Dieser Artikel behandelt das Sultanat. Für das altjavanische hinduistische Reich siehe Mataram (Staat).
Das Sultanat von Mataram war ein javanisch-muslimischer Staat auf Java in Indonesien.
Flagge des Sultanats von MataramMaximale Ausdehnung des Sultanats Mataram während der Herrschaft von Sultan Agung (1613-1645). Während seiner Regierungszeit erweiterte er das Sultanat Mataram über ganz Zentraljava, Ostjava (mit Ausnahme des Blambangan-Gebiets im äußersten Osten), der Hälfte von Westjava (außer dem Gebiet des Sultanats Banten und der holländischen Siedlung Batavia).
Der Staat währte von 1582 oder 1586 bis 1755, als er in die beiden Staaten Surakarta und Jogjakarta (Yogyakarta) geteilt wurde. Mataram war das dritte muslimische Sultanat auf Java nach denen von Demak in Nord-Zentral-Java (1511–1550) und Bantam im äußersten westlichen Ende des Insel (1526–1813).[1]
Es war der letzte große unabhängige javanische Gemeinwesen auf Java, bevor die Insel von den Holländern kolonisiert wurde. Es war die dominierende politische Kraft im Inneren Zentral-Javas vom späten 16. Jahrhundert bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts.
1633[2] formulierte das Sultanat von Mataram den ersten (islamischen) Gesetzeskodex und wechselte auf den javanischen Kalender (Pananggalan Jawa).
Im Jahr 1633 (dem Jahr 1555 nach dem Çaka-Kalender[6]) änderte Sultan Agung den bestehenden hindu-javanischen Saka-Kalender[7] und führte den reinen Mondkalender ein. Dieser entspricht der Encyclopaedia of Islam zufolge aufgrund einer unterschiedlichen Verteilung der „vollen“ Jahre von 355 Tagen, aber auch aufgrund lokaler Unterschiede, die uns nicht alle bekannt sind, nicht immer dem sogenannten „arabischen“ System.[8][9]
Der Niederländer Rijklof van Goens unternahm fünf Gesandtschaftsreisen an den Hof von Mataram in den Jahren 1648-1654, die Berichte erschienen in einer Ausgabe der Linschoten-Vereeniging.[11]
C. E. Bosworth: New Islamic Dynasties: A Chronological and Genealogical Manual, 1996 (2019), S. 348
John N. Miksic: Early Islamic Kingdoms of Java and the Rise of Islamic Mataram, in: Southeast Asia: A Historical Encyclopedia, from Angkor Wat to East Timor, Band 1, herausgegeben von Keat Gin Ooi, S. 864 ff. (Online.Auszug)
H. Kahler und W. M. Halle: Modern Times (The Muslim World, No 4/1) August 1997 (Online-Teilansicht)
Roland Dusik: DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Indonesien. 2022 (Online-Teilansicht)
Muhammad Roy Purwanto: Islamic Law and Society 2023 Online (zum Kalender)
↑vgl. Yisilanjiao dashi nianbiao 3 (Zeittafel zu wichtigen Ereignissen der islamischen Geschichte) - yslzc.com. - YSLZC ist die Abkürzung für chinesisch伊斯兰之窗, PinyinYīsīlán zhī chuāng – „Fenster des Islam“ aus dem Webarchiv
↑R. M. Sutjipto Wirjosuparto: A Short Cultural History of Indonesia. 1964, S. 26. - Dieser lunisolare çaka-Kalender - begonnen mit den Satavahanas im Jahr 78 n. Chr. - wird noch immer in weiten Teilen Südasiens und auch in Bali, Java und Kambodscha verwendet (siehe Geoff Emberling (Hrsg.): Social Theory in Archaeology and Ancient History: The Present and Future of Counternarratives. Cambridge University Press 2016 (Online) („This lunisolar çaka calendar – begun with the Satavahanas in the year 78 CE – is still used across much of South Asia and also in Bali, Java and Cambodia.“)).
↑Eric Oey: Java. 1997, S. 70; vgl. Eric Oey: Java: Garden of the East. McGraw-Hill Trade, 1994, S. 70
↑Artikel: Kitābāt, in: The Encyclopaedia of Islam, 2nd ed., Band 5, 1955, S. 225 („does not always correspond to the so-called ‚Arabic‘ system, because of a different distribution of ‚full‘ years of 355 days, and also as a result of local variations which are not all known to us.“)
↑C. E. Bosworth: New Islamic Dynasties: A Chronological and Genealogical Manual, 1996 (2019), S. 348
↑vgl. GOENS, RIJKLOF [VOLKERTSZ.] VAN. Graaf, H.J.de. De vijf gezantschapsreizen van Rijklof van Goens naar het hof van Mataram 1648-1654. Nijhoff, 's Gravenhage, 1956. - Sihe auch GOENS, RIJKLOF [VOLKERTSZ.] VAN. Wever, Darja de. Javaense Reyse. De bezoeken van een VOC-gezant aan het hof van Mataram 1648-1654. Amst., 1995.