Stotzheim (Bas-Rhin)

Stotzheim
Stotzheim (Frankreich)
Stotzheim (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Bas-Rhin (67)
Arrondissement Sélestat-Erstein
Kanton Obernai
Gemeindeverband Pays de Barr
Koordinaten 48° 23′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 48° 23′ N, 7° 29′ O
Höhe 155–189 m
Fläche 13,61 km²
Einwohner 1.090 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 80 Einw./km²
Postleitzahl 67140
INSEE-Code
Website Webpräsenz

Mairie Stotzheim

Stotzheim (deutsch Stotzheim im Elsass) ist eine französische Gemeinde mit 1090 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Arrondissement Sélestat-Erstein und zum Kanton Obernai. Die Einwohner werden Stotzheimois genannt.

Die Gemeinde Stotzheim liegt in der Oberrheinebene, etwa 25 Kilometer südwestlich von Straßburg. Lediglich im Südwesten hat die Gemeinde einen kleinen Anteil an der mit Weinreben bepflanzten Vorbergzone der Vogesen. Die Andlau bildet die nördliche, die Scheer die südöstliche Gemeindegrenze Stotzheims.

Das Siedlungsgebiet des Dorfes zieht sich den Muehlbach entlang, einem künstlichen Abzweig der Andlau.

Nachbargemeinden von Stotzheim sind Zellwiller im Norden, Kertzfeld im Osten, Huttenheim und Sermersheim im Südosten, Epfig im Süden sowie Saint-Pierre im Westen.

Der Name Stotzheim ist vom mundartlichen Ausdruck storze abgeleitet, was Baumstumpf bedeutet, deshalb werden auf dem Stadtwappen drei Baumstämme dargestellt.

783 wurde Stotzheim in einer Urkunde des Klosters Weißenburg erstmals erwähnt, als Stozzesvillare, 814 als Stotezheim in einer Urkunde von Ludwig dem Frommen. 1314 erwarb der Bischof von Straßburg die Gemeinde.[1]

1444 wurde Stotzheim während des Hundertjährigen Kriegs (1337–1453) von Armagnacs geplündert. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde es von den Schweden geplündert, die die Kirche anzündeten. Eine neue Kirche wurde erst 1765 gebaut.

Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Stotzheim als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Schlettstadt im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.

Bevölkerungsentwicklung

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Jahr 1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2008 2017
Einwohner 1299[2] 1002 1021 1072 1005 953 960 1038 1064

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die Kirche Saint-Nicolas wurde 1765 an Stelle einer Vorgängerkirche aus dem Jahr 1626 errichtet.

Die Burg Grünstein wurde im 13. Jahrhundert erbaut, jedoch im 16. Jahrhundert durch das heutige Schloss ersetzt. 1298 wird es als Schollenhof in einer Urkunde erwähnt, 1339 als Steinernestock und erst ab 1690 als Pierre Verte oder „Grünstein“. Es wurde 1986 in das Zusatzverzeichnis der Monuments historiques eingetragen. Das Schloss befindet sich im Privatbesitz.[3]

Stotzheim ist mit drei Blumen im Conseil national des villes et villages fleuris („Nationalrat der beblümten Städte und Dörfer“) vertreten.[4] Die „Blumen“ werden im Zuge eines regionalen Wettbewerbs verliehen, wobei maximal drei Blumen erreicht werden können.

Kirche Saint-Nicolas
Innenansicht der Kirche

Gemeindepartnerschaften

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Seit 1965 ist Stotzheim mit der deutschen Gemeinde Ortenberg, etwa 35 Kilometer Luftlinie auf der anderen Seite des Rheins gelegen, partnerschaftlich verbunden.

Persönlichkeiten

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  • Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 78–79.
Commons: Stotzheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. M. Schickelac: Etat De L’eglise D'alsace Avant La Revolution. BiblioBazaar, 2008, ISBN 978-0-554-88246-8, S. 6 f. (französisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Schlettstadt
  3. Stotzheim in der Base Mérimée des Ministère de la culture (französisch)
  4. Stotzheim, Palmarès des communes labellisées@1@2Vorlage:Toter Link/www.villes-et-villages-fleuris.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (französisch) Abgerufen am 7. Oktober 2012