Die Sternmieren (Stellaria) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Nelkengewächse (Caryophyllaceae). Die 120 bis 200 Arten sind fast weltweit verbreitet, hauptsächlich gedeihen sie in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel. Im deutschsprachigen Raum sind vor allem die Sternmiere Stellaria media (Vogelmiere) und die Echte Sternmiere (Stellaria holostea) verbreitet.
Die Sternmieren-Arten sind einjährige oder ausdauernde, krautige Pflanzen. Oft dient ein Rhizom ohne Wurzelknolle als Überdauerungsorgan. Die Stängel sind bei manchen Arten vierkantig. Die einfachen Laubblätter sind wie bei allen Vertretern der Familie gegenständig.
Die Blüten stehen in Dichasien, selten allein oder zu zweit. Die Tragblätter sind trockenhäutig oder auch krautig.
Die meist zwittrigen (bei Stellaria dicranoides eingeschlechtigen) Blüten sind radiärsymmetrisch sowie fünfzählig und besitzen eine doppelte Blütenhülle. Die fünf grünen Kelchblätter sind krautig und liegen bei der Fruchtreife der Kapselfrucht an. Die fünf oder weniger Kronblätter sind tief zweispaltig und weiß, manchmal rötlich, selten grün; selten fehlen sie. Es gibt zehn fruchtbare Staubblätter, selten drei bis fünf oder keine. An ihrer Basis haben sie meist Nektardrüsen. Der Stempel hat (zwei bis) drei (bis fünf) 0,2 bis 7 Millimeter langen Griffel.[1] Die Blüten sind protandrisch, homogam, oder protogyn. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten oder Selbstbestäubung.
Die kugelig bis zylindrisch Kapselfrüchte sind einfächerig und springen meist mit drei oder sechs (manchmal vier, acht oder zehn) Klappen bis zur Mitte auf und enthalten (ein bis) drei bis über zwanzig Samen.[1] Die Samen sind rundlich bis nierenförmig und am Rand runzlig-papillös. Die Ausbreitung erfolgt durch den Wind (Anemochorie).
John K. Morton: Stellaria. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 5: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 2. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2005, ISBN 0-19-522211-3, S.96 (englisch, online). (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
↑ abcdef John K. Morton: Stellaria. In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico. Volume 5: Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 2. Oxford University Press, New York / Oxford u. a. 2005, ISBN 0-19-522211-3, S.96 (englisch, online).
↑ abcdefghijklmnopqrst Karol Marhold: Caryophyllaceae.Stellaria. In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Berlin 2011.
↑ abcdefgStellaria im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
↑ abcdeManfred A. Fischer, Wolfgang Adler, Karl Oswald: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Land Oberösterreich, Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2005, ISBN 3-85474-140-5.
↑Gerold Hügin: Stellaria pallida – noch immer häufig verkannt. In: Kochia. Band 6, 2012, ISSN1863-155X, S. 91–117.
↑Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6.
↑Lepsi, Martin & Lepší, Petr & Koutecky, Petr & Lučanová, Magdalena & Koutecká, Eva & Kaplan, Zdenek. (2019). Stellaria ruderalis, a new species in the Stellaria media group from central Europe. Preslia. 91. 391–420. 10.23855/preslia.2019.391. ([1])