Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 56′ N, 14° 1′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Königstein/Sächs. Schw. | |
Höhe: | 219 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,64 km2 | |
Einwohner: | 2407 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 117 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01796 | |
Vorwahl: | 035020 | |
Kfz-Kennzeichen: | PIR, DW, FTL, SEB | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 28 390 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 48 01796 Struppen | |
Website: | www.struppen.de | |
Bürgermeister: | Michael Sachse (Parteilos) | |
Lage der Gemeinde Struppen im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | ||
Struppen ist eine Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Freistaat Sachsen. Sie liegt in einem breiten Tal links der Elbe und gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Königstein.
Die Gemeinde Struppen liegt rund 25 Kilometer elbaufwärts des Dresdner Stadtzentrums in der Sächsischen Schweiz. Zwischen Stadt Wehlen, Rathen, Königstein und der Kreisstadt Pirna schmiegt sich das Gemeindegebiet an eine Elbschleife, ohne dabei den Flusslauf als Gemeindegrenze zu haben.
Bereits 1275 wurde ein im Ort vorhandener ritterlicher Herrensitz als Ztrupin genannt. Ein Bertoldus des Strupin wurde erstmals 1310, der Ort selbst als Strupein 1354 erwähnt.
1445 hat „das dorf Struppin 30 besessin menre, die haben 6 armbrust“, 1548 haben die Struppener Bauern insgesamt 28 Hufen und 7 Gärtner, 1835 gab es noch 35 Bauerngüter; die aus Struppen, Klein- und Neu-Struppen bereinigte Gemeinde umfasste 1919 1576 Personen. Die sehr alte Kirche stand zur Zeit der böhmischen Herrschaft unter dem Dekanat Aussig und unter dem Patronat des deutschen Ordens. In hochgelegenen Kleinstruppen war ehemals der Sitz Soldatenknabenerziehungsanstalt, später (1928) war ein Kindererholungsheim untergebracht.[2]
Struppen gliedert sich in die Ortsteile Kleinstruppen (am 1. Februar 1918 nach Struppen eingemeindet), Neustruppen (am 1. Februar 1919 nach Struppen eingemeindet), Struppen-Siedlung, Naundorf (am 1. Januar 1994 nach Struppen eingemeindet), Thürmsdorf (am 1. Januar 1994 nach Struppen eingemeindet), Weißig (am 1. Januar 1973 nach Thürmsdorf eingemeindet), Ebenheit (am 1. Januar 1973 nach Struppen eingemeindet) und Strand.
Ebenheit liegt auf einer von Feldern und Apfelplantagen gesäumten Ebene. Das Dorf hat knapp 100 Einwohner. Im Ort haben sich einige kleine Handwerksbetriebe niedergelassen, die früher sehr wichtige Landwirtschaft wird kaum noch als Broterwerb praktiziert. Der ortsansässige „Geflügelhof Struppen“ hat sich auf Hühnerhaltung und Eierverkauf spezialisiert. Außerdem gibt es eine Freiwillige Feuerwehr. Neben den vielen historischen Dreiseitenhöfen zeugt eine steinerne Wegsäule aus der Zeit Napoleons von der über 450-jährigen Geschichte des Ortsteils. Nur zwei Kilometer entfernt liegt die Stadt Pirna.
Naundorf liegt in einer Bachsenke am Fuße der Bärensteine und grenzt direkt ans Elbtal bei Stadt Wehlen. Unterhalb des Dorfes fällt der Hang steil in das Elbtal ab. Hier befinden sich alte Sandsteinbrüche.
In einer abgelegenen kleinen Häusergruppe oberhalb der Siedlung Pötzscha lebte längere Zeit der impressionistische Maler Robert Sterl (1867–1932), der durch seine „Steinbrecher-Bilder“ berühmt wurde. Sein ehemaliges Wohngebäude, das der Meißner Architekt William Becker einst entwarf und für Sterl um einen Atelieranbau ergänzte, ist das museal eingerichtete Robert-Sterl-Haus, in dem zahlreiche Bilder und Ateliergegenstände ausgestellt sind.
