Die Gemeinde befindet sich mittig zwischen Nürnberg und Würzburg im südlichen Steigerwald im Ehegrund, einer vom Ehebach geschaffenen Flurlandschaft. Die größeren Gemeindeteile liegen alle am Ufer des Ehebachs oder an der ihm zufließenden Kleinen Ehe.[3]
Die Einöde Buchhof ist in den 1970er Jahren zur Wüstung geworden.
Es gibt auf dem Gemeindegebiet die Gemarkungen Deutenheim, Ezelheim, Ingolstadt, Krassolzheim, Krautostheim, Neundorf, Sugenheim und Ullstadt. Die Gemarkung Sugenheim hat eine Fläche von 13,212 km². Sie ist in 1444 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 9148,66 m² haben.[9] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Hürfeld und Rüdern.[10]
Die Gründung Sugenheims erfolgte auf fränkischem Lehnsgebiet im 9. Jahrhundert. Im Jahr 1298 wurde der Ort als „Subenheim“ erstmals urkundlich erwähnt, seit 1366 ist die heutige Form „Sugenheim“ bezeugt. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist der Personenname Subo, der als Gründer des Ortes angesehen werden kann.[11][12]
Von den Lehnsherren Castell und Hohenlohe erwarben die Freiherrn von Seckendorff nach und nach einen geschlossenen Herrschaftskomplex und errichteten ein Schloss. Ab 1528 erfolgte in der Region die Reformation. Bereits 1524 hatte Florian von Seckendorff evangelische Geistliche in Sugenheim angestellt (1533 führte er dann die Verpflichtung auf die Augsburger Konfession und somit offiziell die Reformation durch).[13] (Für Krautostheim, wo 1446 bereits der hussitische Wanderprediger Friedrich Müller auf offene Ohren gestoßen war, ist jedoch erst 1570 oder – mit Michael Veit Treuer 1597 – ein evangelischer Pfarrer belegt.[14]). Die um 1600 neu gebaute, drei Flügel umfassende Schlossanlage mit dem von einer Galerie geschmückten kleinen Innenhof und vier massiven Ecktürmen lässt noch etwas von dem Charakter der ausgedehnten reichsunmittelbaren Adelsherrschaft spüren, die zum Fränkischen Ritterkreis gehörte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg ließen sich dort zahlreiche protestantische Glaubensvertriebene aus Österreich nieder und trugen maßgeblich zum Wiederaufbau bei.[15]
Im Jahr 1596 wurden in Sugenheim sieben Frauen und ein Mann (aus Sugenheim, Ezelheim und Deutenheim) wegen Hexerei verhaftet, gefoltert und hingerichtet. Von vier weiteren Frauen, die aus demselben Grund inhaftiert wurden, starb eine im Gefängnis und drei wurden 1597 des Landes verwiesen.[16][17]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Sugenheim 116 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft übte die Herrschaft Sugenheim aus. Grundherren waren die Herrschaft Sugenheim (2 Schlösser, Amtsgebäude, Meierei, Gärtnerei, Kirche, Pfarrhaus, Judenschule, Schäferei, 6 Höfe, 37 Güter, 11 Gütlein, 38 Häuser, 2 Wirtshäuser, 2 Mühlen, Schmiede, Hirtenhaus; 1 Häfnerei mit Brennofen, 2 Feuerhäuser, 2 Torhäuser) und die Pfarrei Sugenheim (5 Güter).[18]
Seit 1. Mai 2024 ist Anton Schiefer (SPD) berufsmäßiger Erster Bürgermeister. Er wurde am 28. April 2024 bei einer Wahlbeteiligung von 76,6 % mit einer Mehrheit von 67,1 % gewählt.[38] Sein Vorgänger war Reinhold Klein (FWOE).[39]
Wappenbegründung: Der geschlungene Lindenzweig ist dem Wappen der Herren von Seckendorff entnommen und erinnert an ihre lang währende Herrschaft. Das rote Schildhaupt symbolisiert die Hochgerichtsbarkeit.
Die Gemeinde Sugenheim führt seit 1958 ein Wappen.
Heimatmuseum in der ehemaligen Schafsscheune: Es zeigt landwirtschaftliche Geräte, Haushaltsgegenstände, einen Postschalter, eine Schusterei, Werkzeug aus alter Zeit und vieles mehr. Die Sammlung betreut der örtliche Heimat- und Gartenbauverein. Die Öffnung erfolgt immer am Tag des Offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September und auf Anfrage.
Fritz Schöller (* 29. Juli 1909 in Neustadt an der Aisch; † 3. Mai 1973 in Löffingen), Lehrer und Politiker (NSDAP), in Ingolstadt ab 1. Oktober 1957 Lehrer in Ingolstadt (damals Landkreis Scheinfeld) und ab 1. Februar 1967 bis 1971 Rektor der Verbandsschule Ingolstadt-Oberer Ehegrund[43]
Jan K. Kube (* 1949), Militariahändler und Auktionator
↑Siehe zu Ingolstadt: Hermann Rölz, Ingolstadt, in: Graf Jesko zu Dohna und Robert Schuh (Hrsg.): Auf den Spuren der Fürsten zu Schwarzenberg, Scheinfeld 2006, S. 66
↑Siehe zu Krassolzeim: Friedhelm Gleiß, Krassolzheim, in: Graf Jesko zu Dohna und Robert Schuh (Hrsg.): Auf den Spuren der Fürsten zu Schwarzenberg, Scheinfeld 2006, S. 68–69
↑Hermann Rölz: Krautostheim. In: Graf Jesko zu Dohna, Robert Schuh (Hrsg.): Auf den Spuren der Fürsten zu Schwarzenberg. Scheinfeld 2006, S. 64 f.
↑W.-A. v. Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen, S. 216.
↑Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. 2., unveränderte Auflage. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1978, ISBN 3-87707-013-2, S.191 (Erstausgabe: 1950).
↑M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 190 und 192.
↑Eberhard Krauß: Exulanten im Evang.-Luth. Dekanat Neustadt an der Aisch. Nürnberg 2012 (Quellen und Forschungen zur fränkischen Familiengeschichte, 27), passim. ISBN 978-3-929865-32-5
↑Traudl Kleefeld: Wider das Vergessen: Hexenverfolgung in Franken - Stätten des Gedenkens. J. H. Röll, Dettelbach 2016, S. 11 ff.
↑M. Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933, S. 213.
↑Sugenheim. In: kommunalflaggen.eu. Abgerufen am 24. Mai 2020.
↑Wolfgang Mück: NS-Hochburg in Mittelfranken: Das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922–1933. Verlag Philipp Schmidt, 2016 (= Streiflichter aus der Heimatgeschichte. Sonderband 4); ISBN 978-3-87707-990-4, S. 233–239 (Schöller, Fritz („Schwarzer“).), hier: S. 238 f.
Gemeinden im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim