Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 8′ N, 8° 32′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Main-Taunus-Kreis | |
Höhe: | 135 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,85 km2 | |
Einwohner: | 9340 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1190 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 65843 | |
Vorwahlen: | 06196, 069 | |
Kfz-Kennzeichen: | MTK | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 36 012 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 11 65843 Sulzbach (Taunus) | |
Website: | sulzbach-taunus.de | |
Bürgermeister: | Elmar Bociek (CDU) | |
Lage der Gemeinde Sulzbach (Taunus) im Main-Taunus-Kreis | ||
Sulzbach (Taunus) (Gemeinde mit 9340 Einwohnern (31. Dezember 2023) im südhessischen Main-Taunus-Kreis und liegt im Rhein-Main-Gebiet. Bekannt ist Sulzbach durch das 1964 eröffnete erste Einkaufszentrum Deutschlands, das Main-Taunus-Zentrum.
) ist eineSulzbach (Taunus) liegt zwischen Mainebene und dem Südrand des Taunus. Im Süden grenzt es unmittelbar an Frankfurt am Main. Die Entfernung zum Stadtzentrum Frankfurts beträgt 15 km, zum Flughafen Frankfurt 18 km und zur Landeshauptstadt Wiesbaden 35 km.
Das Gemeindegebiet wird von Süd nach Nord von der Königsteiner Straße der L 3266 gestreift, einer ehemaligen Chaussee, heute eine wichtige Verbindungsstraße im Vordertaunus.
Sulzbach grenzt im Nordosten an die Stadt Schwalbach am Taunus, im Süden an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, im Westen an die Gemeinde Liederbach am Taunus, sowie im Nordwesten an die Stadt Bad Soden am Taunus.
Sulzbach wurde erstmals am 16. Februar 1035 in der Stiftungsurkunde des pfälzischen Klosters Limburg genannt und wurde diesem damals von Kaiser Konrad II. geschenkt. Es heißt darin, das Kloster erhalte den Ort „zum Eigentum, mit allen Rechten und Nutznießungen wie sie seither die rheinfränkischen Herzöge dort inne gehabt“ hätten.[2]
Nach einer Zeit wechselnder Herrschaften und der zeitweiligen Verpfändung an die Freie Reichsstadt Frankfurt am Main kam der Ort als Reichsdorf nach einer Teilung der hohen Gerichtsbarkeit im Jahre 1561 zwischen Frankfurt und der Kurpfalz im Jahre 1613 zur Kurpfalz.
Im Dreißigjährigen Krieg brannte der Ort 1622 im Zuge der Schlacht bei Höchst ab, die Kirche brannte vollkommen aus. Nach dem Bergsträßer Rezess 1650 kam die Vogtei über Sulzbach im Rahmen eines Gebietstauschs an Kurmainz. Die Kirche, mit ältesten Bauteilen aus dem Jahr 1031, wurde 1652 bis 1659 als Notkirche wiederhergestellt und 1724 ersetzte der bis heute erhaltene Bau das alte Kirchenschiff. Die Vordächer der beiden Eingänge stammen noch von 1660. Im Jahr 1803 zählte Sulzbach zu den letzten fünf verbliebenen freien Reichsdörfern im Alten Reich. 1804 kam das Dorf mit den rechtsrheinischen Kurmainzer Gebieten zum Herzogtum Nassau und mit diesem 1866 zu Preußen.
Nach der Auflösung Preußens durch die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Sulzbach Teil des neuen Bundeslandes Hessen. Die Gebietsreform in Hessen in den 1970er-Jahren überstand die Gemeinde dank Bürgermeister Karl Reinke als eine der ganz wenigen unverändert. Die eigentlich geplante Eingemeindung nach Bad Soden am Taunus konnte durch massive Proteste der Bevölkerung und eine Klage vor dem Staatsgerichtshof des Landes Hessen abgewendet werden.
Seit dem Jahr 1964 befindet sich im Gebiet von Sulzbach mit dem Main-Taunus-Zentrum das erste nach dem Vorbild amerikanischer, in sich abgeschlossener Einkaufszentren gebaute Objekt.
In Sulzbach gibt es eine evangelische und eine katholische Kirchengemeinde.
Die Gemeindevertretung wird alle fünf Jahre gewählt. Die letzte Kommunalwahl fand am 14. März 2021 statt.[3] Die Tabelle zeigt die Ergebnisse seit 2001.[4][5][6]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 36,5 | 11 | 40,9 | 13 | 35,8 | 11 | 43,8 | 14 | 48,5 | 15 | |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 25,3 | 8 | 27,6 | 8 | 36,2 | 11 | 27,2 | 8 | 28,8 | 9 | |
GRÜNE | Bündnis 90/Die Grünen | 20,6 | 7 | 9,0 | 3 | — | — | — | — | — | — | |
FDP | Freie Demokratische Partei | 7,1 | 2 | 5,5 | 2 | 4,5 | 1 | 5,9 | 2 | 5,7 | 2 | |
FWG | Freie Wählergemeinschaft (Sulzbach) | 10,6 | 3 | 9,0 | 3 | 4,5 | 2 | 5,2 | 2 | 6,8 | 2 | |
GAL | Grün-Alternative Liste | — | — | — | — | 11,7 | 4 | 7,9 | 2 | 10,3 | 3 | |
Pro Sulzbach | Pro Sulzbach am Taunus | — | — | 8,1 | 2 | 7,3 | 2 | 9,9 | 3 | – | – | |
Gesamt | 31 | 31 | 31 | 31 | 31 | |||||||
Wahlbeteiligung in % | 58,3 | 53,1 | 53,6 | 47,9 | 54,6 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Sulzbach (Taunus) neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und neun weitere Beigeordnete angehören. Die Stärke der in der Gemeindevertretung vertretenen Fraktionen spiegelt sich grundsätzlich in der Zusammensetzung des ehrenamtlichen Gemeindevorstands wieder.[7] Bürgermeister ist seit dem 1. Mai 2016 Elmar Bociek (CDU).[8] Er setzte sich am 22. November 2015 in einer Stichwahl gegen Amtsinhaberin Renate Wolf (SPD), die sich um eine zweite Amtszeit beworben hatte,[9] bei 52,6 Prozent Wahlbeteiligung mit 55,3 Prozent der Stimmen durch. Es folgte eine Wiederwahl im November 2021.[10]
Beschreibung: In Rot ein goldenes Sporenrädlein mit Bügel.
Die Flagge wurde am 1. November 1954 durch das Hessische Innenministerium genehmigt.
Flaggenbeschreibung: „In einer roten von 2 goldenen Streifen eingefaßten Mittelbahn das Wappen der Gemeinde in Gestalt eines goldenen Sporns mit Stern.“[12]
Sulzbach unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
Im rund 76 Hektar großen Arboretum Main-Taunus, von denen 51 Hektar auf der Sulzbacher Gemarkung liegen, wachsen um 600 verschiedene Baum- und Straucharten. Während Waldparks üblicherweise aus einer Ansammlung einzelner Bäume bestehen – mit Namenschild und Herkunftsbezeichnung – hat das Land Hessen mit dem Arboretum einen ganz anderen Waldpark geschaffen. Hier werden verschiedene Waldgebiete der gemäßigten Zonen der Erde jeweils durch eine Gruppe von Bäumen und Sträuchern repräsentiert, wie sie als Pflanzengemeinschaft in der Natur vorkommen. Außerdem werden mehr als ein Drittel der Fläche für Ackerbau, Weidewirtschaft und die Imkerei genutzt, so dass ein lebendiges Miteinander von Natur- und Kulturlandschaft entstanden ist.
Die Evangelische Kirche ist das Wahrzeichen der Gemeinde Sulzbach und besteht aus einem Glockenturm aus dem Jahre 1031, einer Apsis aus dem 15. Jahrhundert mit Teilen einer originalen Freskenausgestaltung und einem Kirchenschiff von 1724. Die reichhaltige barocke Ausgestaltung des Kirchenraums über zwei Emporen ist für eine evangelische Kirche einmalig in der Rhein-Main-Region. Das Kirchenschiff wird auch durch die aus der Katharinenkirche in Frankfurt am Main stammende Orgel von 1626 dominiert. Diese wurde 1778 von der Sulzbacher Kirchengemeinde erstanden und dann aus- und umgebaut.
1985 wurde das von der lokalen Künstlerin Hannelore Tegeder geschaffene Denkmal der Käsfraa (Käsefrau) aufgestellt. Im Mittelalter war in Sulzbach die Produktion des Handkäs weit verbreitet. Die Sulzbacher Bäuerinnen verkauften diesen auf dem Markt in Frankfurt am Main. Im Volksmund wurde Sulzbach darum scherzhaft Käsbach genannt. Im Rahmen der 950-Jahr-Feier wurde die Bronzestatue aufgestellt.
Seit der Wende im Jahr 1990 besteht eine Gemeindepartnerschaft mit der Gemeinde Schönheide im Erzgebirge. Zur Adventszeit im Jahre 2000 wurde auf dem Dalles, dem zentralen Platz des Ortes, eine erzgebirgische Weihnachtspyramide aufgestellt, um die Verbundenheit zwischen den Orten zu demonstrieren.
Am Platz an der Linde, vor der Kirche befindet sich der von Hannelore Tegeder geschaffene Bürgerbrunnen. 1989 errichtet, besteht er aus einem Bronzering, der mit Motiven des Dorf- und Vereinslebens geschmückt ist.
Der Heinrich-Kleber-Park ist eine Grünanlage, die sich entlang der Eisenbahnstrecke durch den größten Teil des Ortes zieht. Sie wird vom Sulzbach durchflossen. In der Mitte des Parks wurde ein Teich angelegt. Daneben dient ein Pavillon öffentlichen Veranstaltungen. Im Park befindet sich eine Spielfläche mit angrenzendem Grillplatz die bereits 1954 ausgezeichnet wurde. Zudem gibt es noch eine Spielplatz namens Krokodilspielplatz sowie einen Fitnessplatz
Sulzbach liegt mit seiner Gemarkung zum Großteil auf Lößgrund. Zu einem anderen Teil liegt es auf einer Mischung aus Sand- und Mergelboden mit zum Teil lehmiger, zum Teil schwerer und feuchter Oberfläche. Diese Bodenart eignet sich gut zur landwirtschaftlichen Nutzung, weswegen man in Sulzbach auf zehn landwirtschaftliche Betriebe stößt. Der Getreideanbau ist in Sulzbach schon seit der Ersterwähnung der Siedlung verbreitet. Später wurden der Kartoffel- und der Maisanbau eingeführt, welche bis heute fortgeführt werden. In jüngster Zeit werden vermehrt Raps und Zuckerrüben angebaut.
Das Main-Taunus-Zentrum wurde in Sulzbach im Jahre 1964 eröffnet und war deutschlandweit das erste in sich abgeschlossene Einkaufszentrum nach dem Vorbild jener aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Zu dieser Zeit war es das größte Einkaufszentrum Europas. Das Main-Taunus-Zentrum wurde ab dem Jahre 2001 modernisiert und feierte nach einer groß angelegten Erweiterung ab dem Jahre 2007 im November 2011 seine Wiedereröffnung. Die heutige Verkaufsfläche beträgt 91.000 m², damit ist das Main-Taunus-Zentrum das achtgrößte Einkaufszentrum in Deutschland.
Vor Ort befinden sich die Cretzschmarschule (Grundschule) und die Mendelssohn-Bartholdy-Schule (ehemals Eichwaldgymnasium) als Gesamtschule. Außerdem zwei Kinderhorte und fünf Kindergärten bzw. Kindertagesstätten. Für die Jugendarbeit besteht das Jugendhaus.
Zu den Sportanlagen zählen die Eichwaldhallen, mit zwei großen und einer kleinen Sporthalle. Sie werden von Vereinen, Schulen und für Veranstaltungszwecke genutzt. Die Eichwaldhallen sind im Eigentum der Gemeinde.
Sulzbach verfügt über einen Sportplatz mit zwei Kunstrasenplätzen, einer Tartanbahn über 400 m sowie einem Basketballfeld. Ebenfalls zu den Sportstätten zählt eine Wurfanlage.
Die Freiwillige Feuerwehr besteht seit 1930 und ist aktuell im Besitz von zehn Fahrzeugen. Im Jahr 2012 wurde nach einer dreijährigen Bauzeit das Feuerwehrhaus modernisiert und erweitert. Das Feuerwehrehaus zählt damit aktuell zu einem der modernsten im Main-Taunus-Kreis.
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