Gemäß den Aufzeichnungen datiert die Gründung des Dorfes nicht vor dem 12. Jahrhundert. In dieser Zeit wurde es unter dem Namen Sus-Majour erwähnt im Gegensatz zu Sus-Menour, der heutigen Nachbargemeinde Susmiou. Im Laufe des Mittelalters sind mehrere Burgen auf dem heutigen Gemeindegebiet gebaut worden, von denen drei noch heute sichtbar sind und eine vermutlich auf dem Areal eines früheren antiken befestigten Lagers errichtet wurde. Bei der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden in Sus 30 Haushalte gezählt, und das Dorf gehörte zur Bailliage von Navarrenx. In einem Viertel lebten auch Cagots, eine Personengruppe, die vom 13. bis weit ins 19. Jahrhundert hinein in Spanien und Frankreich aus heute noch unbekannten Gründen diskriminiert und weitgehend vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen war. Gemäß Experten leben heute noch Nachkommen von Cagots in Sus. Während der Hugenottenkriege ergriff der Grundherr Philippe de Sus Partei für die katholische Seite. Nachdem er zum Tod durch Erhängen verurteilt worden war, konnte er sein Leben retten, indem er Treue der protestantischen Königin Jeanne d’Albret schwor. Ein Laienkloster, das dem Vicomte von Béarn unterstand, richtete sich in Sus ein. Im 18. Jahrhundert war es Teil der Besitztümer der Familie Abbadie-Partarrieu.[2][3]
Einer Legende nach soll Hruotland, im Deutschen traditionell Roland genannt, südlich des Zentrums der Gemeinde einen Felsen mit seinem Schwert zerteilt haben. Seitdem fließt Quellwasser durch die Spalte. Auf dem Felsen ist ein Hufeisen zu erkennen als Abdruck von Rolands Schlachtross.[2]
Die Gemeinde erreichte einen Höchststand ihrer Größe mit rund 510 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts. In der Folgezeit stagnierte die Größe der Gemeinde bei kurzzeitigen Phasen der Erholung bis zu den 1960er Jahren auf rund 280 Einwohner. Seitdem ist bei größeren Schwankungen insgesamt ein Aufwärtstrend zu verzeichnen, der noch heute andauert.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2021
Einwohner
467
486
490
438
437
535
486
509
379
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Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[5]INSEE ab 2009[6]
Erlöserkirche. Keine Spuren sind von der ehemaligen Kirche übrig geblieben, die 1569 von protestantischen Truppen in Brand gesteckt wurde. Die heutige Kirche besitzt ein Langhaus von zwei Jochen Länge und einem Haupt- und zwei Seitenschiffen, die vom Mittelschiff durch Rundbogenarkaden getrennt sind. Zwei Seitenkapellen bilden ein falsches Transept. Ein seitlicher Eingangsvorbau gewährt den Zutritt. Er wurde zusammen mit dem darüberliegenden Glockenturm im 17. Jahrhundert errichtet und 1873 restauriert oder teilweise neu gebaut. Auf dem weißen Stein des Sturzes über dem Eingangsportal ist eine entsprechende Jahreszahl abzulesen. Der Turm hat einen quadratischen Grundriss mit einer Seitenlänge von fünf Metern. In 15 m Höhe befinden sich gekuppelte Arkaden als Schallöffnungen. Sein Helm trägt ein mit Schiefer gedecktes Zeltdach mit einem Kreuz aus Eisen und einem Hahn aus Zink auf seiner Spitze, der auch als Blitzableiter fungiert.[7][8][9]
Landschloss Laroque. Das Schloss ist umsäumt von einem Park mit Baumbestand und besteht aus einem rechteckigen, zweistöckigen Wohnhaus, das an den Ecken der vorderen Fassade mit polygonalen Tourellen verziert ist. Im Erdgeschoss sind die Fensteröffnungen gewölbt, im ersten Stock rechteckig ausgestaltet. Ein zentraler, leicht hervorspringender Risalit wird durch eine Freitreppe im Erdgeschoss, einen Balkon in der ersten Etage und einer Stufe in der Dachlinie betont. Die Räume des Dachgeschosses erhalten Licht über vier ovale Lukarne und eine große Lukarne mit Dreiecksgiebel im Risalit.[10]
Taubenschläge. Es gibt noch zwei Taubenschläge in Sus. Einer gehört zu den Nebengebäuden des Schlosses Dufor und wurde im 19. Jahrhundert gebaut. Es handelt sich um einen viereckigen, gemauerten Turm auf zwei Ebenen. Die untere Ebene dient als Weinlager, die obere der Aufzucht der Tauben. Der andere Taubenschlag wird in einer Volkszählung im Jahre 1676 erwähnt. Er gehörte Isaac de Sainte Sandeins, dem Besitzer des zugehörigen Schlosses. Er hat die Form eines runden Turms und ist heute als Wohnung eingerichtet.[11]
Sus liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[12]
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Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[13] Gesamt = 35
Ein Rundweg mit einer Länge von 13 km und einem Höhenunterschied von 268 m führt vom Zentrum der Gemeinde über weite Strecken durch waldreiches Gebiet der Gemeinde. Er passiert u. a. die legendäre Quelle von Roland.[15]
Pierre de Saint-Cricq, geboren am 24. August 1772 in Orthez, gestorben am 25. Februar 1854 in Pau, war französischer Zollbeamter, Politiker und Pair von Frankreich. Seine Familie besaß eines der Schlösser in Sus.
↑Ma commune : Sus. Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne, abgerufen am 21. Dezember 2017 (französisch).
↑ abConseil régional d’Aquitaine: Sus. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 22. Dezember 2017; abgerufen am 21. Dezember 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑Château Laroque. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 22. Dezember 2017; abgerufen am 21. Dezember 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr
↑Pigeonnier de Dufor. visites.aquitaine.fr, archiviert vom Original am 22. Dezember 2017; abgerufen am 21. Dezember 2017 (französisch).Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr