Die zwittrigen Blüten sind zygomorph und dreizählig. Sie sind gestielt. Die Perigonblätter sind nur wenig differenziert. Die Lippe ist spornlos, durch Drehung des Fruchtknotens resupiniert und deutlich in einen vorderen und hinteren Teil gegliedert.[1] Die Hinterlippe ist schüsselförmig. Die Vorderlippe ist herzförmig und trägt an Grund Schwielen.[1]
Der Name „Epipactis“ wurde erstmals von Theophrastos von Eresos, einem Philosophen und Botaniker der griechischen Antike, benutzt. Er bezeichnete damit allerdings nicht die heutige Orchideen-Gattung Epipactis. Die Erstbeschreibung der Gattung Epipactis erfolgte 1757 durch den Göttinger Botaniker Johann Gottfried Zinn in dessen Catalogus Plantarum Horti Academici et Agri Gottingensis auf Seite 85.[2][3] Ein jüngeres Homonym, EpipactisPers., wurde 1807 in Synopsis Plantarum, 2, S. 513 veröffentlicht.[2]Synonyme für EpipactisZinn nom. cons. sind: LimodorumLudw. ex Kuntze nom. illeg., ParapactisW.Zimm., AmesiaA.Nelson & J.F.Macbr., HelleborineMill., LimoniasEhrh., Arthrochilium(Irmisch) Beck, CalliphyllonBubani.[4]
Epipactis degeniiSzentp. & Mónus (Sie wird von manchen Autoren auch als Unterart Epipactis helleborine subsp. degenii(Szentp. & Mónus) Kreutz angesehen.)[4]
Epipactis densifoliaW.Hahn, Passin & R.Wegener (Sie wird von manchen Autoren auch als Unterart Epipactis helleborine subsp. densifolia(W.Hahn, Passin & R.Wegener) Kreutz angesehen)[4]
Kurzblättrige Stendelwurz (Epipactis distansArv.-Touv.).(Sie wird von manchen Autoren auch als Unterart Epipactis helleborine subsp. orbicularis(K.Richt.) E.Klein angesehen)[4]
Epipactis aspromontanaBartolo, Pulv. & Robatsch (Sie wird von R. Govaerts zu Epipactis leptochila subsp. aspromontana(Bartolo, Pulv. & Robatsch) Kreutz gestellt)[4]
Epipactis bugacensisRobatsch: Sie kommt mit zwei Unterarten in Südwesteuropa und in Mitteleuropa vor.[4]
Epipactis campeadoriiP.Delforge (Sie wird von R. Govaerts zu Epipactis bugacensis subsp. rhodanensis(Gévaudan & Robatsch) Wucherpf. gestellt)[4]
Epipactis dunensis(T.Stephenson & T.A.Stephenson) Godfery (Syn.: Epipactis muelleri var. dunensis(T.Stephenson & T.A.Stephenson) P.D.Sell, Epipactis peitzii var. sanctaP.Delforge, Epipactis sancta(P.Delforge) P.Delforge, Epipactis leptochila subsp. sancta(P.Delforge) Kreutz, Epipactis dunensis subsp. sancta(P.Delforge) Kreutz, Epipactis dunensis subsp. tynensisKreutz; es werden keine Subtaxa akzeptiert): Sie kommt nur vom nördlichen England bis nördlichen Wales vor.[4]
Epipactis futakiiMered'a & Potucek (Syn.: Epipactis leptochila subsp. futakii(Mered'a & Potucek) Kreutz): Sie kommt in Tschechien und in Ungarn vor.[4]
Epipactis greuteriH.Baumann & Künkele: Sie kommt in Südosteuropa und im östlichen Mitteleuropa vor.[4]
Epipactis komoricensisMered'a (Syn.: Epipactis leptochila subsp. komoricensis(Mered'a) Kreutz): Sie kommt in Tschechien vor.[4]
Schmallippige Stendelwurz (Epipactis leptochila(Godfery) Godfery, Syn.: Epipactis thesaurensisAgrezzi, Ovatoli & Bongiorni, Epipactis peitziiH.Neumann & Wucherpf.)[4] Sie kommt in mehreren Unterarten in Europa und im Kaukasusraum vor.[6][4]
Epipactis nauosaensisRobatsch (Syn.: Epipactis leptochila subsp. naousaensis(Robatsch) Kreutz): Sie kommt im nördlichen Griechenland vor.[4]
Übersehene Stendelwurz (Epipactis neglectaKümpel, Epipactis leptochila subsp. neglectaKümpel): Sie kommt in Mitteleuropa und in Südosteuropa vor.[4]
Epipactis nordeniorumRobatsch (Syn.: Epipactis mecsekensisA.Molnár & Robatsch, Epipactis moravicaBatoušek): Sie kommt im südlichen und im östlichen Mitteleuropa vor.[4]
Epipactis ponticaTaubenheim: Sie kommt vom östlichen Mitteleuropa bis zur nördlichen Türkei vor.[4]
Epipactis provincialisAubenas & Robatsch (Syn.: Epipactis leptochila subsp. provincialis(Aubenas & Robatsch) J.-M.Tison): Sie kommt im südlichen Frankreich vor.[4]
Rhone-Stendelwurz (Epipactis rhodanensisGévaudan & Robatsch, Epipactis bugacensis subsp. rhodanensis(Gévaudan & Robatsch) Wucherpf.): Sie kommt in Südwesteuropa und in Mitteleuropa vor.[4]
Epipactis schubertiorumBartolo, Pulv. & Robatsch: Sie wird von R. Govaerts als Unterart Epipactis helleborine subsp. schubertiorum(Bartolo, Pulv. & Robatsch) Kreutz angesehen.[4]
Epipactis voethiiRobatsch: Sie wird von R. Govaerts als Synonym von Epipactis helleborine subsp. shelleborine angesehen.[4]
Sektion RipariphilaeE. Klein
Elbe-Stendelwurz (Epipactis albensisNováková & Rydlo): Sie kommt in Mitteleuropa und in Südosteuropa vor.[4]
Epipactis confusaD.P.Young: Sie wird von R. Govaerts als Synonym zu Epipactis phyllanthesG.E.Sm. var. phyllanthes gestellt.[4]
Epipactis fageticola(C.E.Hermos.) Devillers-Tersch. & Devillers: Sie kommt in Südwesteuropa und in Mitteleuropa vor.[4]
Epipactis fibriScappat. & Robatsch (Syn.: Epipactis albensis var. fibri(Scappat. & Robatsch) P.Delforge): Sie kommt in Frankreich vor.[4]
Epipactis gracilis(Hook.f.) A.A.Eaton (Wird von manchen Autoren auch als Cystorchis gracilis(Hook.f.) Holttum zur Gattung Cystorchis gestellt)
Persische Stendelwurz (Epipactis persica(Soó) Hausskn. ex Nannf.): Sie kommt von den Inseln der östlichen Ägäis bis zum westlichen Himalaja vor.[4]
Grünblütige Stendelwurz (Epipactis phyllanthesG.E.Sm.; Syn.: Epipactis confusaD.P.Young): Sie kommt im westlichen und im nordwestlichen Europa vor.[4] Im Mitteleuropa hat sie Vorkommen in Belgien, im östlichen Dänemark, in Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen und auf Rügen.[7]
Dichtblütige Stendelwurz (Epipactis condensataBoiss. ex D.P.Young): Sie kommt in zwei Unterarten von der Türkei bis zum Libanon, auf Zypern und im Kaukasusraum vor.[4]
Dariusz L. Szlachetko hielt 2003 die Unterschiede der Sektionen Arthrochilium und Cymbochilium zur Sektion Epipactis für ausreichend, um diese Sektionen unter dem Namen Arthrochilium(Irmisch) Beck in den Rang einer eigenen Gattung zu erheben.[8] Dies betrifft die Arten Epipactis africana, Epipactis atromarginata, Epipactis flava, Epipactis gigantea, Epipactis handelii, Epipactis mairei, Epipactis royleana, Epipactis schensiana, Epipactis setchuanica, Epipactis thunbergii, Epipactis ulugurica, Epipactis veratrifolia, Epipactis wilsonii, Epipactis xanthophaea. 2007 kamen dann noch die Arten Epipactis alata und Epipactis atromarginata hinzu. Die Art Epipactis palustris rechnete er als Arthrochilium palustre(L.) Beck von Anfang an dazu. Doch in nachfolgenden Floren und Revisionen[9] hat sich diese Ansicht nicht durchgesetzt.[4]
↑ Erich Klein: Versuch einer Gliederung der Gattung Epipactis ZINN (Orchidaceae-Neottieae). In: Journal Europäischer Orchideen Band 37 (1), 2005. AHO Baden-Württemberg, Stuttgart, S. 121–130.
↑Gerald Parolly: Epipactis. In: Schmeil-Fitschen: Die Flora Deutschlands und angrenzender Länder. 98. Auflage. Verlag Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2024. ISBN 978-3-494-01943-7. S. 184–188.
↑ Dariusz L. Szlachetko: Arthrochilium, eine vergessene Gattung der Tribus Neottieae. In: Die Orchidee. Band 54 (5), 2003, S. 59–61, ISSN0473-1425.
↑ Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn N. Rasmussen: Epidendroideae (Part One).Genera Orchidacearum, 4, S. 1–672. Oxford University Press, New York, Oxford, 2005/2006.
Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase, Finn N. Rasmussen: Epidendroideae (Part One).Genera Orchidacearum, 4, S. 1–672. Oxford University Press, New York, Oxford, 2006.
Fritz Füller: Epipactis und Cephalanthera (Orchideen Mitteleuropas, 5. Teil). 4. Auflage (unveränderter Nachdruck der 3. Auflage von 1986). Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben 2005 (Die Neue Brehm-Bücherei, Band 329), ISBN 3-89432-310-8.