Im Ort befindet sich die katholische Caritas-Familienferienstätte St. Ursula, ein Pilger- und Wallfahrtsort der Schönstattbewegung. Bemerkenswert sind der gotische Flügelaltar und eine Bronzeglocke aus dem Jahr 1781.
Der Ort Thürmsdorf, etwa 1 km östlich vom Ortsteil Struppen zu Fuße der Bärensteine auf etwa 200 m ü. NN gelegen, wird vom Pehnabach durchzogen. Thürmsdorf wurde 1420 erstmals urkundlich erwähnt. Neben einem Kriegerdenkmal ist das schlossartige Rittergut mit berühmtem Park und Rosengarten die Hauptattraktion.
Im Schlosspark steht die Bronzeplastik „Anbetung“ des norwegischen Bildhauers Stephan Sinding (1846–1922) mit Ansätzen des beginnenden Jugendstils.
Das Rittergut hatte ständig wechselnde Besitzer (19. Jahrhundert von Friesen / le Fevre, ab etwa 1900 Freiherr von Biedermann, ab 1932–43 Baron von Arnim, 1943–45 die Bauleitung der Organisation Todt beim Geheimprojekt Schwalbe II, nach dem Krieg Ferienheim des Synthesewerks Schwarzheide, dann FDGB-Erholungsheim, jetzt Privatbesitz).
Vom Mausoleum (1924 von Biedermann) am Elbhang hat man einen schönen Blick ins Elbtal.
Der Pehna-Fall ist mit etwa 20 m Fallhöhe der höchste Wasserfall in der Sächsischen Schweiz.
Am Ostrand der Hochfläche, die den Bärensteinen und dem Rauenstein vorgelagert ist, liegt Weißig am linken Elbufer nahe bei Oberrathen. Der Ortsteil, ca. fünf Kilometer vom Kern Struppens entfernt, im Halbkreis um einen Kessel angeordnet, soll bereits vor der deutschen Siedlungsnahme, als kleiner Slawenweiler existiert haben. Im Norden ragt der bewaldete Sandstein des Kulm empor, wo sich nahe der Diebeshöhle der Stein „Kleines Schiff“ befindet, der im Zweiten Weltkrieg als Luftschutzkeller diente.
Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 13 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:
Liste | 2024[3] | 2019[4] | 2014[5] | |||
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Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
Bürger für Struppen | 5 | 38,6 | 4 | 29,1 | 4 | 30,8 |
CDU | 5 | 32,4 | 8 | 53,4 | 8 | 50,8 |
AfD | 3 | 29,0 | – | – | – | – |
NPD | – | – | 1 | 9,0 | 1 | 6,8 |
Linke | – | – | 1 | 8,4 | 1 | 11,6 |
Wahlbeteiligung | 77,8 % | 75,2 % | 62,0 % |
Bürgermeister ist seit 2022 Michael Sachse.
Wahl | Bürgermeister | Vorschlag | Wahlergebnis (in %) |
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2022 | Michael Sachse | Sachse | 44,0 |
2015 | Dr. Rainer Schuhmann | CDU | 59,0 |
2008 | 66,0 | ||
2001 | 61,6 |
Die Dorfkirche Struppen von 1740 enthält romanische Elemente und eine Barockorgel von 1720. Im Pfarrhaus befindet sich eine Gedenktafel für den 1758 hier geborenen Pfarrer und „Pionier der Sächsischen Schweiz“ Wilhelm Leberecht Götzinger sowie eine Sandsteintaufe aus dem 16. Jahrhundert. Im Struppener Schloss (einem 1310 erstmals erwähnten Rittergut) befindet sich ein bemerkenswerter Wendelstein aus dem 16. Jahrhundert.