwaldes (Nortwald) durch Rodungssiedlungen begann auf Geheiß der Bamberger Bischöfe Mitte des 12. Jahrhunderts. 1190 wurde der Ort als „Steynbach“ erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1388 gehörte er zum „Eygen Teuschnitz“, einem großen Besitztum des Klosters Langheim. Der Besitz ging durch Kauf an das Bistum Bamberg.
In Steinbach am Wald befinden sich mit der um 1500 errichteten Wehrkirche St. Johannes Baptista und der 1966 geweihten Pfarrkirche St. Heinrich zwei katholische Kirchen. Der Ort gehörte seit 1478 der Pfarrei St. Nikolaus in Windheim an, seit 1969 bildet Steinbach am Wald eine eigene Pfarrei.[29][30] Die evangelische Christuskirche Steinbach am Wald wurde im Jahr 1953 eingeweiht. 1958 wurde Steinbach am Wald eine eigenständige evangelisch-lutherische Pfarrei.
Im März 2017 wurde Thomas Löffler (CSU) mit 60,5 % der Stimmen zum Ersten Bürgermeister gewählt. Bis zur Neuwahl des Bürgermeisters führte die Zweite Bürgermeisterin Monika Barnickel (CSU) die Amtsgeschäfte. Klaus Löffler (CSU) war seit dem 1. Mai 2002 Bürgermeister. Er wurde zum Landrat des Landkreises Kronach gewählt und trat die Nachfolge des am 20. Dezember 2016 ausgeschiedenen Landrats Oswald Marr (SPD) an.
Wappenbegründung: Das heutige Wappen repräsentiert alle fünf Gemeindeteile. Der Kelch mit wachsendem Abtstab ist das Wappensymbol des Zisterzienserklosters Langheim, das dort ursprünglich grundherrschaftliche Ansprüche hatte. Die drei Kugeln sind die Attribute des heiligen Nikolaus, dem die Pfarrkirche in Windheim geweiht ist. Der Wellenbalken steht redend für die Ortsnamen Buchbach, Kehlbach und Steinbach. Die Lilie repräsentiert als Mariensymbol die Patrozinien der beiden Kirchen Mariä Heimsuchung in Hirschfeld und Sieben Schmerzen Mariä in Kehlbach.
Altes Wappen
Die Blasonierung des alten Wappens lautet: „Über blauem Wellenschildfuß eine durchgehende silberne Mauer, darüber in Blau nebeneinander eine wachsende eintürmige Wehrkirche in Seitenansicht und ein goldener Kelch mit daraus wachsendem goldenem Abtstab.“
Das musikalische Leben des Ortes prägt der Musikverein Steinbach am Wald, der im Jahr 1909 gegründet wurde. Weitere Vereine sind zum Beispiel der SC Rennsteig, die Rennsteigschützen, die Freiwillige Feuerwehr Steinbach, die FUN-Biker Steinbach am Wald, der Dart-Club Effendi, der CSU-Ortsverband und der SPD-Ortsverein. Die Vereine sind im Vereinsverbund (VVB) zusammengeschlossen.
Ein Höhepunkt im Jahresverlauf ist die Trachtenkirchweih, die alljährlich am zweiten Wochenende im Juli von der Zechgemeinschaft veranstaltet wird. Die Jugend des Dorfes lässt dabei den alten Brauch des Zechens aufleben und präsentiert sich in der Steinbacher Tracht. Am letzten Augustwochenende lädt der Schützenverein zum Schützenfest mit Rockabend, Festzug und Königsproklamation. An vier Tagen im November steht die örtliche Theatergruppe auf der Bühne, um Komödien aufzuführen. Im Dezember organisiert der VVB die Dorfweihnacht auf dem Rathausplatz. Jeweils um die Jahreswende veranstalten die Schachfreunde Windheim seit 1984 das Internationale Windheimer Neujahrsopen, ein Schnellschachturnier, das Gäste weit über die Region hinaus anzieht.[33]
In Steinbach am Wald befindet sich seit 1939 ein Unterwerk der Bahnstrecke Nürnberg–Leipzig. Die von diesem Unterwerk nach Zapfendorf errichtete Bahnstromleitung verlief nach dem Zweiten Weltkrieg zwischen Wörlsdorf und Welitsch durch DDR-Gebiet und wurde 1966, nachdem es wiederholt durch zu hoch wachsende Bäume zu Erdschlüssen kam, durch eine neue Leitung ersetzt, die ausschließlich auf dem Territorium der Bundesrepublik Deutschland verlief.[34]